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Rummenigge kritisiert "Vertragsdiskussionen"

Ex-Vorstandsboss Rummenigge kritisiert die ständigen Vertragsdiskussionen in München.

Rummenigge kritisiert Foto: © getty

Nach dem unerwarteten Viertelfinal-Aus in der Champions League ist beim FC Bayern München wenig überraschend Feuer am Dach.

"Man spürt die Unruhe im Verein", konstatiert auch Ex-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge im Interview mit dem "kicker".

Für den 66-Jährigen haben dazu vor allem die "ständigen Vertragsdiskussionen in den Medien" beigetragen. "Erst Joshua Kimmich, dann Leon Goretzka, Kingsley Coman und jetzt Manuel Neuer, Thomas Müller, Robert Lewandowski und Serge Gnabry. Wir sind jetzt im letzten Viertel der Saison, da ist das nicht förderlich, so kommt Unruhe in den Verein. Und die spürt man."

Wie man dies in Zukunft verhindern könnte, weiß Rummenigge selbst nicht genau. Er sieht das Problem aber nicht nur rein auf den FC Bayern bezogen: "Es ist nicht leicht, aber man muss ein Prozedere finden, damit das Thema entspannter wird. Man muss irgendwann wieder in Ruhe arbeiten können. Das betrifft allgemein den Fußball, und natürlich auch den FC Bayern als prominentesten Klub Deutschlands."

Defensive Dreierkette als Problem?

Als Grund für das aktuelle sportliche Tief will Rummenigge allerdings auch die neue taktische Ausrichtung unter Coach Julian Nagelsmann nicht ausschließen.

"Also bis Weihnachten hat die Mannschaft extrem stabil gespielt. In der Rückrunde ist die Statik ein bisschen abhanden gekommen - das sieht man auch an den Gegentoren. Sie sind zahlreicher gefallen als in der Vergangenheit. Es hängt auch damit zusammen, dass teilweise eine andere Taktik bevorzugt wird. Seit Louis van Gaal wurde im 4-2-3-1 gespielt, heute gibt es häufig die defensive Dreierkette zu sehen."

Ob es wirklich daran liege, könne Rummenigge aber nicht definitiv sagen. Dafür fehle ihm mittlerweile die Nähe zu den Spielern: "Ob sich die Mannschaft damit wohl fühlt, kann ich aus der gewissen Ferne, die ich mir angeeignet habe, gar nicht genau sagen."

Dementsprechend will er der neuen Bayern-Führung unter dem Vorstands-Vorsitzenden Oliver Kahn auch nicht allzuviele gute Ratschläge mit auf dem Weg geben. "Es lief auch zu unserer Zeit nicht immer alles gut, aber wir mussten dann eben das eine oder andere Problem aus dem Weg räumen. Das ist jetzt die Aufgabe der neuen Führung."

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