Die vergangene Spielzeit war eine echte Horrorsaison für die Fiorentina, die am Ende nur 16. wurde und knapp dem Abstieg entging. Offensivstar Federico Chiesa war der einzige Lichtblick im violetten Dress.
Spätestens mit seinen starken Leistungen bei der U21-EM im eigenen Land zog der 21-Jährige das Interesse zahlreicher internationaler Top-Klubs auf sich. Der Fiorentina winkt eine ordentliche Ablösesumme.
Dabei ist ein Abschied des Rechtsaußen alles andere als beschlossen. Fiorentinas neuer Besitzer, der US-Medienmogul Rocco Commisso, zieht sogar einen Vergleich zu einer Klub-Legende.
Eigentümer contra Sportchef
Gegenüber dem Wirtschaftsblatt "Il Sole 24 Ore" sagte Commisso: "Ich sage ihnen nur, dass ich mit Chiesa nicht den gleichen Fehler machen werde, wie er damals mit Baggio gemacht wurde." Anfang der 90er-Jahre wechselte Roberto Baggio für knapp sieben Millionen Euro von der Fiorentina zu Juventus, wurde dort zum Torschützenkönig, Weltfußballer und Superstar.
In den Augen des Neo-Eigentümers sei Baggio damals "nur wegen des Geldes" verkauft worden."Ich weiß nicht, was sein Vertrag vorsieht, aber wenn es nach mir geht, werde ich ihn nicht einmal für 100 Millionen Dollar verkaufen."
Damit reagierte Commisso auch auf die Aussagen von Sportchef Daniele Prade, der zuletzt einen möglichen Chiesa-Abschied angedeutet hatte. "Wir haben 75 Spieler, von denen etwa 60 nicht zum Projekt passen", so Prade. Das würde Schwierigkeiten beim Gehaltsbudget verursachen. Für den aktuell einzigen Star in ihren Reihen hätte es noch kein konkretes Angebot gegeben. Vor allem Bayern München und Juventus wurden immer wieder mit Chiesa in Verbindung gebracht.
"Wenn er aus dem Urlaub zurückkommt, werde ich mit ihm darüber reden, was er machen möchte", hatte der Sportchef erklärt. Die Frage nach der Zukunft von Italiens Shootingstar dürfte in diesem Transfersommer noch lange nicht entschieden sein.
