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K League 1: Die Corona-Pioniere geigen auf

Südkoreas oberste Spielklasse LIVE bei LAOLA1:

K League 1: Die Corona-Pioniere geigen auf Foto: © getty

Die beiden Profiligen Südkoreas gelten in Zeiten der Coronakrise als Pioniere. Nicht nur, dass sie im Gegensatz zu anderen Ligen in der Region, wie der chinesischen Super League oder der japanischen J.League, den Spielbetrieb bereits aufnehmen konnten, sie waren sogar schneller wieder auf dem Platz als die vielbeachtete Deutsche Bundesliga.

Eine gewöhnliche Liga ist die K League 1 keinesfalls: Einige der größten Unternehmen der Welt, Militärklubs und radikale Mönche drückten dem Fußball in Südkorea ihren Stempel auf. Vom bescheidenen Beginn mit fünf Teams entwickelte sich das südkoreanische Oberhaus zu einer Macht im asiatischen Fußball.

LAOLA1 zeigt die Spiele einer der stärksten Ligen Asiens LIVE. Das müsst ihr vor dem Top-Spiel am Freitag zwischen den Pohang Steelers und dem FC Seoul (12:30 Uhr, LIVE auf LAOLA1) über die K League 1 wissen:

Ein Bewerb - viele Namen

Die oberste Spielklasse Südkoreas heißt seit 2018 offiziell K League 1. Logischweise heißt die zweite Liga, in der mit dem österreichischen Ex-Rapidler Armin Mujakic, Ex-Bundesliga-Stürmer Philip Hellqvist und Ex-Sturm-Angreifer Richard Sukuta-Pasu sogar drei Spieler mit Österreich-Bezug unterwegs sind, K League 2. Doch so einfach war es nicht immer: Im Rahmen einer großen Reform 2013, die unter anderem die Gründung einer professionellen zweiten Spielklasse bedeutete, war die oberste Spieklasse unter dem eigenwilligen Namen "K League Classic" bekannt. Die zweite Liga war damals "K League Challenge".

Die in ihrer heutigen Form bestehende K League 1 wurde 1983 unter dem Namen Korean Super League gegründet.

<<<K LEAGUE 1 LIVE: Sa., 23. Mai, 09:30 Uhr - Gangwon vs. Seongnam>>>

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Zwei Teams für ein Hallelujah

Hinter fast allen Teams stehen entweder Lokalregierungen oder Firmenkonglomerate. So ist es ein Leichtes, zu erkennen, welche Unternehmen beispielsweise hinter den Klubs Jeonbuk Hyundai Motors, Ulsan Hyundai oder Suwon Samsung Bluewings stecken.

Zwei der fünf Gründungsmitglieder der Korean Super League sind auch in dieser Saison in der K League 1 vertreten - Busan IPark und die Pohang Steelers. Jeju United findet sich nur mehr in der K League 2 wieder, während Goyang und der erste Meister Hallelujah FC in der damaligen Form nicht mehr existieren.

Der Premieren-Champion, der ausschließlich aus Christen bestand, verließ 1985, zwei Jahre nach dem Titel, die Profi-Bühne, um sich missionarischen Tätigkeiten zu widmen. Zu diesem Zweck wurde eine Ehe mit einem weiteren christlichen Klub, Immanuel FC, eingegangen. Diese wurde aber unchristlich nach bereits einem Jahr wieder geschieden.

Hallelujah musste im Rahmen einer Finanzkrise 1998 den Spielbetrieb einstellen. Immanuel, inzwischen Teil eines Konglomerats, wurde wieder ein eigenständiger Verein und firmierte ein Jahr später selbst als Hallelujah FC. Der Klub vollzog in weiterer Folge mehrere Namens- und Ortswechsel – unter anderem auch wegen Prostesten radikaler Buddhisten – bevor 2016 endgültig Schluss war.

<<<K LEAGUE LIVE: Sa., 23. Mai, 09:30 Uhr - Suwon Bluewings vs. Incheon United>>>

Nicht nur religiöse Institutionen waren in der obersten Spielklasse Südkoreas vertreten, auch das Militär spielt eine Rolle. Alle Männer müssen bis zum 28. Lebensjahr zwei Jahre beim Militär verbringen, ausgenommen sind selbstdeklarierte Pazifisten, Künstler und Sportler, welche herausragende Leistungen in ihren Gebieten vollbringen. Tottenhams Heung-Min Son, hat sich dank des Gewinns der Asian Games im Jahr 2018 erfolgreich vor der vollständigen Ableistung des Militärdienstes entziehen können.

Für alle Profi-Kicker, die nicht so glücklich sind wie Son gibt es Sangju Sangmu FC. Der Kader der "Firebirds" besteht ausschließlich aus Profi-Fußballern, die ihren Militärdienst ableisten. Nach Ablauf des Dienstes kehren sie zu den Vereinen zurück von denen sie gekommen waren. Ausländer dürfen für Sangmu nicht auflaufen.

Auch die Polizei hatte einen solchen Verein: Asan Mugunghwa FC, Vorgängerverein von Mujakic-Klub Chungnam Asan, verwandelte sich allerdings vor dieser Saison in einen "Zivilisten-Klub".

Dem Österreicher gelang in seinem zweiten Spiel ein historischer Meilenstein für den Verein:

Für Sangju Sangmu ist nach dieser Saison allerdings Schluss auf der Erstliga-Bühne. Der Militär-Klub wird sich aus Sangju an einen noch unbekannten Ort übersiedeln und in der K League 2 weiterspielen. Die Stadt Sangju darf einen eigenen Verein auf die Beine stellen, der ebenfalls in der zweiten Liga weiterspielen darf.

Neongrüne Dominanz

Die Gegenwart gehört jedenfalls dem großen Dominator der K League 1, Jeonbuk Hyundai Motors. Der 1994 gegründete Verein gewann in den letzten elf Spielzeiten sieben Mal die Meisterschaft. Damit ist Jeonbuk Rekordmeister neben Seongnam FC, die alle ihre Titel zwischen 1993 und 2006 gewannen.

Doch in diesem Jahr könnte die Dominanz von Jeonbuk wackeln. Die bisherigen Auftritte in der Meisterschaft konnten die "Krieger" zwar für sich entscheiden – mit jeweils nur einem Tor Vorsprung fielen die Siege allerdings dünn aus. Im Eröffnungsspiel der K League 1 dauerte es gegen dezimierte Bluewings bis zur 84. Minute, ehe der 41-jährige Ex-Bremer Lee Dong-Gook zum Sieg einköpfte. Gegen Busan erlöste der Südafrikaner Veldwijk den Meister erst in der dritten Minute der Nachspielzeit.

Auch die bisherigen Auftritte in der Champions League, welche vor der Corona-Pause absolviert wurden, waren uninspiriert. Gegen den japanischen Meister aus Yokohama setzte es für den koreanischen Meister eine dem Spielverlauf nach schmeichelhafte 1:2-Heimniederlage. Bei Sydney FC holten die Südkoreaner erst kurz vor Schluss den Ausgleich zum 2:2 trotz Roter Karte.

<<<K LEAGUE LIVE: So., 24. Mai, 09:30 Uhr - Jeonbuk vs. Daegu>>>

Dass die südkoreanische Top-Liga zu den besten in Asien gehört, zeigen auch die Leistungen in den Kontinentalbewerben. Insgesamt elf Mal konnten Klubs aus Südkorea die Champions League und deren Vorgängerbewerb gewinnen - kein anderes Land kann eine ähnliche Bilanz aufweisen.

Am erfolgreichsten dabei waren die Pohang Steelers mit insgesamt drei Titeln. Die Rekordmeister Seongnam und Jeonbuk sowie Suwon folgen mit jeweils zwei Erfolgen. Busan IPark und Ulsan Hyundai konnten sich die Krone des asiatischen Fußballs bislang einmal aufsetzen.

Alpen-Flair in Südkorea

Fans der österreichischen Bundesliga fühlen sich, was den Modus betrifft, in der K League 1 wie zuhause - zumindest auf dem ersten Blick. Insgesamt gibt es zwölf Mannschaften und die Tabelle teilt sich im Laufe der Saison in zwei Gruppen auf – in einer geht es um die Meisterschaft, in der anderen gegen den Abstieg.

Doch hier enden die Ähnlichkeiten im Liga-Modus. Während sich in Österreich die Tabelle bereits nach 22 Runden teilt, wartet man in Südkorea bis 33 Spieltage absolviert wurden. Dies bedeutet, dass die Teams vor der Teilung dreimal gegeneinander spielen. Nach dem Cut treffen die jeweils sechs Teams nur einmal aufeinander – in Österreich werden in den beiden Gruppen Hin- und Rückrunde absolviert. Eine Halbierung der Punkte wie in Österreich gibt es in der K League 1 nicht.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist dieser Modus allerdings angepasst worden. Die Liga wird nun bereits nach 22 Runden geteilt, fünf Spiele gibt es für den Verein in der Finalrunde.

Auch der Abstiegskampf gestaltet sich in Südkorea ein bisschen anders als in Österreich. Zwar steigt in auch in Südkorea der Letzte fix ab, der Vorletzte darf sich aber im Gegensatz zur heimischen Bundesliga nicht in Sicherheit wiegen. Der Elfte nach Saisonende muss sich mit dem Sieger des Aufstiegs-Play-Offs der K League 2 in Hin- und Rückspiel messen.

Hier gibt es wegen des Coronavirus auch wieder eine Änderung: Neben Sangju Sangmu muss der Letzte absteigen, Aufstiegs-Play-Offs fallen diesmal weg.

<<<K LEAGUE LIVE: Sa., 23. Mai, 12:00 Uhr - Sangju Sangmu vs. Gwangju FC>>>

Die K League 1 wird wie alle relevanten Meisterschaften in Ostasien als Jahresmeisterschaft absolviert – in diesem Jahr läuft der Titelkampf coronabedingt zwischen Mai und November.

Mit Richard Windbichler hatte Österreich bislang nur einen Legionär in der K League 1. Der Ex-Austrianer spielte von 2017 bis 2018 zwei Spielzeiten bei Ulsan Hyundai, gewann in der ersten Saison mit den "Tigern" sogar den Cup. In der Liga waren Rang drei bzw. vier das höchste der Gefühle. Seit Juli 2019 spielt der Innenverteidiger für Melbourne City in der australischen A-League.

<<<K LEAGUE LIVE: So., 24. Mai, 12:00 Uhr - Ulsan Hyundai vs. Busan IPark>>>

So siehst du die K League 1

LAOLA1 zeigt die Spiele der südkoreanischen Liga LIVE. Haupt-Spieltermine sind Samstag und Sonntag, Freitagsspiele - wie in dieser Woche zwischen den Pohang Steelers und dem FC Seoul - sind allerdings keine Seltenheit.

Die Spiele der dritten Runde im Überblick:

Freitag, 22.05.2020

12:30 Uhr: Pohang Steelers - FC Seoul (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

Samstag, 23.05.2020

09:30 Uhr: Gangwon - Seongam (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

09:30 Uhr: Suwon Bluewings - Incheon United (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

12:00 Uhr: Sangju Sangmu - Gwangju FC (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

Sonntag, 24.05.2020

09:30 Uhr: Jeonbuk Hyundai Motors - Daegu (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

12:00 Uhr: Ulsan Hyundai - Busan IPark (<<<Zum LIVE-Stream>>>)

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