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Dortmund nach Debakel: "Katastrophaler Tag!"

Borussen orten ein "Kopfproblem" und wollen sich nicht mit Bayern beschäftigen:

Dortmund nach Debakel:

"Es war ein katastrophaler Tag für uns!"

Dortmund-Kapitän Marco Reus war nach dem 2:5-Debakel im Schlager der deutschen Bundesliga gegen Bayer Leverkusen bedient. Die Borussen präsentierten sich daheim gegen eine giftige "Werkself" vor allem in den ersten 45 Spielminuten völlig desolat, ließen sich gleich bei zwei von fünf Gegentoren eiskalt auskontern.

Zum letzten Mal kassierten die Schwarz-Gelben am 12. Dezember 2020 gegen den VfB Stuttgart fünf Gegentore. Ein Spiel im Signal-Iduna-Park, das dem damaligen BVB-Coach Lucien Favre schlussendlich den Job kostete.

Das Aus droht Marco Rose zwar nicht, die Stimmungslage war beim schärfsten Verfolger vom mittlerweile neun Punkte enteilten FC Bayern München aber schon einmal besser.

Sichtlich angefressen stapfte Marco Reus nach Abpfiff vor das "DAZN"-Mikrofon: "Wir sind überhaupt nicht gut ins Spiel reingekommen, waren immer einen Schritt zu spät. Sowohl im Defensivverhalten, als auch im Pressing. Wir kriegen dann zwei Konter-Tore, weil wir es vorher ganz klar nicht absprechen. Da werden wir dann wieder bestraft. Insgesamt war das einfach zu wenig."

"Haben andere Themen, als über die Bayern zu reden"

Das sah auch der Trainer so: "Wenn man sieht, wie wir die Gegentore bekommen… Das erste Gegentor ein individueller Fehler, beim zweiten genau die Dinge, die wir angesprochen haben mit dem Leverkusener Umschaltspiel. Auch das fünfte Gegentor war ein Umschalttreffer."

"Wenn wir dran waren, wie nach dem Ausgleich, wurde uns direkt wieder der Stecker gezogen. Dementsprechend waren wir gefühlt heute nie im Spiel. Die Niederlage ist bitter", konstatierte der ehemalige Salzburg-Betreuer.

Reus wusste schnell, woran es gegen Leverkusen mangelte: "Weil wir die Vorgaben nicht umsetzen! Wir haben uns zwei Wochen lang auf das Spiel vorbereitet, wir erzählen immer dasselbe, aber müssen es auch auf den Platz bringen. Das haben wir heute nicht geschafft. Es ist ein sehr, sehr bitterer Tag für uns, das muss ich ehrlich sagen."

Der Kapitän ortete "auch ein bisschen ein Kopfproblem, das dazu kommt." Die Mannschaft mache sich zu viele Gedanken um "Themen drumherum. Dann kommt der Kopf dazu und es ist wie eine Blockade." Nachsatz: "Nichtsdestotrotz müssen wir auch einfach eine andere Körpersprache an den Tag legen."

Ein solches Thema sei der FC Bayern in der aktuellen Verfassung nicht, wie Reus betonte: "Ich glaube, dass wir andere Themen haben, als über die Bayern zu reden."

"Zur Entwicklung gehören auch Rückschläge"

Nun geht es für Dortmund darum, die Dinge klar aufzuarbeiten. In den kommenden zwei Wochen stehen wichtige Bundesliga-Spiele bei Union Berlin und gegen Borussia Mönchengladbach an, dazu geht es in der Europa-League-Zwischenrunde gegen die Glasgow Rangers darum, die wohl einzig verbliebene Titelchance am Leben zu erhalten.

Daher will Rose "die Dinge nicht schönreden. Wir müssen analysieren, um was es geht, die Entwicklung vorantreiben. Zur Entwicklung gehören auch Rückschläge." Natürlich würde auf den BVB nun wieder viel einprasseln, "aber wir müssen zusammenstehen, weitermachen, hart arbeiten. Das ist das einzige Patentrezept, das es dafür gibt."

Dabei setzt der 45-jährige Leipziger auf "deutliche Analysen. Wir müssen als Team die nächsten Schritte gehen. Wir werden immer wieder nach gewonnenen Spielen in die Schublade gepackt, dass die Schritte gemacht werden. Konstanz ist das große Wort."

Die fehlt dem entthronten Pokal-Sieger, wie auch Torhüter Gregor Kobel anmerkte: "Wir müssen es mal hinkriegen, nicht immer nur zwei oder drei Spiele gut zu spielen und dann wieder schlecht, sondern einfach mal durchziehen. Darüber reden wir auch schon häufiger."

Nur dann kann Liga-Krösus Bayern München auch wieder zum Thema werden, bis dahin liegt noch ein steiniger Weg vor Borussia Dortmund. Das weiß besonders Rose, der an diesem Abend "keine Argumente" mehr hat. "Reden bringt nicht viel, wir müssen es auch machen."


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