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Bayern-Debakel: "Kein riesiges Wunder"

Für Kovac wird Luft immer dünner. Hinteregger feiert Riesen-Mentalität der Eintracht:

Bayern-Debakel: Foto: © getty

1:5! Eins zu Fünf! Der FC Bayern München kassiert am Samstag gegen Eintracht Frankfurt die höchste Niederlage in der Bundesliga seit über zehn Jahren (Spielbericht). 

"Wir dürfen keine fünf Dinger bekommen", sagt Torhüter Manuel Neuer nach dem Debakel im "ZDF". Spielentscheidend war der frühe Platzverweis von Jerome Boateng in der achten Minute. "Das ist dann kein riesiges Wunder, es hat sich angebahnt. Wir haben nicht gegen Estland gespielt, sondern gegen Frankfurt", meint Neuer. 

Auch für Trainer Niko Kovac war der Ausschluss der Knackpunkt. "Bei uns wurde nach acht Minuten alles über den Haufen geworfen. Wenn du über 80 Minuten in Unterzahl spielst, dann ist das hier in Frankfurt schwierig. Natürlich darf es trotzdem nicht passieren, dass wir das Spiel hier 1:5 verlieren. Das war nicht das, was wir von uns erwarten. Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt."

Nicht gut sieht es für die Bayern nach der Pleite auch in der Tabelle aus. Der Rekordmeister rutscht auf Rang vier ab und hat vier Zähler Rückstand auf Leader Mönchengladbach. Tabelle >>>

Viele sprechen schon von einer Bayern-Krise, die Spieler rund um David Alaba mussten nach dem Debakel in Frankfurt zur Aussprache zu den Fans. Kovac und Hasan Salihamidzic verzogen sich schnell in die Kabine.

Kovac über Zukunft: "Ich weiß es nicht"

Für den Trainer wird die Luft in München langsam dünn. Auf die Frage, was diese Niederlage für seine Zukunft bedeutet, sagt Kovac im ZDF: „Ich weiß es nicht, das werden Sie wahrscheinlich besser wissen. Wie soll ich das jetzt nach dem Spiel wissen?"

Der gebürtige Kroate zieht einen Vergleich zur Bayern-Krise im Herbst 2018. "Ich habe damals nicht aufgegeben und gebe auch jetzt nicht auf. Mir hat mal jemand gesagt: Wenn es zu einer solchen Situation kommt, darf man nicht unruhig werden. Man muss an den Dingen, an die man glaubt, festhalten."

Manuel Neuer ist dennoch bewusst, dass die kommenden Tage an der Säbener Straße "sehr unruhig" werden. "Wir müssen uns Gedanken machen, analysieren und es besser machen."

Hütter: "War nicht zu erwarten"

Während bei den Bayern die Wunden geleckt werden, kennt der Jubel in Frankfurt keine Grenzen. "Einer geht noch, einer geht noch rein", tönte es während der Partie von den Eintracht-Fans. 

"Das war so nicht zu erwarten", muss Frankfurt-Trainer Adi Hütter zugeben. "Trotzdem haben wir gesagt, dass wir die Bayern zu einem guten Zeitpunkt erwischen können. Der Schlüssel zum Sieg war sicherlich die Rote Karte für Boateng. Der Knackpunkt, dass wir 5:1 gewonnen haben, war dann das 3:1. Das war in einer Phase, in der sie ein paar gute Möglichkeiten gehabt hatten. Es war natürlich ein überragender Sieg!"

Sportvorstand Fredi Bobic spricht von einem "Freudentag": "Das ist wieder ein Ausrufezeichen gewesen, dass wir noch leben und uns noch besser präsentieren. Dass wir auch so eine Qualität, wie sie die Bayern haben, clever bespielen können."

Hinteregger: "Das war eine Riesen-Mentalität"

Martin Hinteregger, Torschütze zum 4:1, ist voll des Lobes für seine Teamkollegen. "Wenn man sieht, wie nach dem 4:1 die Offensivspieler nach hinten arbeiten - ohne dem wäre das heute nicht gegangen. Das macht Eintracht Frankfurt aus. Sonst wären die Bayern auch zu zehnt gefährlich geworden. Das war eine Riesen-Mentalität, wir sind eine richtig geile Mannschaft, genau so müssen wir immer auftreten."

Dem stimmt auch sein Mannschaftskollege Djibril Sow bei: "Wir wussten, dass wir jeden Gegner schlagen können, aber gegen Bayern braucht man nahezu einen perfekten Tag und heute war das so."

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