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Mählich: Kein Bier und keine Euphorie

Warum die Euphorie beim Lustenau-Trainer nach Cup-Finaleinzug noch ausbleibt:

Mählich: Kein Bier und keine Euphorie Foto: © GEPA

Der ÖFB-Cup und Roman Mählich - das passt! Fünf Mal stand der 48-Jährige als Spieler des SK Sturm im Finale, drei Mal durfte er den Pokal auch in die Höhe stemmen.

Am 1. Mai wird der Coach von Austria Lustenau die Möglichkeit auf einen vierten Titelgewinn bekommen, nachdem seine Mannschaft Wacker Innsbruck im Halbfinale eliminierte (Spielbericht) und zum zweiten Mal nach 2011 im Endspiel steht.

Was denn der größte Unterschied zwischen dem Final-Einzug als Trainer und als Spieler ist? "Als Spieler habe ich um diese Zeit schon das erste Bier in der Hand gehabt", grinst Mählich unmittelbar nach dem Kampf-Sieg seiner Mannschaft ins "ORF"-Mikrofon.

Mählich: "Euphorie wird noch kommen"

Für Mählich persönlich wird der in Zeiten einer äußerst starken Bundesliga durchaus als Sensation einzustufende Finaleinzug eines Zweitligisten eine Genugtuung sein.

Im vergangenen Sommer musste er bei seinem Herzensklub SK Sturm gehen, seit September ist er im Ländle als Nachfolger von Gernot Plassnegger aktiv. Während die Grazer schon im Viertelfinale die Cup-Segel streichen mussten, darf Mählich am 1. Mai in Klagenfurt entweder Red Bull Salzburg oder dem LASK den Pokal-Gewinn streitig machen. Die große Euphorie bleibt beim 48-Jährigen unmittelbar nach Schlusspfiff aber aus.

"Als Trainer ist der Druck in der Vorbereitung sehr hoch und nach dem Spiel fällt alles runter. Es ist jetzt nicht so, dass ich euphorisch wirke, aber die Euphorie wird heute noch kommen", erklärt Mählich nach anstrengenden 90 Minuten.

Erwartetes Spiel auf Augenhöhe

Bis zum Schluss war im Planet Pure Stadion alles offen. Das Duell zwischen den beiden Tabellennachbarn der HPYBET 2. Liga war so eng wie erwartet.

"Die Mannschaften waren von der Qualität her sehr ähnlich, wir hatten das glücklichere Ende auf unserer Seite. Ich denke schon, dass der Aufstieg verdient war, aber schlussendlich ist es eine ausgeglichene Sache gewesen", ist sich auch Mählich sicher.

Vor allem in der ersten Hälfte erlebten die gut 5.000 Zuseher in Lustenau einen offenen Schlagabtausch beider Mannschaften, den Unterschied für Lustenau machte wie so oft in den letzten Jahren Ronivaldo, der in Minute 43 vom Punkt cool blieb. Der Brasilianer war einmal mehr das Um und Auf im Lustenauer Angriff und war an jeder Offensivaktion beteiligt. In der zweiten Hälfte ließen die Kräfte beim mittlerweile 30-jährigen Goalgetter etwas nach, ehe er in der Schlussphase mit Krämpfen von Mählich aus dem Spiel genommen wurde.

Der Lustenau-Coach analysiert: "In der ersten Hälfte haben wir sehr vieles richtig gemacht, in der zweiten Hälfte ist Ronivaldo ein bisschen die Luft ausgegangen. Aber die Viererkette hat das gut hinbekommen und ein tadelloses Spiel gemacht."

Grumser nicht enttäuscht: "Weg war sensationell"

Auch Wacker-Trainer Thomas Grumser sah eine Partie, "die wie erwartet sehr umkämpft und sehr hitzig, immer wieder mit kleinen Nicklichkeiten, aber trotzdem schnell und fair geführt war."

Während Wacker im ersten Durchgang eine Vielzahl an Chancen vorfand, kamen die Innsbrucker im zweiten Durchgang trotz eines enormen Übergewichts kaum noch gefährlich vor den Lustenauer Kasten.

"In der zweiten Halbzeit waren wir sehr präsent und haben den Gegner gut einschnüren können, allerdings ohne große Möglichkeiten erspielen zu können. Wir haben alles versucht, um den Ausgleich noch zu schaffen, leider ist es uns nicht gelungen", hält sich Grumsers Enttäuschung trotz allem in Grenzen, denn: "Unser Weg im Cup war trotzdem sensationell."

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