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Beim Alaba-Thema wird Teamchef Koller emotional

Kritik von Scharner und Krankl. Koller reagiert mit deutlichen Worten.

Beim Alaba-Thema wird Teamchef Koller emotional Foto: © GEPA

Wie demnächst beim FC Bayern München muss sich David Alaba zukünftig auch beim ÖFB-Team auf einen neuen Trainer einstellen.

Ob der neue Teamchef ihn wie von vielen gefordert auch im ÖFB-Dress als Linksverteidiger aufbieten wird, steht in den Sternen. Marcel Koller wird dies auch in den kommenden beiden Länderspielen gegen Serbien und Moldawien tendenziell nicht tun.

Diese Herangehensweise verteidigt der Schweizer durchaus emotional: "Wenn wir die Scorer-Punkte im Nationalteam mit Toren und Assists seit November 2015 hernehmen: Wer ist die Nummer eins? Marko Arnautovic. Wer ist die Nummer zwei? Alaba. Ich glaube, das sagt schon sehr viel darüber aus, dass er für uns auf dieser Position im Mittelfeld sehr wichtig ist, und das ist bei mir nach wie vor der Fall."


"Wir sind nicht der FC Bayern München, wir sind das österreichische Nationalteam. Dementsprechend hat er da gespielt. Und da komme ich noch einmal mit der alten Leier: In der EM-Quali hat er auch im Mittelfeld gespielt, hat das hervorragend gemacht und Tore erzielt. Ich bin der Trainer dieser Mannschaft, immer noch, und habe mich immer dafür entschieden, die Spieler dort aufzustellen, wo ich das Gefühl habe, sie können das Spiel gewinnen. Das wird auch in Zukunft so sein und war früher schon so", stellt der 56-Jährige klar.

Replik auf Scharner und Krankl

Ein Auslöser dieser für Koller-Verhältnisse durchaus deutlichen Worte ist die Kritik von Hans Krankl und seines Erzfeinds Paul Scharner in der "Sky"-Sendung "Talk und Tore" am vergangenen Sonntag.

"Ihr habt ja auch immer gesagt: 'Alaba muss links hinten spielen.' Aber mir hat nie einer gesagt, wer dann für Alaba im Zentrum spielen soll."

Marcel Koller

Laut Scharner sei Koller über das Thema der Positionierung von Alaba gestolpert: "Die Diskussion um Alaba hat Marcel Koller das Genick gebrochen." Außerdem behauptete der frühere Teamspieler im Hinblick auf Alaba und Arnautovic, dass diese zu viel Macht im Team hätten: "Die zwei haben etwas zu sagen und sonst niemand."

"Ich habe mir die Sendung auch angeschaut. Es war ja nichts Greifbares dabei, wo ich sagen könnte: Was sind denn die Vorwürfe?", meint Koller und findet in Bezug auf Scharner und Krankl: "Hier reden Leute mit, die aktuell nicht dabei sind und nicht wissen, was der Stand ist und abgeht. Das ist natürlich Vergangenheit. Sie haben mal mitgespielt und haben somit mehr Erfahrung als ihr Journalisten, die nicht auf diesem Level gespielt haben, das ist auch klar. Aber es ist trotzdem nicht die Wahrheit."

Die Stürmer-Frage

In Richtung Medienvertreter meint der Teamchef: "Ihr habt ja auch immer gesagt: 'Alaba muss links hinten spielen.' Aber mir hat nie einer gesagt, wer dann für Alaba im Zentrum spielen soll. Mir hat auch mal einer gesagt, wir haben genügend Stürmer in Österreich. Dann habe ich alle aufgezählt, das waren aber alles Ausländer."

Und das Stürmer-Thema liegt Koller - einmal in Fahrt - spürbar am Herzen, womit er auch wieder den Kreis zu Alaba und Arnautovic schließt: "In der Nationalmannschaft brauchst du Stürmer, die international Tore erzielen. Das hat Janko gezeigt. Burgstaller hat das letzte Saison gezeigt. Aber dann ist es schon schwierig. Harnik macht es jetzt mal, aber den kennen wir auch schon zehn Jahre. Sabitzer schießt ab und zu eines. Aber wenn wir die Statistik hernehmen: Arnautovic und Alaba sind da vorne mit dabei - und das ist für mich wichtig als Trainer."


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