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Franco Foda verspricht: "Von der ersten Minute an"

von Peter Altmann Foto: © GEPA

"Warum nicht?", grinst Franco Foda.

Die Frage war, ob er nach der durchaus gelungenen Überraschung in Sachen taktischer Ausrichtung beim Auftakt gegen Nordmazedonien auch für den Gruppen-Showdown gegen die Ukraine (Montag, 18 Uhr im LIVE-Ticker) eine in petto habe.

"Man entwickelt ja gegen jede Mannschaft einen Spielplan. Das ukrainische Nationalteam spielt etwas anders als das holländische Team oder auch Nordmazedonien. Insofern gibt es schon Überlegungen, etwas anders zu agieren", erklärt der ÖFB-Teamchef.

Dass der Deutsche bereits einen Tag vor dem Match verkündet, dass Marko Arnautovic von Beginn an spielt, ist angesichts seiner sonstigen Gewohnheiten eine kleine Überraschung. Dass der gegen die Niederlande gesperrte ÖFB-Star in der Startelf stehen wird, ist indes keine.

Das Signal mit der Nominierung des Goalgetters ist klar. Das ÖFB-Team will einen Sieg und braucht dafür Tore. Man möchte aus eigener Kraft den zweiten Gruppenplatz sichern - eine Zielvorgabe samt dazu notwendiger Herangehensweise, an der sich Foda auch messen lassen muss.

Spielplan der Gruppe C>>>

Tabelle der Gruppe C>>>

Voll auf Sieg

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Christoph Baumgartners "Liebeserklärung" an Marko Arnautovic

"Die Ausgangsposition ist klar: Wenn wir Zweiter werden wollen, müssen wir gewinnen. Das ist unser Ziel und unsere Intention, und so werden wir das Spiel auch von der ersten Minute an anlegen", verspricht der 55-Jährige.

Von der ersten Minute an?

Ob dies Floskel-Alarm ist, oder ob der Teamchef seine Mannschaft tatsächlich mit dieser Vorgabe ins Match schickt, wird sich am Montag zeigen. Die Tabellensituation, dass beiden Kontrahenten ein Remis reichen könnte, lässt den Gedanken an Risikovermeidung schließlich durchaus zu.

Foda betont vor jedem Spiel, dass man auf Sieg spielen wolle und tut dies auch diesmal: "Das hatten wir auch schon in Holland vor. Dort waren wir in den ersten Minuten auch sehr aktiv im Spiel, aber es gibt eben auch immer einen Gegner, der auch einen Plan und eine Strategie hat."

"Wollen gewinnen, dazu benötigt es Tore"

"Entscheidend wird einfach sein, dass wir mit dem gleichen Elan - man kann der Mannschaft ja nicht absprechen, dass sie über 90 Minuten mit viel Leidenschaft und Begeisterung gespielt hat - agieren", so der Teamchef weiter.

Besser werden müssen gegen die Ukraine das Auftreten im gegnerischen Drittel: "Das ist die schwierigste Zone im Fußball, in der die Räume noch enger werden. Da müssen wir entschlossener zu Werke gehen."

Die Frage nach der Risikobereitschaft ist eine relative, weil jedes Spiel laut Foda Risiko beinhalten würde:

"Gegen Holland haben wir auch mit einem gewissen Risiko gespielt, haben zeitweise früh attackiert. Einer der drei Innenverteidiger hat sich immer wieder in den Angriff eingeschaltet. Wichtig wird sein, dass wir von Anfang an im Spiel gegen den Ball genau diese Aggressivität an den Tag legen, wie gegen Holland. Im Ballbesitz müssen wir klarer sein. Wir müssen mit mehr Tempo spielen, schneller zwischen die Linien oder über den Flügel spielen."

Wichtiger Nachsatz: "Und im letzten Drittel müssen wir zum Torabschluss kommen. Wir wollen gewinnen und dazu benötigt es Tore."

Keine Garantie bei Unentschieden

Dann hieße es abzuwarten, wie das Spiel läuft. Ob er, sollte es etwa nach 70 Minuten Unentschieden stehen, den Punkt mitnehmen wolle oder alles riskiere, sei keine einfache Frage.

"Eines ist aber auch klar: Es gibt keine Garantie, wenn wir Unentschieden spielen, dass wir automatisch für das Achtelfinale qualifiziert sind, weil es nach unserem noch viele Spiele gibt. Die anderen Mannschaften kennen dann unser Ergebnis - sie wissen dann, wie sie spielen müssen."

Franco Foda

"Eines ist aber auch klar: Es gibt keine Garantie, wenn wir Unentschieden spielen, dass wir automatisch für das Achtelfinale qualifiziert sind, weil es nach unserem noch viele Spiele gibt. Die anderen Mannschaften kennen dann unser Ergebnis - sie wissen dann, wie sie spielen müssen. Das ist bei uns nicht der Fall."

Nach den Niederlanden wartet auch mit der Ukraine eine anspruchsvolle Aufgabe. Foda streicht die "extreme Entwicklung" der vergangenen Jahre unter Anleitung seines Gegenübers Andriy Shevchenko hervor.

"Sie sind vor allen Dingen sehr gut im Umschaltspiel, haben individuelle Klasse mit Spielern wie Ruslan Malinovskyi, Andriy Yarmolenko oder Roman Yaremchuk. Sie haben Spieler mit großer Qualität, vor allem in der Offensive. Aber jede Mannschaft hat auch ihre Schwächen, die haben wir analysiert. Jetzt gilt es einfach, diese Schwächen des Gegners auszunutzen."

"Wunderbarer Moment" mit Sturm in Kharkiv

Es wäre übrigens nicht der erste Sieg des Trainers Franco Foda gegen eine Mannschaft aus der Ukraine. Mit Sturm Graz habe er schon mal gegen Metalist Kharkiv reüssiert:

"An dieses Spiel 2009 habe ich sehr gute Erinnerungen. Wir sind als Außenseiter ins Spiel gegangen und konnten uns für die Gruppenphase der Europa League qualifizieren. Das war ein wunderbarer Moment!"

Nach einem 1:1 zu Hause gewann Sturm im Rückspiel 1:0, für das Goldtor sorgte Daniel Beichler.

Auch diesmal wäre gegen einen wunderbaren Moment nichts einzuwenden.

Textquelle: © LAOLA1.at