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Köln-Trainer Peter Stöger: "Ich verzweifel ned"

Trotz Bundesliga-Negativrekord und Videobeweis-Verzweiflung.

Köln-Trainer Peter Stöger: Foto: © getty

Der 1. FC Köln hat unfreiwillig deutsche Bundesliga-Geschichte geschrieben.

Mit dem 1:2 gegen den VfB Stuttgart stellte die Truppe von Peter Stöger einen Negativrekord auf, mit nur einem Punkt und einer Tordifferenz von minus 14 sind die Kölner nun das schlechteste Team nach acht Spieltagen.

Trotz des erneuten Tiefschlags gibt es bei Stöger keine Anzeichen von Resignation: "Ich verzweifel ned, mir tun die Spieler ganz einfach leid. Psychologisch ist es natürlich schwierig, weil auch klar ist mittlerweile, dass du über einen längeren Zeitraum unten festsitzen wirst."

"Schlimmstes Gefühl" nach "100 Glücksgefühlen"

In Stuttgart brachte die Kölner ein Last-Minute-K.o. an den Rand der Verzweiflung.

Die Tragik der prekären Lage des FC verdeutlichte eine Szene kurz vor Schluss, als Schiedsrichter Benjamin Cortus den Gästen beim Stand von 1:1 einen Elfmeter zusprach. "Ich hatte in dem Moment 100 Glücksgefühle in meinem Körper", sagte Kölns Abwehrspieler Dominique Heintz im Anschluss. Doch wie schon so oft in dieser Spielzeit wurde der Tabellenletzte wenig später brutal aus allen Träumen gerissen. "Das war das schlimmste Gefühl", sagte Heintz.

Nach minutenlangem Hin und Her und Headset-Beratungen mit dem Video-Schiedsrichter nahm Cortus seine Entscheidung zurück. Praktisch mit dem Schlusspfiff gelang dem VfB durch Chadrac Akolo der Siegtreffer. Die Stuttgarter versetzte das in kollektiven Jubel. Den FC brachte das grausame K.o. an den Rand der Verzweiflung. Mit dem einen Punkt und einer Tordifferenz von Minus 14 sind die Kölner nun das schlechteste Team in der Bundesliga-Geschichte nach acht Spieltagen.

VfB hat Mitleid: "Das ist brutal"

"Das ist brutal. Die Kölner können einem leidtun, die erwischt es dieses Jahr bitterböse", sagte Stuttgarts Holger Badstuber. Die Kölner selbst haderten kaum noch mit ihrem nur schwer greifbaren Unglück. Stattdessen schossen sie sich auf die ebenfalls kaum greifbare Regelauslegung von Schiedsrichter Cortus ein. Diese sei "schon skurril", sagte Kölns sichtlich "angefressener" Manager Jörg Schmadtke.

Ausgangssituation der Schlüsselszene war in der 89. Minute ein Kontakt im Stuttgarter Strafraum zwischen VfB-Verteidiger Dennis Aogo und FC-Stürmer Sehrou Guirassy. Cortus zeigte auf den Punkt. Danach wurde der Unparteiische von empörten Stuttgarter Spielern umzingelt, beriet sich darauf mit Video-Referee Harm Osmers in Köln, der aber wohl ebenfalls keine klare Entscheidung treffen wollte. Also eilte Cortus zu einem Bildschirm am Spielfeldrand - und nahm seine Entscheidung anschließend zurück.

Stöger hatte später gar "keine Lust mehr, darüber zu reden".

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