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Kritik von Dragovic: "Haben uns angeschissen"

von Peter Altmann

Enttäuscht, um nicht zu sagen ein wenig grantig, reagiert Aleksandar Dragovic auf das 0:0 Österreichs gegen Bosnien-Herzegowina.

"Ich glaube, wir haben uns angeschissen vor der Stimmung der bosnischen Fans", vermutet der Innenverteidiger, "eigentlich wollten wir in den ersten zehn Minuten Pressing machen, das ist uns überhaupt nicht gelungen. Miralem Pjanic konnte machen, was er wollte. Erst in der zweiten Hälfte haben wir es besser und phasenweise auch gut gemacht. Aber trotzdem: Das müssen wir über 90 Minuten machen, wenn wir ein Spiel gewinnen wollen."

Laut Meinung des 27-Jährigen wäre das ÖFB-Team an diesem Abend auch kein würdiger Sieger gewesen: "Wir wollten gewinnen, haben es aber nicht verdient zu gewinnen. Bosnien hatte großteils die besseren Torchancen. Wir hatten phasenweise gute Aktionen, aber über 90 Minuten haben wir es nicht verdient zu gewinnen."

Glück nicht erarbeitet

Sicherlich hätte man beim Handspiel nach dem Seitfallzieher von Marko Arnautovic sowie beim Foul am ÖFB-Star, als er alleine durchgebrochen wäre, Pech gehabt - ebenso bei der einen oder anderen Chance.

"Aber das Glück kommt nicht von ungefähr, das muss man sich erarbeiten - und das haben wir heute nicht gemacht", gibt Dragovic zu bedenken.

Natürlich spricht der Frust über Leistung, den verpassten Sieg und somit den nicht mehr möglichen Gruppensieg aus dem Leverkusen-Legionär. Aber vielleicht ist es auch nicht so verkehrt, wenn ein Teamspieler die nach Misserfolgen obligatorische Selbstkritik auch mal mit deutlicheren Worten formuliert.

Eigene gute Leistung kein Trost

Dragovic saß bei den bisherigen Nations-League-Spielen nur auf der Bank. In Abwesenheit des verletzten Sebastian Prödl feierte er sein Startelf-Comeback in einem Pflichtspiel. Gemeinsam mit Nebenmann Martin Hinteregger stemmte er sich nach Kräften gegen die Angriffe von Edin Dzeko und Co.

"Wir müssen versuchen, in Nordirland ein gutes Spiel abzuliefern, damit auch unsere Fans wieder ins Stadion kommen, denn ich finde es sehr schade, dass der dritte Rang bei so einem wichtigen Spiel leer geblieben ist. Wir hätten die Unterstützung gebraucht."

Aleksandar Dragovic

Der Wiener gesteht, dass er persönlich die Bosnier nicht so angriffsfreudig erwartet hätte: "Aber wenn sie Pressing spielen, heißt das, dass hinten Räume frei sind und die haben wir nicht gut ausgespielt."

Die gute eigene Leistung und dass am Ende defensiv die Null Stand, sind nur ein schwacher Trost: "Das bringt mir nichts. Mir wäre lieber gewesen, wir gewinnen 4:3, als dass wir 0:0 spielen."

Kein Gegentor bekommen zu haben, sei erfreulich, aber: "Sicherlich kann man jetzt auch sagen, wir haben nicht verloren und wir können nicht absteigen, aber das ist nur ein kleiner Teilerfolg, wir wollten gewinnen. Ich glaube, nach vorne müssen wir uns mehr trauen, mit mehr Selbstvertrauen agieren, uns einfach etwas zutrauen. Das hat heute leider nicht geklappt."

Zu Hause gebliebene Fans zurückerobern

Neben der ÖFB-Leistung bedauert Dragovic zudem, dass nicht mehr ÖFB-Fans den Weg ins Happel-Stadion gefunden haben:

"Es sind 20.000 Bosnier gekommen - großes Kompliment an ihre Fans für die Stimmung, die sie gemacht haben. Wir müssen versuchen, in Nordirland ein gutes Spiel abzuliefern, damit auch unsere Fans wieder ins Stadion kommen, denn ich finde es sehr schade, dass der dritte Rang bei so einem wichtigen Spiel leer geblieben ist. Wir hätten die Unterstützung gebraucht. Aber es hilft jetzt nichts zu jammern, wir haben es am Spielfeld selbst verkackt."

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Textquelle: © LAOLA1.at