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Özil verteidigt sein Foto mit Erdogan

Ex-DFB-Star sieht sich im Rückblick in seinem Tun bestätigt.

Özil verteidigt sein Foto mit Erdogan Foto: © getty

Weiterhin uneinsichtig zeigt sich Mesut Özil auch mit einem Jahr Abstand zu seiner Entscheidung, sich gemeinsam mit dem umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Tyyip Erdogan auf einem Foto abzulichten.

"Erdogan ist der amtierende Präsident der Türkei, und ich würde dieser Person immer meinen Respekt erweisen, egal, wer sie ist", erklärt Özil in einem Interview mit "The Athletic". "Obwohl ich in Deutschland geboren und aufgewachsen bin, ist die Türkei ein Teil von mir."

Zu einem Foto mit dem deutschen Bundespräsidenten oder Kanzlerin Angela Merkel hätte er schließlich ebenso zugestimmt, wenn er gefragt worden wäre.

"Es geht einfach darum, dem höchsten Amt eines Landes Respekt zu zollen. Mit etwas Abstand weiß ich, dass es die richtige Entscheidung war."

Türkei schockt mit Menschenrechtsverletzung und Militärangriff

Wie stark dieser Vergleich hinkt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Klar ist jedoch, dass der türkischen Regierung unter Erdogan seit Jahren Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Zudem schockierte die Türkei erst vor wenigen Tagen mit ihrem Militärangriff in Nordsyrien.

Auf eine eventuelle Distanzierung solcher Vorfälle verzichtet Özil. Dafür betont er erneut, dass er sich vor einem Jahr ungerecht behandelt gefühlt hätte.

"Nach dem Foto habe ich mich nicht mehr respektiert, nicht mehr geschützt gefühlt. Sogar von Politikern und öffentlichen Personen habe er rassistische Beleidigungen ertragen müssen.

Özil erklärt Rücktrittsentscheidung

Zudem habe sich von der deutschen Nationalmannschaft niemand gefunden, der Özil verteidigt hätte. "Jeder hat es geschehen lassen."

"Ich habe das Gefühl gehabt, dass man eine Entschuldigung von mir erwartet, dass ich zugebe, dass es ein Fehler war. Dann wäre alles wieder gut gewesen. Wenn nicht, wäre ich nicht mehr willkommen gewesen", erklärte Özil seine Entscheidung, seine DFB-Karriere aufgrund dieser Vorfälle vorzeitig zu beenden.

Eine derartige Entschuldigung sei für Özil aber kein Thema gewesen. "Das würde ich niemals tun. Ich musste meinem Herzen folgen. Ich bin kein Opportunist."

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