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Sportings nächster Flügel-Hexer

In Portugal vergleichen sie ihn mit Ronaldo, Figo, Quaresma und Nani. Barca hätte ihn haben können.

Sportings nächster Flügel-Hexer

Seit fast zehn Jahren spielt Marcelo bei Real Madrid. Über 350 Pflichtspiele hat der Brasilianer für die „Königlichen“ bestritten. Die meisten davon überaus souverän.

Doch den Auftakt in die Champions League gegen Sporting Lissabon wird er nicht so schnell vergessen. „Der Junge hat mir eine richtig schwere Zeit bereitet“, stöhnte Marcelo nach dem Spiel.

Die Rede ist von Gelson Martins, der sich mit seiner Glanzvorstellung im Santiago Bernabeu der breiten Fußball-Öffentlichkeit vorgestellt hat.

Barcas vergebene Chance

Narcis Julia, aktuell Sportdirektor bei Real Saragossa, wird das alles zähneknirschend zur Kenntnis genommen haben. 2012 war er Technischer Direktor des FC Barcelona und hatte Martins verpflichten können, er hat sich aber dagegen entschieden.

Weil Sporting damals in finanziellen Problemen steckte und die restliche Summe für die Verpflichtung von Jeffren Suarez nicht aufbringen konnte, durfte sich Barca Spieler aus der Akademie der Portugiesen aussuchen.

An Martins zeigte Julia kein Interesse, dafür wurden aber Edgar Ie und Agostinho Ca geholt. Ersterer ist vor einem Jahr ablösefrei in die zweite Mannschaft von Villarreal gewechselt, Zweiterer seit diesem Sommer vereinslos.

Vergleiche mit den ganz Großen

Pech für Barca, Glück für Sporting. Denn nach seiner Gala in Madrid kommt kein portugiesisches Medium umhin, den auf Kap Verde zur Welt gekommenen portugiesischen Nachwuchs-Teamspieler mit den ganz großen Flügelstürmern der Klub-Geschichte zu vergleichen.

Paulo Futre, Luis Figo, Simao, Ricardo Quaresma, Cristiano Ronaldo und Nani sind die Klub-Legenden, deren Nachfolger der 21-Jährige Shooting-Star sein soll. Und die Zeitungen werden nicht müde, zu betonen, dass ein Großteil seiner Vorgänger im Laufe der Karriere in der spanischen Hauptstadt eine gute Zeit hatte. „O Jogo“ will sogar wissen, dass Martins schon auf der Wunschliste von Real steht.

Jesus steht auf ihn

Zunächst muss der Youngster aber erst einmal konstant Leistungen bringen. Die Chance dazu wird er bekommen. Denn seit Jorge Jesus im Sommer 2015 das Zepter bei Sporting übernommen hat, forciert der Coach den Rechtsfuß. Daran hat sich auch durch die Verpflichtungen von Lazar Markovic, Joel Campbell, Alan Ruiz, Andre Souza und Luc Castaignos nichts geändert, Jesus steht auf Martins.

Dieser zahlt es ihm aber auch mit guten Leistungen zurück. In 42 Pflichtspielen 2015/16 erzielte er sieben Tore und verbuchte vier Assists, 2016/17 sind es nach fünf Partien schon zwei Tore und drei Assists – die Tendenz steigt also.

Und Martins wird mittlerweile auch mehr zum Teamplayer. „Er hat eine Menge Qualität, aber er weiß nicht, wie man mit anderen zusammenspielt“, hatte sich Coach Jesus noch geärgert, nachdem er Martins im September 2015 zum Liga-Debüt verholfen hatte.

Der bis Sommer 2021 laufende Vertrag ist sicherheitshalber schon mit einer festgeschriebenen Ablösesumme von 60 Millionen Euro ausgestattet. In Zeiten wie diesen nichts Weltbewegendes mehr.

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