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Tuchel fordert Rückkehr zu fünf Wechsel

Große Besorgnis bei Trainern! Ruf nach mehr Wechsel-Optionen wird lauter:

Tuchel fordert Rückkehr zu fünf Wechsel Foto: © getty

Nach einem wichtigen Sieg hat Chelsea-Coach Thomas Tuchel angesichts der weiter grassierenden Corona-Pandemie seinen großen Sorgen um die Gesundheit der Spieler Luft gemacht.

Wie zuvor seine deutschen Kollegen Jürgen Klopp und Ralf Rangnick forderte der 48-Jährige nach dem 3:1 am Sonntag gegen Aston Villa auch in der Premier League fünf Auswechslungen. "Aus meiner Sicht brauchen wir unbedingt fünf Wechsel. Ich verstehe absolut nicht, warum wir die nicht haben", sagte Tuchel.

Die Einführung würde so sehr der Vorbeugung und dem Gesundheitsschutz der Spieler helfen. Fast gleichlautend hatte sich zuvor schon Rangnick geäußert. "Ich denke, es wäre eine große Hilfe, fünf Wechselmöglichkeiten zu haben", hatte der 63-Jährige erst kürzlich gesagt.

Der Interimstrainer des englischen Rekordmeisters Manchester United erinnerte daran, dass diese Regel - die auch in der österreichischen Bundesliga noch immer Gültigkeit hat - zu Beginn der Corona-Pandemie eingeführt worden ist. "Eineinhalb Jahre später haben wir eine vergleichbare Situation, und ich sehe keinen Grund, warum es nicht wieder so sein sollte", befand Rangnick.

Seines Wissens sei die Premier League die einzige große Liga in Europa, die derzeit nur drei Auswechslungen erlaube. Liverpools Klopp hatte zu Bedenken gegeben, dass fast jede Mannschaft schon Corona-Ausfälle und Covid-19-Erkrankungen zu verkraften gehabt habe. Die Situation sei nicht normal, sondern außergewöhnlich. "Und auf dieser Grundlage flehe ich diejenigen mit Macht an, etwas zu verändern", sagte der Welttrainer des Jahres.

Tuchel kritisiert Liga-Verantwortliche

Erst am Montag vor Weihnachten hatten die Premier-League-Klubs bei einem Krisentreffen die Lage besprochen. Er sei nicht allein mit dem Wunsch nach fünf Wechseln, sagte Tuchel. "Aber wir haben offensichtlich keine Chance darauf", meinte der Trainer des Champions-League-Siegers und ging die Verantwortlichen des Ligaverbandes direkt an: "Sie lassen uns die ganze Zeit spielen, auch wenn wir Covid haben. Wir haben neue Verletzte, und es wird nicht aufhören. Menschen am Grünen Tisch, in Büros, treffen diese Entscheidungen."

Das 3:1 bei Aston Villa war das achte Spiel für den Tabellendritten im Dezember. Es sei "ein ganz großer Sieg" gewesen, so Tuchel. "Wir kämpfen mit Verletzungen, wir kämpfen mit Corona. Wir spielen gegen Mannschaften, die verlegte Spiele hatten und viel Zeit hatten, sich auf diese Spiele vorzubereiten. Und wir spielen ein Spiel nach dem anderen", beklagte er. Schon am Mittwoch müssen die Londoner gegen Brighton & Hove Albion wieder ran. "Nicht der Spielplan ist das Problem, sondern die verletzten und kranken Spieler sind es", betonte Tuchel.

Stürmer Romelu Lukaku, der den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 erzielt hatte, stand in der zweiten Hälfte ebenso erstmals nach seiner Covid-19-Erkrankung auf dem Platz wie Callum Hudson-Odoi. "Vielleicht haben wir einen großen Fehler gemacht, die Spieler nach Corona und nur ein oder zwei Trainingseinheiten einzusetzen", sagte Tuchel, "ich bin sehr beeindruckt von meinen Spielern, aber super besorgt."

Die DFB-Teamspieler Timo Werner und Kai Havertz fallen wegen Corona weiterhin aus. Am "Boxing Day" mussten zudem Thiago Silva und N'Golo Kante verletzt vom Platz.


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