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Die Gründe für die Barca-Krise

BBC sticht MSN derzeit klar aus. Einige Gründe dafür liegen auf der Hand:

Die Gründe für die Barca-Krise

1:2 gegen Real Madrid, 0:1 gegen Real Sociedad, 0:2 gegen Atletico Madrid und zuletzt 1:2 gegen den FC Valencia.

Barca-Fans reiben sich vermutlich noch immer die Augen und können nicht glauben, dass dies die Ergebnisse ihrer Mannschaft sind.

Der so stolze FC Barcelona befindet sich ausgerechnet in der Endphase der Saison in der Krise. Unform zur Unzeit.

Mit der Clasico-Niederlage gegen Erzfeind Real wurde alles eingeleitet, das Aus in der Königsklasse gegen Atletico verschärfte die Situation, inzwischen steht sogar der Titel in La Liga auf der Kippe.

Barcas Vorsprung in La Liga ist dahin

Fünf Spieltage vor Schluss ist der komfortable Vorsprung der Blaugrana bis zur Gänze geschmolzen, liegen die Katalanen punktgleich mit Atletico an der Spitze. Real darf sich mit einem Zähler Rückstand ebenfalls noch Hoffnungen auf den Titel ausrechnen.

Bei Deportivo La Coruna (heute LIVE ab 20 Uhr bei LAOLA1.tv) ist ein Sieg für Luis Enriques Truppe Pflicht, ansonsten wird es auch für den Triple-Trainer der letzten Saison richtig ungemütlich.

Festgemacht wird die sportliche Talfahrt vor allem mit dem Leistungstief des Super-Sturms. Lionel Messi, Luis Suarez und Neymar, bekannt als MSN, waren zuletzt weit von ihrer Bestform entfernt.

 

Messis Jubiläum war nur eine Randnotiz

Messi gelang zuletzt zwar sein 500. Pflichtspieltreffer, der ging jedoch angesichts der Niederlage gegen Valencia unter. Zumal der Argentinier zuvor die längste Durststrecke seit 2010 erlebte und wochenlang einem Tor hinterher jagte.

Suarez ist in La Liga seit 6. März ohne Erfolgserlebnis, Neymar hat im April bislang noch nicht getroffen. Doch warum befinden sich diese drei Superstars, die im Herbst nach Belieben knipsten, ausgerechnet jetzt in einem Tal?

Einen guten Anhaltspunkt liefern die Einsatzzeiten des Trios. Während MSN in den letzten zwölf Monaten auf 16.058 Spielminuten kommt, hält das königliche Pendant - bestehend aus Gareth Bale, Karim Benzema und Cristiano Ronaldo, genannt BBC - bei "nur" 10.249 Minuten.

Kurzum: Das Real-Offensivtrio genoss deutlich mehr Ruhephasen. Das resultiert einerseits darin, dass mit Benzema und Bale zwei Leistungsträger wochenlang pausieren mussten und deren Körper in der Reha-Phase Zeit hatten, sich zu erholen.

Länderspielreisen kosten Substanz

Andererseits spricht es auch für die fehlende Kaderbreite beim FC Barcelona. Mit Munir El Haddadi oder Sandro Ramirez kann Enrique auf große Talente zurückgreifen, deren Entwicklung ist aber noch längst nicht abgeschlossen. Ein Blick auf die Torjägerliste untermauert die Abhängigkeit von MSN.

Gemeinsam zeichnete das Trio für 70 Treffer verantwortlich, insgesamt erzielte Barca 88. Der nächstbeste "Torjäger" ist Ivan Rakitic mit fünf Treffern in der laufenden Saison.

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Hinzu kommt ein logistischer Aufwand, den man ebenfalls nicht unterschätzen darf. Während Bale, Benzema und Ronaldo allesamt Europäer sind und bei Länderspielreisen verhältnismäßig kurze Anreisezeiten auf sich nehmen müssen, präsentiert sich bei Barca das genaue Gegenteil.

Gaucho Messi, Uru Suarez und Brasiliens Nationalheld Neymar nehmen immer wieder die beschwerliche Reise über den Atlantik in Kauf, um mit ihren Nationalmannschaften in der Qualifikation für die FIFA WM 2018 anzutreten.

MSN: Der Schalter muss umgelegt werden

Für alle drei hat die nationale Auswahl eine besondere Priorität, sie sind es längst gewohnt, Unmengen an Flugkilometern zu sammeln. Dennoch darf man die Belastung nicht unterschätzen, auf Dauer kostet das Energie und Substanz.

Aufgrund ihrer Klasse ist es Suarez, Neymar und Messi jederzeit zuzutrauen, den Schalter wieder umzulegen und die Tormaschine anzuwerfen. Gerade bei Messi könnte mit dem Ende seiner Durststrecke wieder der berühmt-berüchtigte Knopf aufgegangen sein.

Barca hat es allerdings auch bitter nötig, dass die drei Topstars wieder ins Rollen kommen. Die Titelverteidigung in der Champions League ist bereits dahin, den Verlust der Meisterschaft will man daher um jeden Preis verhindern.

Christoph Nister

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