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Nach Cupaufstieg: Rapid ernennt Hofmann-Nachfolger

Ein Spieler prägte Rapids Derby-Siege und soll Steffen Hofmann beerben.

Es ist kaum zu glauben!

Erst vor wenigen Wochen feierte Philipp Schobesberger sein Comeback nach über einjähriger Verletzungspause und schon eilt der SK Rapid dank ihm von Sieg zu Sieg.

In den beiden Derbys in der Bundesliga und im ÖFB-Cup-Achtelfinale binnen vier Tagen sorgte er zweimal für das Siegtor gegen die Austria - per erstem Kopfballtor und per Traum-Freistoß.

"Bisher war Steffen Hofmann unser Freistoß-Spezialist. Jetzt haben wir einen Nachfolger", würdigt Trainer Goran Djuricin "Schobi".

Schobesberger glänzt, doch Hofmann wird gefeiert

Mit dieser Aussage könnte der Chefbetreuer jedoch in ein Fettnäpfchen getreten sein. Zwar nahm Hofmann im Cup zumindest auf der Bank Platz - zuletzt war der Ehrenkapitän nur auf der Tribüne -, zum Einsatz kam er jedoch nicht.

Als "Gogo" für die Schlussminuten nicht Hofmann sondern Philipp Prosenik brachte, antworteten die Rapid-Fans mit einem Pfeifkonzert. In den Feierlichkeiten nach dem Schlusspfiff wurde der 37-Jährige extra gefeiert.

Doch Schobesberger traf den Freistoß genau ins Kreuzeck - so wie es die Vereins-Ikone Hofmann in seinen besten Zeiten auch praktizierte.

"Ich habe Freistöße in dieser Woche viel trainiert. Zum Glück hat es sich ausgezahlt. Im ersten Moment dachte ich, er (Anm.: Austria-Torhüter Patrick Pentz) hat ihn gehalten, weil ich durch die Mauer gesehen habe, dass er dran war. Aber wie alle hergelaufen sind, habe ich gewusst, dass er drin war", beschrieb Schobesberger gegenüber LAOLA1 den Siegtreffer, der den Aufstieg ins Cup-Viertelfinale bedeutete.

Mit Ansage: "Schobi ist brav und folgt natürlich"

Lange ist der "Pfitschipfeil" bei Standardsituationen noch nicht erste Wahl, doch immer wieder durfte er sich beweisen. Das bisher schönste und wichtigste Freistoßtor war jedoch jenes gegen die Austria.

"Er hat gestern schon einen Freistoß ins Eck gezirkelt, aber nicht so genau wie heute. Aber Schobi kann das wirklich sehr gut", wusste Djuricin von den Fähigkeiten des 23-Jährigen.

Auch Thomas Murg, Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0, hatte eine Vorahnung und sagte Schobesberger den Treffer voraus: "Das kann er schon länger. Er hat heute in der Früh nach dem Stretchen beim leichten Training einen Freistoß genauso reingehaut. Dann habe ich ihm im Match gesagt, er soll das genauso wieder machen. Schobi ist brav und folgt natürlich."


So jubelte Rapid in der Kabine:


Dabei hätte Rapid mit Stefan Schwab, Thanos Petsos, Louis Schaub oder Murg weitere gute Schützen auf dem Platz gehabt. Schobesberger übernahm jedoch die Verantwortung und traf die Austria mitten im Herzen.

Schobesberger? "Ein richtig geiler Typ, den wir brauchen"

Nachdem sich der Spaßvogel als "Kopfballungeheuer" bewies und nun auch als "Freistoß-Spezialist" glänzt, ist die Frage berechtigt, was man in Zukunft noch von ihm erwarten darf.

Schobesberger bleibt in dieser Hinsicht gewohnt cool, mit dem üblichen Lächeln im Gesicht: "Wir werden sehen, was noch alles kommt." Torhüter Tobias Knoflach wusste dann doch noch etwas, was sein Mitspieler nicht kann: "Kochen kann er nicht, aber er ist ein richtiger geiler Typ, den wir brauchen. Der Freistoß war überragend getreten, da hat man keine Worte dafür."

Knoflach hat damit Recht, dass Rapid einen Schobesberger in Topform derzeit braucht. Der Oberösterreicher ist einer der Hauptverantwortlichen für den Aufschwung.

Bleibt die Frage bestehen: Wie lange noch? Denn die Zukunftsentscheidung naht. Verlängerung bei Rapid, RB Salzburg oder doch Ausland? Fakt ist, dass die Rapid-Verantwortlichen nach diesen Wochen noch mehr um ihren Hofmann-Nachfolger kämpfen werden.


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