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Darum wird Juventus (nicht) Meister

LAOLA1 hat je 3 Gründe gefunden, warum Juventus Meister wird - oder eben nicht:

Darum wird Juventus (nicht) Meister Foto: © getty

Am Samstag startet die italienische Serie A als letzte Top-Liga in den Spielbetrieb. Eröffnet wird die Saison mit dem Duell zwischen Parma Calcio und Juventus Turin (ab 15 Uhr im LIVE-Ticker).

Die Turiner sind seit Jahren die große Macht in Italien, die letzten acht Meisterschaften sicherte sich die "Alte Dame". Die Frage, welcher Verein als Favorit in die neue Spielzeit geht, stellt sich kurzum nicht.

Doch was spricht letztlich für den neunten Meistertitel in Folge für Juventus? Und warum darf sich die Konkurrenz trotzdem Hoffnung auf einen Ausrutscher machen? LAOLA1 kennt jeweils drei Gründe: 

Darum wird Juventus Meister

1. Defensive gewinnt Meisterschaften

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Der Spruch, dass die Offensive zwar Spiele gewinne, die Defensive jedoch Meisterschaften, ist jedem Sport-Fan bekannt. Und ohne Zweifel steckt mehr als nur ein Funken Wahrheit dahinter. Folglich muss auch Juventus Turin in dieser Saison wieder der ganz große Favorit auf den Titel sein.

Denn nachdem man in der Innenverteidigung ohnehin schon mit Leonardo Bonucci und Giorgio Chiellini eines der besten Duos der Welt auf dieser Position hatte, legte man im Sommer niemand geringeren als Matthijs de Ligt nach. Der 20-jährige Niederländer gilt als größtes Talent seiner Zunft und führte Ajax als Kapitän ins CL-Halbfinale.

Hinzu kommt natürlich noch die emotionale Rückkehr von Torwart-Legende Gigi Buffon, der als starke Nummer zwei hinter Stammtorhüter Wojciech Szczesny agiert.

2. Cristiano Ronaldo

Ob Cristiano Ronaldo nun der beste Spieler der Welt ist, wird gerne und häufig diskutiert. Ohne Frage gehört der Portugiese nach wie vor zu den allerbesten Spielern, die dieser Sport jemals gesehen hat – auch im Alter von 34 Jahren.

Nach einer starken Debütsaison mit 28 Toren und zehn Assists in 43 Einsätzen, brennt der Stürmer sicherlich darauf, noch einen draufzusetzen. Den Titel des Torschützenkönigs verpasste Ronaldo nämlich in seinem ersten Jahr in Italien, das will er natürlich nachholen.

Und allein durch seinen unbändigen Siegeswillen und Ehrgeiz treibt er jede Mannschaft an, noch stärker zu spielen. Kurzum, kein anderer Verein in der Serie A hat einen Spieler seiner Klasse im Kader.

3. Der Verein

Neben Pizza, Meer und einem guten Espresso ist Italien auch für etwas anderes bekannt: Chaotische Zustände. Davon können auch die italienischen Fußballklubs ein Lied singen. Immer wieder drängen sich exzentrische Präsidenten in den Mittelpunkt und sorgen für Unruhe, andere Top-Teams kämpfen mit dem Financial-Fair-Play und die Stadion-Besuche sind wohl nur für Nostalgiker ein Genuss.

Bei Juventus Turin weht jedoch ein ganz anderer Wind. Der mächtige Präsident Andrea Agnelli hält sich im Hintergrund, Vize-Präsident (und Vereins-Legende) Pavel Nedved und Sportdirektor Fabio Paratici sind für die Transfers und Finanzen zuständig.

Mit der Eröffnung des Allianz Stadiums im Jahr 2011 konnte man einen weiteren Meilenstein setzen. Die Professionalität rund um den Klub sucht man in der Serie A vergeblich ein zweites Mal.


Darum wird Juventus nicht Meister:

1. Starke Konkurrenz

Viele Experten in Italien sehen – obwohl der SSC Napoli in den letzten Jahren der erste Verfolger war – Inter Mailand als größten Konkurrenten um den „Scudetto“. Kein Wunder, haben die „Nerazzurri“ ordentlich Geld in die Hand genommen.

Aus österreichischer Sicht war natürlich vor allem der Transfer von Valentino Lazaro spektakulär, dazu leistete man sich um knapp 65 Millionen Euro Romelu Lukaku von Manchester United. Auch der italienische Teamspieler Nicolo Barella ist, vorerst leihweise, neu dabei.

Als größter Trumpf gilt aber ohnehin Antonio Conte. Der Neo-Trainer führte einst Juventus Turin nach langer Durststrecke zu den ersten der acht Titel, mit dem Nationalteam überraschte er bei der EURO 2016 und mit dem FC Chelsea feierte er den Premier-League-Titel. Erfolg scheint mit Conte vorprogrammiert.

2. Zu großer Kader

Die Gerüchteküche brodelte mitunter über, wenn es um Spieler von Juventus Turin ging. Vor allem Abgänge wurden heiß diskutiert, so soll Paulo Dybala in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Manchester United und Tottenham Hotspur gewesen sein. An Mario Mandzukic waren die Bayern interessiert, und die AS Roma wollte Gonzalo Higuain in die Hauptstadt lotsen.

Passiert ist kein Transfer davon, was Trainer Maurizio Sarri vor ein Luxus-Problem stellt: Speziell in der Offensive ist der Kader viel zu groß. Allein für die drei Plätze im Sturm stehen Ronaldo, Dybala, Higuain, Mandzukic, Douglas Costa, Federico Bernadeschi und Juan Cuadrado zur Verfügung.

Alle Spieler sind keinesfalls mit zu wenig Ego ausgestattet, zudem ist Sarri bekannt dafür, kein großer Fan von Rotation zu sein. Es könnte sich zur Mammutaufgabe entwickeln, alle Spieler bei Laune zu halten. Gelingt das nicht, könnte die Stimmung in der Kabine schnell kippen.

3. Spielstil dauert

Die größte Revolution nahm Juventus im Sommer definitiv auf der Trainerbank vor. Nach fünf sehr erfolgreichen Jahren mit Massimiliano Allegri wollten die Verantwortlichen frischen Wind und schnappten sich daher Maurizio Sarri, der mit dem FC Chelsea die Europa League gewinnen konnte.

Der Wechsel birgt allerdings auch große Gefahren. Sarri ist ein großer Fan des Ballbesitz-Fußballs und des schnellen Kombinationsspiels. Damit unterscheidet er sich klar von Allegri, der als Taktik-Fuchs gilt und über eine kompakte Defensive mit schnellen Kontern zum Erfolg kommen will.

Es wird interessant zu sehen sein, wie schnell Sarri den Spielstil Allegris aus den Köpfen der Spieler bekommt und seinen eigenen implizieren kann. In den Testspielen funktionierte das nämlich noch nicht nach Wunsch.

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