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Bayern-Bonus? BVB-Kritik am Schiedsrichter

Dortmund poltert nach späten Gegentoren gegen Bayern. Schiri im Fokus der Kritik.

Bayern-Bonus? BVB-Kritik am Schiedsrichter Foto: © getty

Lange Zeit sah es so aus, als könnte Borussia Dortmund dem FC Bayern München am Samstag ein Bein stellen, letzten Endes setzte es für den BVB jedoch abermals eine Niederlage im deutschen Klassiker - die sechste in der deutschen Bundesliga in Folge.

Zwar brachte ein Doppelpack von Erling Haaland Dortmund früh in Front, Bayern glich die Partie allerdings noch vor der Pause durch ihren Torjäger Robert Lewandowski aus. Als bereits alles nach einer Punkteteilung aussah, zogen die Münchner kurz vor Schlusspfiff aber doch noch auf zwei Tore davon (Spielbericht >>>).

Speziell eine Szene im Vorfeld des Treffers zum 3:2 sorgt nach Spielende jedoch für eine Menge Gesprächsstoff. Ein vermeintliches Foul von Leroy Sane an Emre Can wurde von Schiedsrichter Marco Fritz nicht geahndet, wenige Sekunden später jubelte Bayern über die Führung.

Eine Aktion, die vor allem BVB-Kapitän Marco Reus nach dem Spiel auf die Palme bringt. "Für mich ein ganz klares Foul", sagt der deutsche Nationalspieler im Interview mit "Sky" und legt kurz darauf nach: "Ich sagen Ihnen ganz ehrlich: Wenn das bei Bayern gewesen wäre, hätte er 100-prozentig gepfiffen. Das ist so. Bei Bayern wäre es gepfiffen worden, fertig, aus, ist so."

Gemischte Ansichten im Lager des BVB

Unterstützung erhält Marco Reus unter anderem auch von seinem Trainer Edin Terzic: "Für mich ist es auch ein klares Foul. Aber wir müssen das jetzt so akzeptieren."

Nicht ganz so klar schätzt der direkt involvierte Emre Can die Situation ein, auch wenn dieser moniert, dass in der zweiten Hälfte kaum etwas für Dortmund gepfiffen wurde: "Das kann er pfeifen, muss er aber nicht." Ganz ähnlich wird die Aktion im Lager des FC Bayern betrachtet. 

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Wenn man ein Spiel verloren hat, ist klar, dass man sich vielleicht diese Szene herausnehmen kann", spricht Thomas Müller das Jammern der Dortmunder an. "Natürlich ist das auch schon mal im Mittelfeld gepfiffen worden. Aber ich glaube nicht, dass wir wollen, dass solche Duelle an der Mittellinie abgepfiffen werden."

"Ich hätte es selbst - auch wenn das natürlich vielleicht schwer zu glauben ist - gegen uns nicht als Foul gesehen. Ich finde das genau richtig. Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn immer alles gleich abgepfiffen wird", so Thomas Müller.

Flick: "Zum Schluss war es ein Quäntchen Glück"

Natürlich überwiegt beim FC Bayern nach dem Schlusspfiff große Zufriedenheit, dennoch muss man sich abermals Kritik gefallen lassen, früh in Rückstand geraten zu sein.

"Es ist aktuell so, dass wir in der Anfangsphase schnell bestraft werden. Ich gucke aber auf das Positive, wie die Mannschaft zurückgekommen ist. Wir haben uns geschüttelt und gezeigt, dass wir uns nichts nehmen lassen", so Bayern-Cheftrainer Hansi Flick.

Letztlich setzte es für die Bayern nach der Aufholjagd wieder einen Sieg. "Zum Schluss war es ein Quäntchen Glück, der Sieg war aber auch verdient. Wir hatten viele Situationen die uns Selbstvertrauen gegeben haben. Man hat gesehen, dass die Mannschaft wach ist. Ich kann ein großes Kompliment aussprechen", findet Flick.

BVB hielt Druck der Bayern nicht mehr stand

Dortmund muss nach gutem Start gegen die Bayern und starken letzten Wochen wieder eine Liga-Niederlage hinnehmen - die bereits neunte in dieser Saison. Als Sechster liegt man aktuell vier Punkte hinter den Champions-League-Plätzen.

Als Grund für den "Nuller" gegen den FC Bayern führt BVB-Trainer Edin Terzic die phasenweise fehlende Aktivität seines Teams an. "Der Druck der Bayern wurde sehr groß. Es stand dann 2:2 zur Pause, weil wir es dann nicht mehr geschafft haben, Druck auf den Ball zu bekommen.

"Wir haben es nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen und dann wurde der Druck so groß, dass wir jetzt mit leeren Händen nachhause fliegen müssen", findet Terzic.

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