Österreich Österreich AUT
Schottland Schottland SCO
Endstand
0:1
0:1, 0:0
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Baumgartner kritisiert Einzelleistungen

22-Jähriger richtet harte Worte an seine Mitspieler, aber vor allem an sich selbst:

Wer einen Mann für klare Worte im ÖFB-Team sucht, ist bei Christoph Baumgartner gut aufgehoben.

Auch nach der schwerwiegenden 0:1-Pleite gegen Schottland (Spielbericht>>>) nimmt sich der 22-Jährige kein Blatt vor den Mund und spart nicht mit Kritik am ÖFB-Team, aber vor allem nicht an sich selbst.

"Ich glaube, dass es viel mit den Einzelleistungen zu tun gehabt hat. Ich glaube, dass wir heute zu wenige Spieler auf dem Feld hatten, die 100 Prozent Leistung gebracht haben. Da nehme ich mich vorne weg, das war nicht das Spiel, das ich draufhabe. Und es gibt heute noch einige andere und wenn du dann zu viele davon hast, verlierst du einfach", analysiert Baumgartner die Niederlage im "ORF" beinhart.

"Haben es einfach nicht auf die Wiesn gebracht"

Dabei war Baumgartner der Spieler im ÖFB-Team, der gegen Schottland noch am ehesten für Gefahr sorgen konnte. In Halbzeit eins strich ein sehenswerter Schlenzer nur knapp am langen Eck vorbei, kurz vor Ende sicherte der Niederösterreicher Rot-Weiß-Rot mit einem etwas zu zentral geratenen Kopfball beinahe doch noch einen Punkt.

Spielerisch war allerdings auch Baumgartners Auftritt im Ernst-Happel-Stadion dürftig - so wie jener der kompletten Mannschaft. Noch im Stadion wurden deshalb Köpfe gefordert, die Stimmung war nach Schlusspfiff extrem gereizt.

"Ich verstehe, dass jeder Österreicher enttäuscht ist. Jeder von uns hat sich etwas anderes vorgenommen, wir haben es einfach nicht auf die Wiesn gebracht heute. Das ist brutal enttäuschend. Jetzt nach dem Spiel ist es extrem schwer zu sagen, an was es gelegen hat. Es tut einfach sehr weh, wir sind sehr enttäuscht", kann Baumgartner die enttäuschten ÖFB-Fans verstehen.

"Wenn das kein Elfer ist, weiß ich auch nicht"

Die Kritik, Österreich sei lustlos aufgetreten und hätte sich den physisch starken Schotten bereits vor Anpfiff ergeben, lässt Baumgartner allerdings nicht gelten: "Es hört sich vielleicht blöd an, aber wir haben alles probiert. Wir haben es überhaupt nicht geschafft, zu klaren Torchancen zu kommen. Wir haben viele Flanken gemacht und kaum einmal den Eigenen getroffen."

Anders sah das beim Gegner aus. "Dann machen es die Schotten bei den langen Bällen sehr gut und wir schaffen es nicht, dass wir zu klaren Torchancen kommen. Was wir gegen Israel noch geschafft haben, haben wir heute nicht geschafft. Das ist extrem enttäuschend, das tut uns für ganz Österreich leid", entschuldigt sich Baumgartner.

Auch das Glück war Österreich an diesem Abend nicht hold. Während Schottland nach VAR-Intervention einen korrekten Elfmeter zugesprochen bekam, bliebt der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Georgi Bakalov nach einem Ellbogencheck von Stephen O'Donnell gegen Baumgartner auf der Gegenseite aus.

"Ich springe hoch, er haut mir die Hand ins Gesicht. Wenn das kein Elfer ist, weiß ich auch nicht", ärgert sich der vermeintlich Gefoulte über diesen Umstand. Ausreden sucht Baumgartner allerdings keineswegs: "Aber ich glaube nicht, dass das heute entscheidend war. Wir sollten uns nicht auf den Schiedsrichter rausreden, das liegt schon an uns. Das war einfach zu wenig und das tut uns leid."


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