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Real Madrids Pläne: Das sind die "Galacticos 3.0"

Real auf großer Shopping-Tour - so sieht die "dritte Staffel" der Galacticos aus.

Real Madrids Pläne: Das sind die Foto: © getty

Bei Real Madrid wird in diesem Transfer-Sommer nicht gekleckert, sondern geklotzt.

Nach einem sportlichen Seuchenjahr mit Platz drei in der Liga, inklusive 19 Punkte Rückstand auf Erzrivale FC Barcelona, dem Halbfinal-Aus in der Copa del Rey gegen die Katalanen und dem Ausscheiden im Champions-League-Achtelfinale gegen die Youngsters von Ajax Amsterdam, öffnet Präsident Florentino Perez wieder einmal den Geldspeicher der Königlichen.

Noch bevor das Transfer-Fenster offiziell öffnet, vermeldet Real Madrid bereits vier Top-Transfers. Seit geraumer Zeit sind die Wechsel von Brasiliens Top-Talent Rodrygo Goes (45 Millionen Euro) und Eder Militao (50 Mio.) fix, nun hat Real auch noch mit Stürmer Luka Jovic (60 Mio.) und Eden Hazard (100 Mio.) nachgelegt.

Die dritte Staffel

Fertig sind die Madrilenen damit aber noch lange nicht, zu den bisherigen Ausgaben von rund 255 Millionen Euro werden wohl noch einige Millionen in die Hand genommen.

Auch wenn es in den letzten Jahren bei Real Madrid deutlich seltener Transfers in dieser Größenordnung gegeben hat, sind derartige Shopping-Touren von Präsident Perez in der spanischen Hauptstadt keine Seltenheit. Wenn man so will, ist es gar die dritte "Staffel" der sogenannten "Galacticos".

Angefangen hat es mit der ersten Amtszeit von Perez zwischen 2000 und 2006. Der inzwischen 72-jährige Unternehmer kündigte an, jedes Jahr einen Superstar zu verpflichten. Und wenn Perez etwas ankündigt, setzt er dies auch in die Tat um: Luis Figo machte den Anfang, es sollten Zinedine Zidane, Ronaldo, David Beckham und Michael Owen folgen.

Die Präsentation von Ronaldo im Jahr 2009
Foto: © getty

2009 kehrte Perez wieder als Präsident zurück und startete seine zweite Amtszeit, wie man sich das von ihm erwarten durfte: 13 Spieler wurden vom Hof gejagt, zehn neue wurden verpflichtet. Alle standen jedoch im Schatten eines Mannes - Cristiano Ronaldo.

Als damals teuerster Spieler der Geschichte wechselte er für 94 Millionen von Manchester United nach Madrid und war neun Jahre lang der Dreh- und Angelpunkt des Real-Spiels, ehe er vergangenen Sommer zu Juventus Turin abwanderte. Neben "CR7" waren auch Kaka, Karim Benzema und Xabi Alonso Teil der Glacticos 2.0".

Diese Stars folgen noch

Nun hat der mächtige Präsident die Ära der "Galcticos 3.0" eingeläutet. Der von Chelsea gekommene Eden Hazard soll Cristiano Ronaldo vergessen machen – dafür bekommt er sogar die Nummer sieben.

Luka Jovic, der im vergangenen Jahr in 48 Spielen für die Frankfurter Eintracht unter Trainer Adi Hütters 27 Tore erzielte, soll als Nachfolger von Karim Benzema (31) aufgebaut werden. Offensiv-Allrounder Rodrygo (vom FC Santos/BRA) und Verteidiger Militao (vom FC Porto) sollen ebenfalls den arrivierten Spielern Druck machen.

Die Transferliste von Trainer Zinedine Zidane ist aber noch länger. Zusätzliche Stars, die auf Anhieb die Mannschaft verbessern, sollen noch kommen.

Glaubt man französischen und spanischen Medien, steht dabei Paul Pogba ganz oben auf der Wunschliste Zidanes. Der Weltmeister von Manchester United soll auch sehr an einem Wechsel interessiert sein, noch ist das Preisschild von 150 Millionen Euro jedoch hinderlich. An einem Tausch-Geschäft mit Gareth Bale sollen die "Red Devils" nicht interessiert sein.

Eine mögliche Alternative für das Mittelfeld ist Christian Eriksen von CL-Finalist Tottenham. Der Vertrag des 27-jährigen Dänen läuft 2020 aus, wollen die Spurs eine Ablöse kassieren, müssen sie ihn dieses Jahr verkaufen. Eriksen möchte den Schritt nach Madrid auf jeden Fall wagen: "Ich fühle mich in einer Phase meiner Karriere, in der ich etwas Neues ausprobieren möchte!"

Abgeschlossen soll das Transfer-Programm mit Ferland Mendy werden, 50 Millionen soll der Linksverteidiger von Olympqiue Lyon kosten. Es wurde bereits berichtet, er habe den Medizin-Check absolviert, Lyon dementierte diese Meldungen jedoch. Das Interesse von Real scheint dennoch groß: Marcelo (31) konnte in der vergangenen Saison nicht mehr an seine früheren Leistungen anknöpfen, Mendy soll sein Nachfolger werden.

So könnte Real mit den Neuverpflichtungen spielen:

Verkäufe werden benötigt

Fraglich ist jedoch, ob weitere Neuzugänge kommen, ehe es Abgänge zu vermelden gibt. Aktuell konnte noch kein Spieler an den Mann gebracht werden. Die "AS" rechnet jedoch damit, dass die "Königlichen" wohl rund 300 Millionen Euro durch Spieler-Verkäufe einnehmen müssen, um alle geplanten Transfers realisieren zu können, ohne gegen das Financial Fair-Play der UEFA zu verstoßen.

Das meiste Geld erhofft man sich natürlich durch einen Verkauf von Gareth Bale. Der Waliser spielt bei Zidane keine Rolle und soll den Verein auf jeden Fall verlassen. Rund 80 Millionen soll der Offensiv-Star einbringen. Manchester United wird zumeist mit ihm in Verbindung gebracht, wirklich konkrete Anzeichen dafür hat es jedoch auch nicht gegeben. Auch dem FC Bayern München wird nachgesagt, an Bale zu baggern.

Das hohe Gehalt von Bale wirkt jedoch auf die meisten Vereine abschreckend und so könnte sein Verkauf noch zur Mammut-Aufgabe werden.

Ein weiterer Kandidat für eine hohe Ablösesumme ist James Rodriguez. Die Bayern haben die Kaufoption nicht gezogen, dennoch sollen einige Teams den kolumbianischen Spielmacher auf der Liste haben. Juventus Turin, Tottenham und Napoli mit Ex-Trainer Carlo Ancelotti werden in diesem Zusammenhang gerne genannt.

Dazu kommen etliche Ergänzungsspieler und Rückkehrer, die nicht mehr benötigt werden. Die Liste ist lang: Keylor Navas, Vallejo, Reguilon, Theo Hernandez, Marcos Llorente, Lucas Silva, Dani Ceballos, Matteo Kovacic, Mariano und Borja Mayoral.

Bevor also weiter geklotzt wird, muss Real Madrid zuerst ein wenig mit den Abgängen kleckern.

Mit diesem Kader könnte Real Madrid in die Saison gehen:

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