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Ilzer hat trotz Cup-Debakel "immer noch Lust"

Durchhalte-Parolen bei der Austria nach nächstem Rückschlag. Spieler nehmen sich selbst in Pflicht:

Ilzer hat trotz Cup-Debakel Foto: © GEPA

Das 2:0 über Altach in der letzten Bundesliga-Runde war nur ein kurzer Funken statt einer großen Initialzündung. Mit dem 2:5-Out in der zweiten Runde des ÖFB-Cups bei der WSG Tirol (Spielbericht>>>) hat die Wiener Austria einen heftigen Nackenschlag gleich hinterher bekommen.

Die Veilchen präsentierten sich vor allem in der Defensive desolat und boten den Gastgebern schon in den ersten Minuten dicke Gelegenheiten auf die Führung, die durch Kelvin Yeboah nach zehn Minuten auch eintrat - und zu diesem Zeitpunkt schon viel höher hätte ausfallen können.

Vier Tore des 19-Jährigen waren es schließlich, die die Austria zu Fall brachten, da half auch der schnelle Ausgleich durch Christoph Monschein nichts. Mit dem 2:1 durch Benjamin Pranter war das Aus der Wiener wieder eingeleitet, ehe Yeboah sein Feuerwerk abbrannte (54., 58., 70.).

Ratlosigkeit in Violett statt die Aufrechterhaltung einer kleinen Titel-Chance, doch an Trainer Christian Ilzer gehen auch erste Hinaus-Komplimentierungen von den Rängen vorerst vorbei.

Grünwald nimmt Spieler in die Pflicht

"Natürlich habe ich noch Lust dazu, hier Trainer zu sein. Bei so einer unbefriedigenden Situation musst man zusammen aufstehen und etwas verändern. Ich muss diese Kraft haben, gemeinsam mit der Mannschaft, da wieder rauszukommen", verlangte der Trainer im "ORF"-Interview nach dem Spiel.

"Das muss bei mir anfangen, bis nach hinten zum Tormann, vom Ältesten zu Jüngsten, das muss man genau analysieren: Aber da hat der Trainer gar nichts damit zu tun."

Alex Grünwald

"Insgesamt war die Abstimmung nicht da. Nach 10 Minuten hat man gesehen, das die WSG besser war. Kurz haben wir an die Rückkehr geglaubt. Aber Wattens war einfach überlegen", musste sich der 41-Jährige eingestehen.

Nachfragen bezüglich der Chemie zwischen der Mannschaft und ihm wurden nicht nur von Ilzer, sondern auch von seinen Schützlingen sofort weggewischt. "'Ilzer raus'-Rufe habe ich nicht gehört. Wir haben einen sehr guten Trainer, der uns immer einstellt. Wir Spieler müssen das selbst in die Hand nehmen und umsetzen, dürfen die ganze Schuld nicht auf den Trainer schieben. Das muss bei mir anfangen, bis nach hinten zum Tormann, vom Ältesten zu Jüngsten, das muss man genau analysieren: Aber da hat der Trainer gar nichts damit zu tun", versicherte Kapitän Alexander Grünwald.

Ohne Selbstvertrauen zur schwersten Aufgabe

Auch Florian Klein wusste trotz aller Enttäuschung: "Zwischen Spielern und Trainern passt es."

Dem Verteidiger schmeckte vielmehr nicht, wie von den Rängen mit der Situation umgegangen wird: "Es werden nicht nur der Trainer, auch Spieler auf das Übelste beschimpft, das hat mit der Austria-Familie nichts zu tun. Da muss man trotzdem ein bisschen Respekt behalten, gewisse Dinge, die da sind, gehen einfach nicht."

So schwer die Rückendeckung von den Rängen den Fans auch fallen möge: Ohne sie könnten die nächsten Tage noch bitterer werden. Die Fahrt zum FC Red Bull Salzburg, die wohl schwerste Aufgabe der ganzen Bundesliga-Saison, folgt schon am Samstag.

"Wir gehen nicht gerade mit Selbstvertrauen in die Partie", untertrieb Klein, "nichtsdestotrotz musst du hinfahren und darfst dich nicht von Beginn an aufgeben. Aber wenn wir so spielen wie heute, wird es nichts zu holen geben."

Außer die nächste Ohrfeige, die bis an den Wiener Verteilerkreis zurückhallen würde.

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