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ÖFB-Duell gegen DFB? "Wird kein Zuckerschlecken"

Keine ÖFB-Furcht vor den Großnationen, aber viel Respekt vor Deutschland:

ÖFB-Duell gegen DFB? Foto: © getty

Die ÖFB-Frauen haben im letzten EM-Gruppenspiel von Deutschland gegen Finnland am Samstag (Spielbericht>>>) noch einmal eine Kostprobe des Viertelfinalgegners via TV zu Gesicht bekommen.

"Man kennt die einzelnen Spielerinnen, ihre Qualität. Dass Popp in der Luft eine Macht ist und mit einer Wucht die Bälle setzen kann ist mir klar und habe ich schon vor dem Turnier gewusst", sagt ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger am Sonntag im ÖFB-Teamquartier Hotel Pennyhill Park.

Popp traf beim 3:0 in Milton Keynes zum Abschluss der Gruppe B genauso per Kopf wie zuvor Sophia Kleinherne. Für den Schlusspunkt sorgte Nicole Anyomi.

"Für mich war Deutschland immer einer der Titelfavoriten. Ich habe sie nie unterschätzt, wie ich auch andere Nationen nie unterschätze", betont Zinsberger.

Der Donnerstag-Gegner habe bisher im Turnier starke Leistungen gezeigt. "Sie haben individuelle Klasse und in der Offensive wie auch Defensive unglaublich starke Arbeit geleistet. Das wird kein Zuckerschlecken", ist sich die Arsenal-Legionärin bewusst.

Wienroither hat Corona gut überstanden

Deutschland ist nach drei Siegen mit 9:0-Toren noch ohne Gegentreffer. "Wir können mit unserer Gruppenphase aber auch sehr zufrieden sein. In so einer Gruppe mit sechs Punkten aufzusteigen, das ist schon sehr gut. Wir sind mittlerweile eine Mannschaft, an der sich auch große Nationen die Zähne ausbeißen können", blickt Rechtsverteidigerin Laura Wienroither optimistisch nach vorne.

Die ebenfalls bei Arsenal engagierte Verteidigerin steht seit Mittwoch nach überstandener Corona-Infektion wieder im Trainingsbetrieb und spielte beim für den Aufstieg entscheidenden 1:0 gegen Norwegen am Freitag auch gleich wieder durch.

"Ich habe mich ganz gut gefühlt, keine Nachwirkungen gehabt", sagt Wienroither. Nachdem sie zuvor vom Coronavirus verschont geblieben war, wurde sie ausgerechnet bei der Endrunde positiv getestet. "Umso mehr hat das auch wehgetan", so die 23-Jährige.

Da ihr die Teamkolleginnen nie das Gefühl gegeben hätten, alleine zu sein, sei die Sache erträglich gewesen. Die Oberösterreicherin hatte nur einen Tag leichte Symptome, Fitness-technisch verlor sie daher an den trainingslosen Tagen nicht viel.

Wiedersehen sorgt für Gesprächsstoff

Dadurch ist sie auch für den Auftritt gegen die DFB-Auswahl gerüstet. "Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft, viele die im Ausland spielen oder in Österreich auf hohem Niveau, dementsprechend brauchen wir uns auch vor Deutschland nicht verstecken", verlautet Wienroither.

Für sie wird es auch deshalb eine besondere Partie, da sie bis Ende 2021 erfolgreich für den deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim gespielt hat. "Wenn man gegeneinander spielt ist schon wieder Gesprächsbedarf da, das nutzt man auch und ist auf einer sehr lockeren Art und Weise", gibt Wienroither Einblick.

Gegen Spielerinnen anzutreten, die man von früher kenne, sei immer "cool". Laura Feiersinger bekommt es gar mit einigen aktuellen Frankfurt-Mitspielerinnen zu tun. Von der Besonderheit ist für sie vorerst aber noch das Eröffnungsspiel im ausverkauften Old Trafford Stadium gegen England (0:1) das größte Highlight.

"Im K.o.-Spiel geht es um alles oder nichts, mit Deutschland ist es noch einmal besonders. Aber alleine von der Erfahrung her ist so ein Eröffnungsspiel was, was du nicht mehr so oft kriegen wirst", meint die Salzburgerin.

Feiersinger angeschlagen, aber optimistisch

Sollte wie schon 2017 der Aufstieg ins Halbfinale gelingen, würde sie da ihre Meinung aber ändern. "Wenn wir gegen Deutschland weiterkommen würden, wäre das noch einmal höher einzuschätzen."

Die Mittelfeldspielerin selbst kann ihren Beitrag dazu leisten.

"Wie ich gestern die Stiegen runtergegangen bin, da hat mir schon alles wehgetan. Heute ist es schon besser, morgen passt es dann hoffentlich wieder", sagt Feiersinger, die genauso wie alle anderen Stammkräfte am Sonntag nur Regenerationseinheiten absolvierte, also nicht am Platz stand.

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