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"Die Schlüsse, die gezogen wurden, sind falsch"

Leo Windtner und Peter Schöttel stärken Franco Foda den Rücken:

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Am Tag nach der Bestellung von Franco Foda zum ÖFB-Teamchef verteidigt Sportdirektor Peter Schöttel sein Vorgehen bei der Verkündung am Montag.

"Ich denke, wir haben gestern einen sehr transparenten Weg gewählt, zu zeigen, was wir in den letzten Wochen gemacht haben. Die Schlüsse, die teilweise daraus gezogen wurden, sind einfach falsch", so der Wiener, der eine Vielzahl anderer Kandidaten (u.a. Peter Stöger) aufzählte, die dem ÖFB absagten, und so den neuen ÖFB-Teamchef wie eine Not-Lösung aussehen ließ (Hier nachlesen!).

Schöttel weiter: "Ohne, dass ich da ein Geheimnis verraten würde: Auch wenn uns der eine oder andere nicht abgesagt hätte, wäre Franco definitiv auf der Shortlist gelandet. Deswegen haben mich diese Schlüsse, die gezogen wurden, überrascht."

Der 50-Jährige ging am Dienstag im Beisein von Foda noch einmal ins Detail: "Es war einfach wichtig, mit vielen Personen zu sprechen. Keiner, mit dem ich gesprochen habe, hatte die Garantie, Teamchef zu werden. Es gab mit jedem Dinge zu klären, auch mit Franco haben wir verhandelt. Und es wurde jedem gegenüber kommuniziert, dass es darum geht, auf die Shortlist zu kommen."

Es habe sich der Richtige durchgesetzt, so Schöttel: "Er ist in diesem Moment der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt. Davon sind wir überzeugt."

"Im Konjunktiv kann man keine Entscheidung treffen"

Auch ÖFB-Präsident Leo Windtner, der die Gerüchte um eine "SchEinstimmigkeit" (13:0 oder doch 9:4?) dementierte, unterstrich diese Überzeugung bei der Präsentation von Foda im Wiener Palais Hansen.

"Wir haben hier eine transparente Vorgangsweise gewählt und ich möchte noch einmal verfestigen, dass natürlich eine Diskussion im Präsidium da war, aber kein Feilschen um Einstimmigkeit. Die Einstimmigkeit für Franco Foda war dann in der Beschlussfassung gegeben. Auch die Diskussion, wir hätten diesen oder diesen Coach haben können, ist eine virtuelle und im Konjunktiv kann man keine Entscheidung treffen.“

Zusatz: "Für uns ist Franco Foda die beste Lösung. Ich sage eines: Ich bin froh, dass wir ihn bekommen konnten."

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Der neue Teamchef hielt diesbezüglich ohnehin fest: "Sie sehen ja, ich bin die erste Wahl, sonst würde ich nicht hier sitzen."

Dass dem so sei, wurde ihm auch in den Gesprächen vermittelt, denn Foda ahnte, dass die Verantwortlichen von seiner Person überzeugt waren: "Man bekommt da auch ein Gefühl aus den Gesprächen heraus."

Schöttel bestätigt das: "Ich kenne Franco sehr lange, wir haben als Aktive gegeneinander gespielt, wir haben als Trainer gegeneinander gespielt. Es ist definitiv eine sehr große Wertschätzung füreinander vorhanden."

Schöttel lobt Fodas In-Game-Coaching

Punkto Spielausrichtung sei man ebenfalls auf einem Nenner, Schöttel hob hier auch das so genannte In-Game-Coaching hervor.

"Wir haben uns im Rahmen unserer Gespräche intensiv darüber unterhalten, wie wir spielen wollen. Es ist sehr interessant zu sehen gewesen, wie Franco in den letzten Monaten spielen hat lassen, nämlich wie flexibel er auf Situationen während eines Spiels eingegangen ist."

Dass die Koller-Schule nicht zu 100 Prozent beibehalten würde, läge auf der Hand.

"Es wird sicher Veränderungen geben, jeder Trainer hat seine eigenen Ideen. Dass die Basics bleiben, ist aber klar. Wir wollen selbst initiativ sein, über einen kontinuierlichen Spielaufbau zum Erfolg kommen. Im Fußball ist auch das Umschaltverhalten in beide Seiten extrem wichtig. Da ist Franco einer, der in den vergangenen Wochen und Monaten ganz große Qualitäten an den Tag gelegt hat", sagte Schöttel über seinen ersten Teamchef in seiner noch jungen Ära.

"Marbella kann ein guter Start sein"

Am Donnerstag gibt Foda seinen ersten Kader per Aussendung bekannt (Warum es keine Pressekonferenz gibt), dann geht es nach dem Schlager mit seinem Noch-Klub Sturm gegen Rapid am Montag nach Marbella ins Trainingslager.

Für Windtner ist dieses mehr als nur einige Einheiten bei angenehmeren Temperaturen.

"Das kann ein guter Start sein. Es gilt, den Blick nach vorne zu richten. Ich bin überzeugt, dass wir hier wieder einen Weg einschlagen können, der auch bei der Mannschaft volle Akzeptanz findet. Das ist mir auch sehr wesentlich, dass gerade seitens der Spieler der entsprechende Response gegeben ist, wenn wir einen Teamchef bestellen. Das Teamcamp in Spanien kann ein Basislager sein für ein Aufrüsten zu einem neuen Aufstieg des österreichischen Fußballs, speziell für das Nationalteam."

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