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Schaub: "Benötige keine Extra-Steicheleinheiten"

25-Jährige spricht über die ersten Eindrücke von seinem neuen Klub:

Schaub: Foto: © getty

Dieser Einstand ist geglückt.

ÖFB-Teamspieler Louis Schaub wartet zwar noch auf sein erstes Tor im Dress des HSV, wirbelt die Offensive der Hanseaten aber ordentlich durcheinander. Die ersten drei Spiele im neuen Jahr wurden zudem allesamt gewonnen - gute Voraussetzungen, um im Sommer in die deutsche Bundesliga aufzusteigen und dann auch längerfristig bleiben zu können.

Weder Ex-Klub Köln noch der HSV galten in der jüngeren Vergangenheit als Wohlfühl-Oasen. "Wenn Sie so wollen, können Sie in diese Auflistung auch Rapid Wien noch mit aufnehmen. Das war auch ein großer Klub mit großem Medieninterresse. Ruhig war es da auch nie," erklärt Schaub im Interview mit dem "Kicker" die Auswahl seiner Arbeitgeber.

"Aber ich mag solche Vereine, die emotionalisieren und die Leute in der Stadt bewegen. Deshalb wollte ich auch sofort nach Hamburg als das Interesse da war", führt der 25-Jährige fort. 

Schaub: "Gibt vielleicht Spiele, in denen ich auf der Bank sitze"

Der aktuelle Hamburg-Kader ist dem Mittelfeldspieler zufolge mit jenem des 1.FC Köln vergleichbar, trotzdem erkennt Schaub ein entscheidendes Plus: "Wir haben sehr verschiedene Spielertypen. Uns fehlt kein Stilmittel, wir können auf jede Situation im Spiel reagieren, können viele Systeme spielen, haben gerade in der Offensive, ob im Angriff oder auf den Flügeln, unterschiedliche Waffen."

Der Konkurrenzkampf beim derzeitigen Zweitplatzierten der zweiten deutschen Bundesliga ist dementsprechend groß. Schaub verdrängte unter anderem den etatmäßigen Kapitän Aaron Hunt aus dem offensiven Mittelfeld. "Ich weiß natürlich, dass wir auf der Position Konkurrenten sind. Aaron hat eine große Qualität, das wird in jedem Training sichtbar. Vielleicht wird es auch Spiele geben, in denen er spielt und ich auf der Bank sitze", äußert sich der ÖFB-Kicker.

Schaub: "Benötige keine Extra-Steicheleinheiten"

Österreichs U-21-Teamchef Werner Gregoritsch riet dem HSV kürzlich via "Bild": "Seid lieb zu Louis, dann klappt es auch mit dem Aufstieg." Dass er ein Typ sei, der viele Streicheleinheiten brauche, bestreitet Schaub: "Ich benötige nicht Extra-Streicheleinheiten, aber Werner Gregoritsch kennt mich natürlich gut. Er weiß, wenn ich mich wohlfühle in meinem Umfeld, dann ist das sehr leistungsfördernd bei mir."

Bereits vergangene Saison galten die Hamburger zusammen mit dem 1.FC Köln als großer Favorit auf den Wiederaufstieg. Nachdem der HSV das Ziel schlussendlich verpasste, stehen die Spieler dieses Jahr besonders unter Druck.

Daher erklärt Schaub, dass im Falle eines Aufstiegs eine ekstatische Feier wohl ausbleibt: "In Köln waren wir am Ende tatsächlich vor allem erleichtert, weil vorher natürlich alle gesagt haben, der FC und der HSV müssen hoch." 

Schaub will "länger bleiben"

Momentan befindet sich die Truppe von Trainer Hecking auf Bundesliga-Kurs, trotzdem ist der Ex-Rapidler gewarnt: "Das Beispiel letzte Saison hat gezeigt, dass es nicht automatisch geht. Es ist ein harter Weg durch diese Liga."

Mit dem Wechsel an die Elbe und der damit einhergehenden Spielpraxis erhöht der Mittelfeld-Akteur auch seine Chancen auf die Teilnahme bei der EURO 2020 mit dem Nationalteam. "Sie kommt für mich nur dann, wenn ich hier meine Leistungen bringe. Deshalb steht über allem zunächst die Aufgabe mit dem HSV", ist sich Schaub bewusst.

Im Aufstiegsfall hat der HSV eine Kaufoption auf den 25-Jährigen, der sich ein langfristiges Engagement bei den Hanseaten vorstellen kann: "Ich will die Voraussetzungen schaffen, um länger zu bleiben."

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