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Louis Schaub: "Es war ja schon zu Rapid-Zeiten so"

Der Mann für wichtige Tore. Warum er sich in Köln als "sehr nah dran" sieht:

Louis Schaub: Foto: © GEPA

Louis Schaub als Mann für die wichtigen Tore.

Mit sieben seiner nunmehr acht Länderspiel-Treffer hat der Köln-Legionär das Ergebnis des jeweiligen Spiels direkt beeinflusst. Ergebniskosmetik betrieb er nur 2018 beim Test in Luxemburg mit seinem Tor zum 4:0-Endstand.

Eine Erklärung für sein Näschen für entscheidende Treffer habe er "nicht wirklich".

"Es war ja schon zu Rapid-Zeiten so. Da habe ich in der Liga nicht so oft getroffen, dafür meistens dann in Quali-Spielen im Europacup", erinnert Schaub, der in 30 Europacup-Spielen für die Hütteldorfer 16 Mal erfolgreich war.

Eine famose Quote im Vergleich zu seinen 25 Toren in 160 Spielen in der österreichischen Bundesliga.

"Ich freue mich natürlich, wenn mir immer wieder auch in wichtigen Spielen ein Tor gelingt. Es ist auch eine Qualität, dass man in entscheidenden Spielen zum richtigen Zeitpunkt da sein kann", so Schaub.

Beim 4:2-Erfolg Österreichs gegen Israel ist ihm dies mit seinem Doppelpack (Treffer zum 2:2 bzw. 3:2) jedenfalls gelungen. Und damit hat er bekanntlich eine weitere seiner Stärken nachgewiesen.


Fluch und Segen

Sieben seiner acht A-Team-Tore erzielte Schaub als Joker. Eine Gefährlichkeit als Einwechselspieler, die für den Betroffenen zumeist Fluch und Segen zugleich ist.

Der 26-Jährige betonte bereits nach der Partie gegen Israel, dass er natürlich lieber öfter von Anfang an für das ÖFB-Team spielen würde.

Wie er für sich selbst begründet, dass Teamchef Franco Foda ihn nicht öfter in die Startelf nominiert?

Genau wüsste er das nicht: "Aber ich glaube einfach, dass wir einen sehr guten Kader mit sehr guten Spielern haben. Ich denke, dass es auch dem Teamchef nicht immer leicht fällt, weil er nur elf Spieler aufstellen kann. Wenn es dann so wie gegen Israel ist, probiere ich, nachdem ich reinkomme, noch für das nächste Spiel zu zeigen, dass ich auch von Anfang an hätte spielen können. Wenn man Einsatzzeit bekommt, muss man schauen, dass man sie gut nutzt und das dem Trainer zeigt."

"Da kann man auch ein bisschen geduldig sein"

Dies ist dem Mittelfeldspieler im ÖFB-Dress schon öfter gelungen, auch seine drei Nationalteam-Assists lieferte er als Joker. Bei seinen Bewährungsproben in der Anfangsformation konnte er sich indes zumeist nicht nachhaltig für einen neuen Anlauf in der folgenden Partie empfehlen.

Die Geduld in Sachen Bewerbung für die Anfangsformation ist Schaub jedenfalls noch nicht ausgegangen:

"Es ist ja auch nicht so, dass ich noch kein Spiel von Anfang an im Nationalteam hatte, ich habe schon immer wieder mal von Beginn an gespielt. Im Endeffekt bin ich einfach immer wieder stolz, dabei sein zu dürfen. Denn jeder weiß ja auch, dass ich in Köln nicht immer von Anfang an spiele. Dass ich trotzdem vom Teamchef das Vertrauen bekomme, macht mich stolz. Da kann man dann auch ein bisschen geduldig sein."

In Köln "sehr nahe dran"

In Köln steckt der ÖFB-Legionär im Prinzip in der Joker-Rolle fest. In neun von elf Liga-Spielen dieser Saison spielte Schaub, allerdings kein einziges Mal von Anfang an.

"Wenn man bedenkt, wo ich im letzten Jahr war und in Köln eigentlich nicht mehr gewollt worden bin, ist es für mich natürlich schon schön, dass ich wieder da sein darf."

Louis Schaub

Und genau damit begründet auch Foda, warum er mitunter zögert, Schaub in die ÖFB-Startelf zu stellen.

Wobei man die Lage des Österreichers in der Domstadt differenziert sehen muss. In der Vorsaison an den FC Luzern ausgeliehen, sahen ihn viele schon am Abstellgleis. Unter Trainer Steffen Baumgart spielt er wieder eine Rolle.

"Ich habe in Köln schon auch das Gefühl, sehr nahe dran zu sein, dass ich auch von Anfang an spiele. Im Pokal bin ich schon in der Startelf gestanden, und da sind wir auch weitergekommen", erinnert Schaub an das Gastspiel beim VfB Stuttgart Ende Oktober.

Eigentlich war Schaub in Köln nicht mehr gewollt

Zufrieden sein könne man mit seiner Situation bei den "Geißböcken" auch nicht wirklich: "Aber wenn man bedenkt, wo ich im letzten Jahr war und in Köln eigentlich nicht mehr gewollt worden bin, ist es für mich natürlich schon schön, dass ich wieder da sein darf."

Für ihn würde es heißen, im Training weiter Gas zu geben: "Ich möchte dem Trainer einfach immer wieder zeigen: Ich bin bereit für Einsätze von Anfang an."

Als etwaige Stammkraft in Köln ließen sich auch die Startelf-Ansprüche im ÖFB-Team leichter argumentieren.

Wobei am Montag gegen die Republik Moldau womöglich die nächste Chance wartet, die Bundeshymne von Anfang an zu hören. Foda hat zumindest laut darüber nachgedacht, Schaub für diese Partie in die Startelf zu befördern.

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