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Tragödie bei Ausschreitungen in Indonesien - 174 Tote

Fußball-Wahnsinn in Asien! Randalierende Fans und eine hart durchgreifende Polizei lösen auf der Insel Java unvorstellbare Tragödie aus.

Tragödie bei Ausschreitungen in Indonesien - 174 Tote Foto: © getty

Die Fußballwelt trägt Trauer. Weltweit herrscht Fassungslosigkeit über ein unvorstellbares Drama nach einem Fußballspiel in Indonesien.

Bei schweren Ausschreitungen im Anschluss auf der indonesischen Insel Java sind laut Emir Dardak, dem Vizegouverneur der Region, 174 Menschen ums Leben gekommen.

Die Polizei habe Tränengas eingesetzt, um die randalierenden Fans zu zerstreuen, sagte zuvor ein Behördenvertreter am Sonntag bei einer improvisierten Pressekonferenz.

34 Menschen seien auf dem Spielfeld des Kanjuruhan-Stadions im Osten Javas gestorben, alle weiteren in Krankenhäusern. Zur Ursache der Gewalt gab es zunächst keine Angaben.

Platzsturm nach Niederlage löste Katastrophe aus

Zu den Ausschreitungen war es nach dem Erstliga-Spiel zwischen Arema FC und Persebaya FC gekommen. Im Anschluss an die 2:3-Niederlage in Malang hatten Tausende Zuschauer den Platz gestürmt.

Auf Fotos, die auf der Seite des Senders tvOne veröffentlicht wurden, ist unter anderem ein völlig zerstörtes Auto im Stadion zu sehen. Weitere Bilder zeigen den Platzsturm sowie Rauchschaden auf dem Platz und auf den Tribünen.

Unter den Toten seien auch zwei Mitglieder der Polizei gewesen, sagte Provinzpolizeichef Afinta. Die meisten Menschen sollen an Sauerstoffmangel gestorben sein. Noch rund 180 Menschen sind demnach in Kliniken. Bei den Ausschreitungen wurden demnach 13 Fahrzeuge beschädigt, darunter zehn der Polizei.

Clubs sprechen nach Katastrophe in Kanjuruhan Beileid aus

Die Fußball-Clubs Arema und Persebaya sprachen den Opfern und ihren Familien ihr Beileid aus.

"Arema FC spricht tiefes Beileid für die Katastrophe in Kanjuruhan aus. Das Management von Arema FC ist auch für den Umgang mit den Opfern verantwortlich, sowohl für die Toten als auch für die Verletzten", sagte Vereinschef Abdul Haris.

Der Club werde ein Krisenzentrum und eine Opferinformationsstelle einrichten.

"Bei den Familien der Opfer entschuldigt sich das Management von Arema FC zutiefst und ist bereit, eine Entschädigung zu leisten. Das Management ist bereit, Vorschläge für den Umgang mit der Katastrophe anzunehmen, damit viele gerettet werden", erklärte Haris.

Fußball-Betrieb in Indonesien für eine Woche ausgesetzt

Der indonesische Fußball-Verband (PSSI) setzte den Spielbetrieb in der ersten Liga für eine Woche aus.

Arema wurde die Austragung von Heimspielen für den Rest der Saison untersagt. Zudem habe der Verband ein Untersuchungsteam eingesetzt, das noch am Sonntag seine Arbeit aufnehmen sollte.

"PSSI bedauert die Aktionen der Aremania-Anhänger im Kanjuruhan-Stadion. Es tut uns leid und wir entschuldigen uns bei den Familien der Opfer und bei allen Beteiligten für den Vorfall", sagte der Verbandsvorsitzende Mochamad Iriawan.

Man werde die Polizei bei der Aufklärung unterstützen.

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