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Prozesserfolg für ehemaligen FIFA-Generalsekretär

Das Zürcher Obergericht gab dem Deutschen Recht. Markus Kattner verlangt 10 Milionen Schweizer Franken vom Fußballverband.

Prozesserfolg für ehemaligen FIFA-Generalsekretär Foto: © getty

Die FIFA hat ihren ehemaligen Interims-Generalsekretär Markus Kattner im Jahr 2016 zu Unrecht fristlos entlassen. Zu diesem Schluss ist das Zürcher Obergericht gekommen.

Der Fußballverband warf dem Deutschen bei der Entlassung öffentlich eine "Selbstbedienungsmentalität" vor.  Die FIFA hat den Entscheid des Obergerichts bereits ans Bundesgericht weitergezogen.

Kattner will 10 Millionen Euro von der FIFA

Mit einem kürzlich publizierten Urteil weist das Obergericht den Fall zur Neubeurteilung an das Arbeitsgericht zurück. Dieses soll nun auch über die Schadenersatzforderungen Kattners entscheiden. Wie immer bei der FIFA geht es auch hier um viel Geld: Kattner verlangt vom Fußballverband 10 Millionen Schweizer Franken (9,97 Mio. Euro).

Die FIFA hatte den Interims-Generalsekretär bei dessen Entlassung scharf kritisiert. Zusammen mit seinem früheren Vorgesetzten und Vorgänger, Jérôme Valcke, solle sich Kattner bereichert haben. Die FIFA sprach von "Missbrauch treuhänderischer Verantwortung", wodurch sich Kattner in seiner Persönlichkeit verletzt sah.

Obergerichtshof nimmt Entlassung zurück

Die FIFA warf dem Generalsekretär vor, sich illegal eine Tonaufnahme einer Sitzung beschafft und gegen diverse Vereinbarungen verstoßen zu haben.

Dem Arbeitsgericht Zürich reichten diese Gründe noch für eine fristlose Entlassung. Das Obergericht sieht das aber anders. Sich die Tonaufnahme einer Sitzung, von der er ausgeschlossen worden sei, zu besorgen, sei kein wichtiger Grund für eine fristlose Entlassung, heißt es im Urteil.

In den Medien war nach Kattners Entlassung spekuliert worden, dass der neue Präsident Gianni Infantino die "alte Garde" austauschen wolle. Die FIFA strengte auch ein Strafverfahren gegen Kattner an. Die Bundesanwaltschaft stellte dieses jedoch 2019 ein.

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