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Dortmund konsterniert: "Das war gar kein Fußball"

Statt Überwindung des Bayern-Fluchs die nächste Packung für Schwarz-Gelb.

Dortmund konsterniert: Foto: © getty

München bleibt einfach kein gutes Pflaster für Borussia Dortmund.

Das 0:4 am elften Bundesliga-Spieltag (Spielbericht>>>) war die siebte Niederlage in den letzten acht Auftritten in der Allianz Arena, DFB-Pokal inklusive. Alleine das Torverhältnis der letzten vier Spiele spricht Bände: 1:17.

Von der Moral, die Schwarz-Gelb noch unter der Woche in der Champions League zeigte, als Inter Mailand nach einem 0:2-Rückstand noch 3:2 geschlagen wurde, war gegen den FC Bayern München nichts zu spüren. Nach einer akzeptablen Anfangs-Viertelstunde überließ der BVB den Gastgebern das Feld völlig.

Lucien Favre fand nach dem Spiel keine beschönigenden Worte für den Auftritt seiner Mannschaft: "Ein großer Teil der Mannschaft war nicht da. Wir haben unglaublich viele Bälle verloren. Das habe ich so noch nie gesehen. Wir müssen schneller und einfacher spielen, das war auch der Grund für die Ballverluste. Es ist schwer zu verdauen - du kannst hier verlieren, aber du brauchst eine andere Leistung, das ist klar."

Angst war es nicht

Nach zehn Punkten aus den letzten sechs Bundesliga-Spielen - gut, aber im unglaublich dicht gedrängten Feld momentan zu wenig, um Meister-Ansprüche stellen zu können - stand die Hoffnung auf eine Überwindung des "München-Fluchs". Vergeblich.

Michael Zorc, der vor dem Spiel nicht unumstritten "Männer-Fußball" von den Spielern forderte, war ähnlich enttäuscht: "Das war überhaupt kein Fußball, um ehrlich zu sein. Bayern war in allen Belangen überlegen. Wir waren weder gegen, noch mit dem Ball gut, wir haben alles vermissen lassen. Es ist schwer zu erklären: Wir haben uns so viel vorgenommen, aber dann so eine Nicht-Leistung geboten", schimpfte der sportliche Leiter des BVB.

Dass seine Mannschaft ängstlich aufgetreten sei, wollte Favre aber nicht bestätigen: "Bayern war einfach viel besser. Tempo, Ballannahme, Technik, Pässe - wir waren nicht gut. Wir haben viele unnötige Bälle verloren, statt einfach zu spielen. Es war sehr schwach von uns. Ich habe schon lange gesagt, wir haben viel zu tun."

Kein Schwung aus den letzten Spielen

Bezeichnend für den üblen Tag der Dortmunder war auch der Schlusspunkt, der ausgerechnet durch ein Eigentor von Rückkehrer Mats Hummels fiel: "Da es bei Sieg oder Niederlage keinen Unterschied mehr macht, juckt es mich nicht, ich habe es eher tragisch gefunden. Es passiert mir lieber bei 0:3 als im nächsten Spiel bei 0:0", meinte der Pechvogel bei "Sky".

"Ich habe geglaubt, dass wir den Schwung der letzten drei Spiele mitnehmen, aber das haben wir nur kurze Zeit geschafft. Als Bayern gegen den Ball aggressiver wurde, haben wir es verpasst, Tiefe ins Spiel zu bekommen und haben auch ganz viele Zweikämpfe verloren, die nicht hart genug waren. Das hat das Spiel kippen lassen."

13 Tage haben die Borussen jetzt Zeit, die herbe Enttäuschung zu verarbeiten - am 22. November eröffnen sie mit dem Freitags-Spiel den zwölften Spieltag gegen Paderborn.

Und dann folgt die nächste Hammer-Aufgabe: Im Camp Nou bei Barcelona.

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