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Darum entschied sich Foda für Lukas Hinterseer

Belastungen als Grund für Rücktritte? So geht es Arnautovic. Hoffen auf Prödl-Wechsel:

Darum entschied sich Foda für Lukas Hinterseer Foto: © GEPA

Abgesehen von der offenen Tormann-Frage und der durch den Rücktritt von Guido Burgstaller erzwungenen Änderung im Angriff setzt ÖFB-Teamchef Franco Foda weitestgehend auf das gewohnte Personal, sprich auf Konstanz.

Anstelle von Burgstaller bekommt in den EM-Qualifikations-Spielen gegen Lettland und Polen erstmals seit knapp drei Jahren Lukas Hinterseer die Chance, sein Können im ÖFB-Dress zu zeigen.

Der HSV-Legionär steht erstmals unter Foda im Kader. Laut Meinung des Deutschen hat sich der Stürmer zuletzt erheblich weiterentwickelt:

"Er ist jetzt beweglicher, bewegt sich auch in den Zwischenräumen oder auf dem Flügel, ist auch im Kombinationsspiel viel besser geworden. Deswegen habe ich ihn auch einberufen, weil er vorne universell einsetzbar ist. In Hamburg hat er auch schon am Flügel gespielt. Er ist sicher ein Spieler, der unser Angriffsspiel beleben kann."

Hinterseers Qualität im Strafraum

Nach zwei Jahren beim VfL Bochum übersiedelte Hinterseer im Sommer nach Hamburg. In der Vorsaison sammelte er beim VfL mit 18 Toren und neun Assists fleißig Scorer-Punkte.

Der Einstand beim HSV ist gelungen. In den vergangenen beiden Runden erzielte der Tiroler jeweils ein Tor, beim 4:2 in Karlsruhe steuerte er am Wochenende zudem zwei Assists bei.

"Lukas hat seine Qualitäten sicher im Strafraum, er hat im letzten Jahr ja einige Tore für Bochum erzielt. Wir haben ihn immer wieder beobachtet, er stand immer auf unserer Liste", betont Foda, der Hinterseer am 1. Spieltag gegen Darmstadt persönlich in Hamburg unter die Lupe nahm.

Unter Marcel Koller absolvierte Hinterseer bereits 12 Länderspiele, in denen ihm bisher jedoch ein Torerfolg versagt blieb. Letztmals stand er im November 2016 im Testspiel gegen die Slowakei für Österreich auf dem Feld.

Hohe Belastungen als Grund für die Rücktritte?

Seine Torquote in jüngerer Vergangenheit machte ihn schon zuletzt zu einem heißen Kandidaten auf einen ÖFB-Kaderplatz. Nach dem Rücktritt Burgstallers war die Nominierung endgültig keine allzu große Überraschung.

"Ich habe Guido schon gefragt, ob er sich das gut überlegt hat. Er hat mir in unserem Gespräch mitgeteilt, dass es bei ihm eigentlich schon ein längerer Prozess war. Er ist Vater geworden, möchte mehr Zeit für die Familie haben. Und ich glaube, sein größtes Problem war, dass er immer wieder kleinere Verletzungen hat und einfach mehr Regenerationszeit benötigt, um wieder fit zu werden", meint der Teamchef zum ÖFB-Rücktritt des Schalke-Legionärs.

Der Kärntner ist nach Christian Fuchs, Markus Suttner, Ramazan Özcan, Zlatko Junuzovic und Martin Harnik bereits der sechste ÖFB-Kicker binnen drei Jahren, der seine ÖFB-Laufbahn freiwillig frühzeitig beendet.

Foda sucht nach Gründen: "Im Fußball gibt es immer wieder Rücktritte, auch im Nationalteam. Teilweise ist es auch zu verstehen, weil die Belastung für die Spieler einfach extrem groß ist, gerade für Nationalspieler. Sie haben wenig Freizeit, die Belastung wird immer höher, da der Fußball immer schneller, intensiver und athletischer wird."

Kein Jetlag bei Arnautovic

Keine Gedanken an einen Rücktritt verschwendet Marko Arnautovic, der vor seinen Länderspielen Nummer 82 und 83 steht und somit bei diesem Lehrgang mit einem gewissen Herbert Prohaska gleichziehen könnte. Und das, obwohl er als Neo-China-Legionär nicht gerade die kürzeste Anreise hat.

Dafür erfolgt sie frühzeitig, wie der Teamchef hervorstreicht: "Nach dem Spiel gegen die Urawa Red Diamonds in der asiatischen Champions League reist er schon morgen Abend nach Wien - das heißt, wir haben auch keine Probleme mit dem Jetlag."

Ansonsten würde es dem 30-Jährigen bei Shanghai SIPG "sehr gut" gehen: "Er hat sich mittlerweile eingelebt. Am Anfang hatte er noch etwas Trainingsrückstand, deswegen hat er zu Beginn auch nicht regelmäßig gespielt. In den letzten Spielen kam er immer über 90 Minuten zum Einsatz. Aber klar, das Niveau in China kann man nicht mit jenem in England vergleichen, die Premier League ist mit die beste der Welt."

Foda hofft auf Prödl-Wechsel

Ebenfalls kein Rücktritts-Kandidat ist Sebastian Prödl, der sich angesichts seiner nach wie vor schwierigen Situation beim FC Watford auf der Abrufliste wiederfindet.

Foda hofft auf einen Tapetenwechsel des Innenverteidigers: "Wir haben telefoniert, er befindet sich in einer schwierigen Situation. Er hat jetzt zwar in der zweiten Mannschaft gespielt, aber ich hoffe, dass er vielleicht noch vor Transferende zu einem anderen Verein wechselt. Das kann ich aber leider Gottes nicht beeinflussen."

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