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Pacult: Größerer Ärger über Leistung als über Skandal-Tor

Der Klagenfurter Coach kann die Entscheidung, den entscheidenden Treffer für den LASK gelten zu lassen, nicht verstehen. Dennoch sucht er keine Ausreden.

Pacult: Größerer Ärger über Leistung als über Skandal-Tor Foto: © GEPA

Das rot-weiß-rote Fußballjahr ist schon früh um eine heiße VAR-Diskussion reicher.

Beim knappen ÖFB-Cup-Viertelfinal-Aufstieg des LASK über Austria Klagenfurt (Spielbericht>>>) fiel der entscheidende Treffer zugunsten der Linzer nach einer äußerst strittigen Entscheidung des Videoschiedsrichters. Die Kurzfassung:

Filip Stojkovic versuchte in der 50. Minute auf den deutlich in Abseitsposition startenden Marin Ljubicic durchzustecken, Klagenfurt-Verteidiger Nicolas Wimmer fälschte die Kugel noch leicht ab, doch das Leder ging dennoch Richtung Ljubicic. Kurz bevor der Kroate an den Ball kommen konnte, ging Stojkovic dazwischen, spielte einen etwas glücklichen Doppelpass mit Ljubicic und legte dann für Robert Zulj auf, der am Fünfer den Goldtreffer des LASK erzielte.

Minutenlang wurde diese Situation, in welcher Ljubicic zwar tatsächlich zu keinem Zeitpunkt eine sträfliche Ballberührung ausführte, die Klagenfurter Abwehrspieler mit seiner Präsenz aber mit Sicherheit beim Verteidigen behinderte, vom VAR gecheckt, welcher dem Hauptschiedsrichter der Partie, Christian-Petru Ciochirca, schlussendlich mitteilte, dem LASK den Treffer zuzusprechen.

Pacult: "Haben aufs Fußballspielen vergessen"

Nach Spielende ist bei Klagenfurt-Coach Peter Pacult, der in der Vergangenheit oftmals keine allzu hohe Meinung vom österreichischen VAR besaß, zwar eine große Verwunderung über die Gültigkeit des LASK-Tores vorhanden ("Dass das Tor gezählt hat, kann ich nicht nachvollziehen"), viel mehr ärgert ihn aber die Leistung seiner eigenen Mannschaft:

"Es war ein verdienter Sieg des LASK. Wir haben in der Vorbereitung nicht gegen so einen starken Gegner gespielt und waren dann nicht bereit. Wir haben aufs Fußballspielen vergessen."

Die Klagenfurter konnten in der Wintervorbereitung alle acht ihrer Testspiele gewinnen, allerdings kamen alle Gegner entweder aus unterklassigen österreichischen Ligen, der deutschen 3. Liga oder der zweiten slowenischen Liga.

LASK "hätte das Match schon in der ersten Hälfte entscheiden können"

Der LASK brachte mit neun Siegen aus zehn Testspielen eine ähnlich erfolgreiche Winterpause hinter sich. Allerdings traten die Athletiker gegen teils deutlich hochklassigere Gegner an und wirkten im Cup-Viertelfinale schon um einiges besser im Frühjahr angekommen.

Denn obwohl dem Goldtreffer von Robert Zulj vermeintlich eine Fehlentscheidung voranging, agierten die Oberösterreicher über 90 Minuten klar dominant und stiegen verdient auf.

"Wir haben in der ersten Hälfte ein unglaublich gutes Spiel gemacht, da hätten wir das Match schon entscheiden können", hebt Dietmar Kühbauer hervor.

Den LASK-Coach ärgert zwar, dass nach dem 1:0 und der kurz darauffolgenden Roten Karte für den Klagenfurter Nicolas Wimmer die Partie nicht früher zugunsten seiner Mannschaft entschieden wurde, "doch im Gesamten war es eine sehr gute Leistung meiner Mannschaft. Der Aufstieg war absolut gerecht."

Positiver Abschied von Hassliebe Pasching

Für den LASK ging mit dem Cup-Viertelfinale zudem eine Ära zu Ende. Seit der Saison 2016/17 kickten die Athletiker (mit zwischenzeitlicher Rückkehr in die alte Gugl) in der Raiffeisen Arena in Pasching, ehe es am Sonntag Abschied nehmen hieß.

Das hochmoderne neue Stadion auf der Gugl wurde nämlich rechtzeitig zur Frühjahrssaison plangemäß fertiggestellt und wird am 24. Februar, beim Bundesliga-Heimfrühjahrsauftakt gegen Austria Lustenau, erstmals bespielt.

"Mich freut es, dass wir uns aus Pasching mit einem Sieg verabschiedet haben, das ist eine schöne Geschichte", so Kühbauer weiter.

Nun hat der Burgenländer große Ziele im ÖFB-Cup. Erstmals seit zehn Jahren steht nämlich nicht Pokaldominator Red Bull Salzburg unter den letzten Vier, sondern nebem dem LASK der SK Rapid, die SV Ried und Sturm Graz.

Auch deshalb träumt Kühbauer vom Titelgewinn: "Wenn man im Semifinale ist, will man auch ins Finale und den Titel holen. Aber dafür brauchen wir eine gute Auslosung und gute Spiele."

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