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Schaute AC Milan was von Gurten gegen Salzburg ab?

Nach Gurten-Fight gegen Salzburg rennt der Schmäh. Bei RBS lief nicht alles rund.

Schaute AC Milan was von Gurten gegen Salzburg ab? Foto: © GEPA

Für Union Gurten ging in der 2. Runde des ÖFB-Cups ein Traum in Erfüllung.

Mit Seriensieger RB Salzburg gastierte der Titelverteidiger in Oberösterreich und konnte sich schlussendlich mit 3:0 durchsetzen. Der Regionalligist forderte den haushohen Favoriten jedoch über lange Strecken und feierte vor 4.000 Zuschauern ein Fußballfest.

Genau in einer Woche spielt Salzburg nicht in einer 1190-Einwohner-Gemeinde, sondern vor ausverkauftem Haus in Wals-Siezenheim zum Champions-League-Auftakt gegen den großen AC Milan. "Da wird sicher eine Leistungssteigerung nötig sein", muss RBS-Kapitän Andreas Ulmer im "ORF" zugeben.

"Kann gut sein, dass Milan zugeschaut hat"

Denn die Mozartstädter waren weit von einer Galavorstellung entfernt. Auch weil der Gegner alles in die Waagschale warf, um an der großen Sensation zu schnuppern. Möglicherweise hat Milan sogar ein Auge darauf geworfen, wie es Gurten gegen Salzburg anlegt.

"Möglicherweise", scherzt Gurten-Kapitän Thomas Reiter. "Den Catenaccio haben wir schon verinnerlicht, das hat man gesehen. Vielleicht hat Milan ein paar bessere Momente in der Offensive. Aber kann gut sein, dass sie ein bisschen zugeschaut haben."

"Das war sicher ein Arbeitssieg heute"

Die Gäste unter der Regie von Trainer Matthias Jaissle hatten es sich nicht unbedingt leichter vorgestellt, doch Ulmer musste schon zugeben, dass nicht alles nach Plan gelaufen sei, vor allem in der ersten Halbzeit.

"Wir haben uns sicher etwas mehr vorgenommen, dass wir besser reinstarten. Wir haben uns schwer getan", gibt der Linksverteidiger offen und ehrlich zu. "Aber über 90 Minuten haben wir doch verdient gewonnen. Das war sicher ein Arbeitssieg heute."

Dem Trainer hat an der Seitenlinie sichtlich nicht alles gefallen, was er zu sehen bekam. Laut Ulmer habe Salzburg vom Spieltempo, Balltempo her nicht optimal agiert und auch Prinzipien vermissen lassen. Dies seit jedoch mit Fortlauf der Partie besser geworden.

"Schlussendlich haben wir auch gewonnen, weil wir das besser umgesetzt haben", so der ÖFB-Teamspieler. Gurten spuckte nach dem Schlusspfiff durchaus große Töne, da vor allem in den ersten 45 Minuten die Gegenwehr passte.

"Spielst nicht so oft gegen solche Gegenspieler in deiner Karriere"

Kapitän Thomas Reiter meint zum Dagegenhalten: "Wir haben Salzburg in der Offensive teilweise verzweifeln lassen." Die Chipbälle hinter die Abwehr hätten nicht funktioniert. Ärgerlich war jedoch, dass gerade so einer dann zum 0:1 führte, nachdem der Außenseiter davor Glück bei Stangenschüssen hatte.

Selbst fehlte Gurten das Glück bei einem Abseits vor einem eigenen möglichen Tor. "Aber an solchen Tagen muss alles passen", weiß Reiter. "Es war trotzdem eine gute Leistung, darauf können wir aufbauen."

Dieses Spektakel müssen die Gurten-Spieler erst einmal verarbeiten. "Das sind natürlich emotionale Momente, wenn man da rausgeht. Wir spielen normalerweise vor 500 bis 600 Zuschauern, da ist auch eine super Stimmung jedes Mal. Aber es ist ganz etwas anderes vor 4000 Zuschauern", gibt Reiter zu.

"Gegen so eine Mannschaft und solche Gegenspieler spielst du nicht so oft in deiner Karriere. Es war ein traumhafter Abend!" Möglicherweise mit Erkenntnissen für den AC Milan - oder auch nicht.

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