Der ÖFB wird mit einer achtköpfigen Delegation an der Auslosung für die EURO 2016 in Paris teilnehmen.
Angeführt von ÖFB-Präsident Leo Windtner, Generaldirektor Alfred Ludwig, Sportdirektor Willi Ruttensteiner und Teamchef Marcel Koller fiebern auch Organisationschef Bernhard Neuhold, Sicherheitsbeauftragter Heimo Kraus, Mediendirektor Wolfgang Gramann und Teammanager Christian Schramm im Palais de Congres mit.
Österreich befindet sich in Topf 2, aus welchem um 18:49 Uhr gezogen werden soll.
Wunschgruppen und Horror-Lose möglich
In vier Töpfen liegen die Kugeln mit den Namen der 24 Teilnehmer, die bei der Endrunde von 10. Juni bis 10. Juli kommenden Jahres in sechs Vierer-Gruppen um den Aufstieg ins Achtelfinale spielen.
Topf eins bilden Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien, Weltmeister Deutschland, der Weltranglisten-Erste Belgien, England und Portugal. Österreich befindet sich in Topf zwei und kann daher nicht auf Italien, Russland, die Schweiz, Kroatien und die Ukraine treffen.
Über Wunschgegner oder Horror-Lose zu diskutieren haben sich die ÖFB-Verantwortlichen erspart. Eine Gruppe mit Spanien, Polen und der Türkei wäre aber sicher kein Losglück.
Mit einer Gruppe mit Portugal, Ungarn und Albanien würden die Aufstiegschancen ungleich höher sein. Auch ein neuerliches Aufeinandertreffen mit Schweden, das in der Qualifikation klar distanziert worden ist, ist möglich.
Ehemalige Europameister haben es in der Hand
Zunächst wird aus Topf eins gezogen, danach folgen die Töpfe drei und vier und zum Abschluss um 18.49 Uhr Topf 2.
Das Glück der österreichischen Nationalmannschaft, mittlerweile die Nummer zehn der FIFA-Weltrangliste, liegt in den Händen von vier ehemaligen Europameistern.
Die früheren Österreich-Legionäre Oliver Bierhoff aus Deutschland (Europameister 1996) und der Tscheche Antonin Panenka (1976) sowie der Franzose David Trezeguet (2000) und der Grieche Angelos Charisteas (2004) nehmen die Auslosung vor.
Die Glücksfeen:
Oliver Bierhoff (GER, 47 Jahre): Der aktuelle Teammanager des DFB-Teams kam 1990 von Borussia Mönchengladbach zu Austria Salzburg und erzielte für die Violetten in der Saison 1990/91 23 Tore. 1996 wurde er im EM-Finale in London gegen Tschechien zum "Golden Boy": Bierhoff wurde in der 69. Minute eingewechselt, glich vier Minuten später mit seinem zweiten Ballkontakt zum 1:1 aus und schoss Deutschland in der 95. Minute mit dem ersten "Golden Goal" der EM-Geschichte zum 2:1-Sieg. Bierhoff wechselte von Salzburg 1991 nach Italien, wo er unter anderem mit dem AC Milan den Meistertitel holte.
Antonin Panenka (CZE, 67): Der geniale Spielmacher wurde in seiner Zeit bei Rapid von 1980 bis 1985 zum Publikumsliebling. Er brillierte im Spätherbst seiner Karriere in Hütteldorf mit Übersicht, Technik, Toren (63) und genialen Freistößen und wurde 1999 in das Rapid-Team des Jahrhunderts gewählt. Unsterblich machte er sich 1976 im EM-Finale zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland in Belgrad. Im Elfmeterschießen (nach einem 2:2 nach 120 Minuten) lupfte er den entscheidenden Versuch zum 5:3-Endstand mitten aufs Tor.
David Trezeguet (FRA, 38): Der Torjäger wurde mit Frankreich im eigenen Land 1998 Weltmeister und zwei Jahre später auch Europameister. Bei der EM wurde er so wie Bierhoff vier Jahre davor zum Gold-Torschützen. Im Finale in Rotterdam gegen Italien in der 76. Minute eingewechselt, erzielte er in der 103. Minute das "Golden Goal" zum 2:1-Sieg. Der Stürmer war mit AS Monaco zweimal französischer und mit Juventus zweimal italienischer Meister.
Angelos Charisteas (GRE, 35): Der Stürmer sorgte bei der EM 2004 mit den von Otto Rehhagel betreuten Griechen für Furore. Der Außenseiter kämpfte sich bis ins Finale vor und kürte sich in Lissabon mit einem 1:0-Sieg gegen Gastgeber Portugal zum Sensationseuropameister. Charisteas, bei seinem Club Werder Bremen damals kein Stammspieler, war im Sturm der Griechen gesetzt und dankte es mit drei - allesamt wichtigen - Turniertreffern. Mit seinem Tor beim 1:1 gegen Spanien startete er das griechische Märchen, im Viertelfinale schoss er Titelverteidiger Frankreich (1:0) aus dem Bewerb und im Finale wurde er mit seinem Kopfball-Treffer in der 57. Minute zum umjubelten EM-Helden der Griechen.