In der Nacht auf Montag fällt in den USA die Entscheidung über die Final-Teilnehmer der Major League Soccer.
Die Portland Timbers verteidigen im Rückspiel der Western Conference Championship beim FC Dallas ein 3:1. Columbus geht im Osten bei den Red Bulls aus New York mit einem 2:0 in die Partie.
Emanuel Pogatetz gehört schon seit längerem nicht mehr der aktiven Crew von Columbus an, das 2008 zum ersten und bislang einzigen Mal die MLS für sich entscheiden konnte.
Zuletzt im September im Einsatz
Im September bestritt der frühere ÖFB-Team-Kapitän seine bislang letzten beiden Einsätze für Columbus, spielte in Philadelphia und Washington allerdings nur für wenige Minuten im Finish.
In den bisherigen drei Playoff-Partien gegen Montreal und New York stand Pogatetz nie im Kader.
„Der Trainer sagt, er hat zwei jüngere Innenverteidiger, die er in den Playoffs spielen lassen will“, erklärt sein Berater Jürgen Werner bei LAOLA1.
„Das taugt Emanuel nicht, aber die Situation ist so.“
Probleme mit dem Trainer
Das Verhältnis mit Trainer Gregg Berhalter war schon im Sommer ein angespanntes.
Auch deswegen, weil sich Pogatetz nach einer 1:2-Niederlage gegen Montreal Impact via Facebook zu Wort gemeldet hatte.
I'm very disappointed with the result last night but even more with my personal situation at the moment. Despite being...
Posted by Emanuel Pogatetz on Sonntag, 7. Juni 2015
„Ich bin über das Ergebnis sehr enttäuscht, aber noch mehr über meine aktuelle persönliche Situation. Obwohl ich fit war, spielte ich in zwei der letzten drei Partien nicht. Der Coach kündigte für diese Partie Änderungen in der Startelf an, offensichtlich gehörte ich diesen nicht an und er denkt, das Team ist ohne mich besser dran“, schrieb Pogatetz und legte im selben Post noch nach.
„Ich bin frustriert. Als ich hierher kam, dachte ich, man würde die Erfahrungen, die ich über zehn Jahre in den besten Ligen gesammelt habe, respektieren.“
Rückkehr nach Europa geplant
Es folgte eine positive Aussprache und Berhalter ließ Pogatetz wieder spielen, doch einen Monat später war ein 0:3 gegen Montreal scheinbar zu viel. Spiel und Arbeitsverhältnis zu Berhalter hatten offenbar zu viel negativen Impact.
Die nächsten fünf Partien saß Pogatetz auf der Bank, dann kam eine Knieverletzung hinzu. Die vorher erwähnten Kurzeinsätze waren danach das Höchste der Gefühle.
Klub | Land | Spiele | Tore | Assists |
---|---|---|---|---|
Middlesbrough | ENG | 154 | 4 | 5 |
GAK | AUT | 73 | 5 | 2 |
Hannover | GER | 72 | 1 | 1 |
FC Kärnten | AUT | 37 | 0 | 0 |
| GER | 24 | 1 | 1 |
Columbus Crew | USA | 23 | 0 | 1 |
Spartak Moskau | RUS | 11 | 0 | 0 |
FC Aarau | SUI | 11 | 0 | 0 |
VfL Wolfsburg | GER | 9 | 0 | 1 |
West Ham United | ENG | 6 | 0 | 0 |
Bayer Leverkusen | GER | 1 | 0 | 0 |
So überrascht es nicht, dass der Steirer nach etwas mehr als einem Jahr und lediglich 23 Einsätzen vor dem Absprung steht.
„Er hat noch ein Jahr Vertrag, aber wir überlegen, ob wir seine Karriere nicht in Europa beenden können“, macht Werner klar, dass der 32-Jährige die Zelte in den USA wohl wieder abbrechen wird.
Die Zeichen stehen auf eine Rückkehr nach Europa, hält der Berater fest. Wohin nun die Reise des 61-fache Teamspielers geht, ist noch offen.
Bernhard Kastler