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Ex-Spieler Janko: Ergebnisse zuletzt enttäuschend

Der frühere ÖFB-Goalgetter analysiert die Lage im Nationalteam und findet, dass Ralf Rangnick Größe gezeigt hat.

Ex-Spieler Janko: Ergebnisse zuletzt enttäuschend

Marc Janko äußert sich nach Österreichs Gruppen-Abstieg in der UEFA Nations League zu den zuletzt erzielten Ergebnissen.

Der Ex-ÖFB-Teamkicker Janko weiß, woran es im ÖFB-Nationalteam unter ÖFB-Trainer Ralf Rangnick aktuell noch hadert.

Im Sky-Podcast "DAB|Der Audiobeweis" betont der Wiener, dass die ÖFB-Elf nicht nur mit negativen Kommentaren überhäuft werden darf, sondern mit Trainer Ralf Rangnick künftig durchaus mit der richtigen Mentalität Spiele entscheiden kann.

"Altbekanntes Lied": Die Chancen nutzen!

"Von den Ergebnissen her waren es enttäuschende Auftritte, von der Leistung her habe ich schon viele Momente und Phasen gesehn, die mir gefallen haben", fasst der 39-jährige Sky-Experte zu der 0:2-Niederlage gegen Frankreich sowie zur 1:3-Niederlage gegen Kroatien zusammen.

Janko betont nach seiner Einschätzung: "Das (Frankreich, Anm.)-Spiel möchte ich ausklammern. Man hat einfach gesehen, welch Klassenunterschied vorherrscht. Da war unsere Mannschaft in allen Belangen unterlegen." Gegen Kroatien wiederum sei der Gegner "in der ersten Halbzeit gut bedient" gewesen, zum Schluss habe die ÖFB-Auswahl "einfach zu viele Fehler" gemacht und "einfach verpasst, die Tore zu machen."

Doch der Ex-Stürmer bemängelt, dass es beim "altbekannten Lied" in Sachen Chancenverwertung bleibt: "Die Chancen, die du nicht machst, die bekommst du dann." Damit ist für ihn klar, dass in der Offensive die Chancen-Effektivität steigen muss, wenn nicht nur ein Sieg gefeiert werden will, sondern der Wiederaufstieg aus der Gruppe B in die Gruppe A der UEFA Nations League gelingen soll.

"Rangnicks Eingeständnis zeigt von Größe"

Besonders ins Auge beim Kroatien-Rückspiel ist Janko die Systemumstellung. Er vermerkt, dass dies "trefflich disktuiert" werden könne, da er "glaube, dass dies mit den Ausschlag gegeben hat." Doch nur das Negative hat der einfache "Fußballer des Jahres" nicht zum Ankreiden.

Denn der 70-fache Nationalspieler vermerkt die Qualitäten von Trainer Rangnick: "(Ich finde es) gut, dass Trainer Rangnick sich das auch selber ankreidet und sagt, dess er es im Nachhinein anders gemacht hätte. (Es) gibt nicht viele Trainer, die sich sowas nach so einem Spiel auch selbst eingestehen. (Das) zeigt von Größe."

Ein Statement nach sechs Spielen unter der Rangnick-Ära meidet der Wiener und betont: "Ich warne davor, Rangnick jetzt schon einzustufen, weil es erst der zweite Lehrgang gewesen ist. Man hat schon gesehen, dass noch sehr viel Arbeit vor uns liegt, aber ich glaube schon, dass wir auf einem guten Weg sind."

"Was mir Mut und Zuversicht gegeben hat ist, dass es in vielen dieser Spiele, gegen starke Gegner, lange Phasen gegeben hat, wo auch wir uns Großchancen herausgespielt haben. Wäre in dieser Fülle nicht bei jedem Trainer gewesen, in der jüngsten Vergangenheit. Ich glaube, man ist auf dem richtigen Weg. Und man muss ihm auch die Zeit geben, dass da im Verbund mit der Mannschaft was zusammenwächst."

Nicht unter Wert verkaufen

Das ÖFB-Team hat mit Spielern wie David Alaba, Xaver Schlager, Marcel Sabitzer oder Marko Arnautovic durchaus erfahrene und spielstarke Legionäre in den eigenen Reihen, die für Qualität und Potential in der Nationalelf sorgen. Janko vermerkt: "(Ich) glaube nicht, dass wir nicht die Qualität haben, diese Nationen zu besiegen – Frankreich vielleicht ausgeklammert - sondern sie einfach abrufen müssen."

Den Beweis sieht er beim Sensationsteam Ungarn. Der 39-Jährige stufe die ÖFB-Auswahl "nicht schlechter" als jene der Magyaren ein, verweist dennoch auf ihre Stärke: "Die machen es uns auch vor und das Beispiel Ungarn soll uns verdeutlichen, dass es möglich ist, Nationen wie England, Deutschland zu schlagen. Natürlich ist das möglich. Und ja, es gibt einen Klasseunterschied, auch körperlich, aber nur Körperlichkeit gewinnt keine Fußballspiele. Fußball bedarf schon mehr Zutaten, damit es eine gutschmeckende Suppe am Ende des Tages ist."

Offensiv hat der ÖFB allerdings nachzuarbeiten, denn echte Alternativen zu Rekordspieler Arnautovic fehlen. "(Es) ist natürlich so, wenn Marko nicht spielt, dass es an jemanden mangelt, der magische Momente kreieren kann und uns momentan auch die ganz große Dynamik vorne fehlt. Aber solche Spieler bekommst du halt auch nicht herbeigezaubert. Und als Trainer musst du halt so eine Spielweise finden, die zur Mannschaft passt. Und wenn du nicht die ganz große Dynamik vorne drinnen hast, dann musst du als Trainer Wege finden, wie du spielen lässt, damit du nicht auf das angewiesen bist – Punkt."

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