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Der kuriose Stürmertausch und seine Folgen

Gonzalo Higuain wollte zu Chelsea wechseln und viel setzte in Gang.

Der kuriose Stürmertausch und seine Folgen Foto: © getty

Es hat einfach nicht gepasst zwischen Gonzalo Higuain und dem AC Milan.

Schon bei seiner Präsentation im Sommer wirkte der argentinische Sturmtank missmutig, war er doch bei seinem (immernoch) Stammklub Juventus nach der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo weggeschickt worden.

Nun, ein halbes Jahr später, folgt der 31-Jährige dem Lockruf seines "Ziehvaters" Maurizio Sarri aus London und zieht zum FC Chelsea weiter.

Damit bringt er ein wahres Stürmerkarussell in Gang. LAOLA1 analysiert, was die Transfers für die jeweiligen Spieler und Klubs bringen.

Gonzalo Higuain (leihweise zum FC Chelsea)

Neuanfang in London
Foto: © getty

Es soll ein Neuanfang sein für Gonzalo Higuain. Nach seinem unfreiwilligen Abschied von Juventus und den enttäuschenden Leistungen im Trikot des AC Milan sucht er nun Zuflucht beim FC Chelsea.

Unter "Blues"-Coach Maurizio Sarri erzielte der Mittelstürmer einst 36 Tore in einer Saison für die SSC Napoli. Auf dieses Vertrauen hofft der inzwischen 31-Jährige auch in England. Nach Spanien und Italien versucht er sich nun in der dritten großen Liga.

Die Londoner zahlen eine Leihgebühr von neun Millionen an Juventus, der vorherige Leihvertrag mit Milan wurde logischerweise aufgelöst. 

Kurios: Anschließend hat Chelsea die Möglichkeit Higuain noch einmal auszuleihen, oder, ihn fix zu verpflichten.

Higuain soll sich im Idealfall mit vielen Toren für den Transfer bedankt. Seit Didier Drogba ist Chelsea auf der Suche nach einem echten Goalgetter. Weder Alvaro Morata, noch Olivier Giroud konnten an der Stamford Bridge überzeugen.

Fazit: Der 75-fache argentinische Teamspieler ist erfahren und hat in der Vergangenheit bewiesen, dass er weiß wo das Tor steht. Mit den Vorlagen von Hazard, Willian und Co. ist er immer für Tore gut. Das Risiko für Chelsea ist gering, der Klub kann im Sommer entscheiden wie es weitergeht. Higuain muss mit Leistung und Toren überzeugen.

 


Krzysztof Piatek (für 35 Millionen Euro zum AC Milan)

Nächster Entwicklungsschritt

Der 23-jährige Pole ist zwar noch der unbekannteste Name in dieser Rochade, aber nur für ihn wurde eine Ablösesumme bezahlt - und das nicht gerade wenig. 

Satte 35 Millionen Euro, die sich durch Bonuszahlungen noch erhöhen könnten, ließ sich der eigentlich finanziell schwer angeschlagene AC Milan die Dienste des Serie-A-Shootingstars kosten.

Wie Higuain hat es Piatek nur ein halbes Jahr bei seinem ehemaligen Klub, CFC Genoa, gehalten. 13 Tore im Herbst waren genug, um nun ganz oben auf der Wunschliste der "Rossoneri" zu landen.

Die Verhandlungen zogen sich etwas in die Länge, aber am Ende macht der Pole den nächsten Karriereschritt. Bei seinem Startelf-Debüt in der Coppa Italia sorgt er mit einem Doppelpack im Alleingang für den Milan-Aufstieg ins Semifinale.

Fazit: Der AC Milan sucht sogar schon noch länger als Chelsea nach einem echten Goalgetter. Nach großen Namen wie Torres, Bacca oder eben Higuain, ziehen die Verantwortlichen einen jungen Angreifer vor, der ein Versprechen an die Zukunft sein soll.

"Maledizione del numero nove" (Der Fluch der Nummer neun) ist bei Milan mittlerweile gefürchtet, vielleicht hat man Piatek auch deshalb vorerst die Rückennummer 19 zugeteilt. Unumstritten wird er, trotz der Ablösesumme, aber nicht sein. Mit Eigenbauspieler Patrick Cutrone besitzt Milan einen hoffnungsvollen Mann, dem aktuell noch der Killerinstink vor dem Tor fehlt.

Mit seinen entscheidenden Toren in der Coppa gegen Napoli hat er sich bereits in die Herzen der Milan-Fans geschossen.


Alvaro Morata (leihweise zu Atletico Madrid)

Zurück zu den Wurzeln
Foto: © getty

Abgeschlossen wird das Karussell durch den leihweisen Wechsel von Alvaro Morata vom FC Chelsea zu seinem Jugendverein Atletico Madrid

Der 27-fache spanische Teamspieler nimmt in Madrid einen neuen Anlauf, um seine Karriere noch einmal in Schwung zu bringen. Chelsea investierte 2017 sagenhafte 66 Millionen Euro in den Stürmer, der zuvor eine schwere Saison bei Real Madrid verbrachte.

Auch in England wurde es nicht besser, teilweise wirkte er von der harten Gangart der englischen Verteidiger genervt und agierte lustlos. Atleti hat ihn nun, zumindest vorübergehend, von dieser Last erlöst, leiht ihn für eine Gebühr von 10,4 Millionen Euro aus.

Ob es in seiner Geburtsstadt aber wirklich klappt mit einem Restart der Karriere ist fraglich.

Fazit: Atletico besitzt mit Antoine Griezmann, Diego Costa und Nikola Kalinic bereits drei Mittelstürmer. Nur die Verletzung von Costa veranlasste die Madrilenen zu einem Transfer. 

Morata spielte schon lange mit dem Gedanken Chelsea zu verlassen, nach der Verpflichtung von Higuain und der damit verbundenen zusätzlichen Konkurrenz sucht er das Weite.

Trotz seiner schwachen Zahlen in dieser Saison, fünf Tore in 16 Premier-League-Einsätzen, hat er gezeigt, dass er ein Torjäger sein kann.

Das aber eigentlich nur in seiner Zeit bei Juventus. Sowohl bei Real, als auch bei Chelsea fand er sich nur schwer zurecht.

Ein Transfer mit großem Risiko für beide Seiten. Der 26-Jährige kämpft um seine fußballerische Zukunft, Atletico braucht einen treffsicheren Stürmer, um in La Liga und Champions League konkurrenzfähig zu sein. 


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