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ÖFB-Team: Jeder ist ersetzbar - auch Arnautovic?

von Peter Altmann

Dass das Nationalteam ohne David Alaba Länderspiele gewinnen kann, hat es in der jüngeren Vergangenheit immer wieder bewiesen.

Aber auch ohne Marko Arnautovic?

Österreichs Superstar hat beim 2:1-Last-Minute-Sieg in Nordirland nach seiner Einwechslung wieder einmal bewiesen, wie wertvoll er für diese Mannschaft ist - einerseits brachte er jede Menge frischen Wind ins bis dahin nicht so recht funktionierende rot-weiß-rote Offensivspiel, andererseits bereitete er den Siegtreffer von Valentino Lazaro (Tor Hui, Leistung pfui) vor.

"Ob es ohne mich schwierig ist? Ich glaube 20 Minuten reichen", grinst der West-Ham-Legionär.

Marko Arnautovic feierte im Oktober sein zehnjähriges Jubiläum im Nationalteam. LAOLA1 hat die besten Fotos und wichtigen Meilensteine in der ÖFB-Karriere des 29-Jährigen. 

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Teamchef Karel Brückner beruft Arnautovic erstmals in den ÖFB-Kader. Damals schon mit dabei: Christian Fuchs. Die Nationalteam-Bilanz von Arnautovic seither: 74 Spiele, 19 Tore.

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Beim peinlichen 1:1 auf den Färöer wird Arnautovic für die letzten neun Minuten für Marc Janko eingewechselt. Die Blamage kann der damals 19-Jährige nicht mehr verhindern.

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Moment der Erlösung: Arnautovic trifft, zwei Jahre nach seinem Debüt, erstmal für Österreich. In der Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 trifft er beim 3:0-Heimsieg gegen Aserbaidschan. Er erzielt sogar einen Doppelpack zum 2:0 und 3:0. Außerdem steht er erstmals im Team über 90 Minuten auf dem Platz.

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Kumpel Alaba: Arnautovic und David Alaba stammen beide aus der Jugend der Wiener Austria. Im Nationalteam müssen aber auch die späteren Stars anfangs die Koffer schleppen.

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Der ehemalige Teamchef Marcel Koller wird zu einem der wichtigsten Förderer von "Arnie". Er schenkt ihm auch in schweren Zeiten das Vertrauen und Arnautovic dankt es dem Trainer mit starken Leistungen.

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Wie sich die Zeiten ändern. Vom Koffer schleppen zur gemütlichen Fahrt im Golfwagen. Arnautovic und Alaba haben sich ihren Stellenwert im Team erarbeitet.

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Der größte Erfolg in der Teamkarriere von Marko Arnautovic: Nach dem 4:1-Sieg in Schweden ist die Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich fix.

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Nach dem letzten Heimspiel der Qualifikation gegen Liechtenstein kennt der Jubel im Ernst-Happel-Stadion keine Grenzen mehr und dauert bis in die frühen Morgenstunden.

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Mit dem ÖFB-Team in Frankreich: Nach den tollen Leistungen in der Qualifikation ist Österreichs Team für viele Experten ein Geheimtipp.

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Fehlstart: Ungarn holt "Arnie" und das ÖFB-Team auf den harten Boden der Realität zurück.

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Achtungserfolg gegen Ronaldo und den späteren Europameister Portugal. Dank eines bärenstarken Robert Almer bringt Österreich das 0:0 über die Zeit.

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Enttäuschung und Frust nach dem Vorrunden-Aus: Die 1:2-Niederlage gegen Island zerstört alle K.o.-Runden-Träume der Österreicher.

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Auf in neue Zeiten: Der West-Ham-Star und der neue ÖFB-Teamchef Franco Foda. Er ist der vierte Cheftrainer, der Arnautovic im ÖFB-Team betreut: Nach Brückner, Constantini und Koller.

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Prestigeerfolg: Im Juni 2018 schlägt Österreich Deutschland mit 2:1. Arnautovic steht 84 Minuten auf dem Feld.

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Captain "Arnie"! Beim ersten Match der Nations League (0:1 in Bosnien) darf Marko Arnautovic das ÖFB-Team erstmals als Kapitän auf den Platz führen.

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Im Gespräch mit Teamchef Franco Foda beim aktuellen Team-Lehrgang vor den Matches gegen Nordirland und Dänemark. 10 Jahre spielt Marko Arnautovic mittlerweile im Team und steht genau bei seinem Jubiläum auch vor seinem 75. Einsatz für Österreich.

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Arnautovic, die Schlüsselfigur

Arnautovic kam in Belfast erst in der 71. Minute ins Spiel. Die Hymne auf dem Feld versäumte er aufgrund seiner chronischen Knieprobleme ausnahmsweise.

"In der Halbzeit hat mir der Teamchef gesagt, in der 60. Minute wird er mich eintauschen. Also habe ich mich aufgewärmt, aufgewärmt und aufgewärmt. Dann habe ich geschaut, es war bereits die 67. Minute und ich war immer noch nicht drinnen. Aber dann hat er gesagt, ich soll schauen, dass ich vorne noch etwas bewirken kann."

Marko Arnautovic

"Es war so mit dem Trainer abgemacht. In der Halbzeit hat mir der Teamchef gesagt, in der 60. Minute wird er mich eintauschen. Also habe ich mich aufgewärmt, aufgewärmt und aufgewärmt. Dann habe ich geschaut, es war bereits die 67. Minute und ich war immer noch nicht drinnen. Aber dann hat er gesagt, ich soll schauen, dass ich vorne noch etwas bewirken kann. Ich versuche immer mein Bestes. Es ist nicht so leicht, in ein Spiel reinzukommen und es dann so abzuschließen. Aber jetzt bin ich glücklich. Unser Ziel war es, hier zu gewinnen. Gott sei Dank hat es geklappt", freut sich der 29-Jährige.

Er darf sich auch darüber freuen, wieder einmal seinen Wert für diese Mannschaft unterstrichen zu haben.

"Dass er eine Schlüsselfigur für uns ist, wissen wir alle, das weiß ganz Österreich", betont Aleksandar Dragovic, "er ist ein hervorragender Spieler. Leider hat er Probleme mit seinem Knie. Aber in den letzten 20 Minuten, in denen er gespielt hat, ist wieder Schwung reingekommen. Daran sieht man, wie wichtig er für die Mannschaft ist."

Die "Maschine" versäumt kaum ein Länderspiel

Aber ist er auch unersetzbar? Dies wird so niemand aussprechen, offiziell ist im Fußball jeder Spieler ersetzbar, bis zu einem gewissen Grad stimmt das womöglich auch.

Es ist jedoch lange her, dass Österreich letztmals ohne Arnautovic ein Spiel gewann, konkret über fünf Jahre. Im Oktober 2013 musste der Wiener beim 3:0-Erfolg auf den Färöer passen, nachdem er zuvor im WM-Quali-Showdown in Schweden die Rote Karte gesehen hatte.

Diese Statistik klingt allerdings eindrucksvoller, als sie in Wahrheit ist. Denn dieser lange Zeitraum liegt auch daran, dass die selbsternannte "Maschine" Arnautovic schlichtweg so gut wie nie ein Länderspiel verpasst.

In den vergangenen fünf Jahren hatte Östereich nur zwei Mal die Gelegenheit, ohne seinen Star-Spieler zu gewinnen, beide Male wurde nichts daraus - beim 1:1 in Irland in der WM-Quali im Juni 2017 fehlte er aufgrund einer Gelb-Sperre und zuletzt im Oktober beim 0:2 in Dänemark verordnete ihm Teamchef Franco Foda eine Pause. Insgesamt versäumte Arnautovic seit September 2011 übrigens nur vier Länderspiele.

Stammplatzgarantie

"Wenn Marko fit ist, wird er immer spielen."

Franco Foda

"Wenn Marko fit ist, wird er immer spielen", spricht Foda seinem wichtigsten Spieler wenig überraschend eine Stammplatz-Garantie aus. Der Teamchef empfand jedoch auch die Leistung von Michael Gregoritsch, der diesmal an vorderster Front stürmte, ansprechend:

"Gregoritsch und Arnautovic sind unterschiedliche Stürmer-Typen. Gregoritsch hat seine Sache auch gut gemacht, er hat extrem gut gegen den Ball gearbeitet und sich für die Mannschaft aufgeopfert. Ich war sehr zufrieden mit ihm. Mit Marko hatten wir dann einen besseren Tiefgang. Marko ist ein Spieler, der in die Tiefe geht und die Bälle gut halten kann. Er hat mit seinem Tempo und seinen Eins-gegen-Eins-Situationen noch mal Schwung gebracht. Das war sehr positiv."

Zumindest half Arnautovic mit, den wie im Bosnien-Spiel vor allem in der ersten Halbzeit schwachen Auftritt mit einem Sieg zu kaschieren. War vor der Pause sein Fehlen besonders spürbar?

"Ich glaube, dass es andere Faktoren waren, warum wir in der ersten Halbzeit nicht ins Spiel gekommen sind", meint Alaba und verweist auf das nordirische Spiel mit hohen Bällen, auf das man sich nicht gut eingestellt habe, "aber was Marko für ein Spieler ist, ist kein Geheimnis. Dass er wichtig für die Mannschaft ist, ist auch kein Geheimnis. Er ist ein sehr wichtiger Faktor in unserem Spiel."

Wann gönnt sich Arnautovic eine Pause?

Arnautovic selbst freut sich über das versöhnliche Ende des Länderspiel-Jahres 2018: "Es ist ein schöner Abschluss, aber die Bilanz könnte besser sein. Wir wollten den ersten Platz in unserer Gruppe erreichen. Den haben wir leider knapp verpasst, weil wir gegen Bosnien verloren haben. Aber ansonsten haben wir es ganz gut gemacht. Wir werden jedoch versuchen, es nächstes Jahr noch besser zu machen."

Und dann hoffentlich mit einem beschwerdefreien Arnautovic, der nicht wegen seiner anhaltenden Knieschmerzen fitgespritzt werden muss. Ob und wann er sich eine Pause gönnt?

"Jedes Mal fragt ihr mich irgendwas wegen meinem Knie", kann der England-Legionär dieses Thema nicht mehr hören, "ich spiele. Deswegen passt alles. Wenn ich eine Pause mache, mache ich eine Pause."

Textquelle: © LAOLA1.at