Deutschland Deutschland GER
Österreich Österreich AUT
Endstand
2:0
1:0, 1:0
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Was das EM-Aus der ÖFB-Frauen so bitter macht

Schmerzhaft! ÖFB-Frauen trauern nach drei Mal Aluminium, fehlendem Glück und Tor.

Was das EM-Aus der ÖFB-Frauen so bitter macht Foto: © getty

Die ÖFB-Frauen müssen die Heimreise von der Fußball-Europameisterschaft 2022 in England antreten.

Die Östereicherinnen gingen zwar lediglich als Underdog ins Viertelfinale gegen Deutschland, lieferten gegen den achtmaligen Europameister aber eine beherzte Leistung ab - am Ende musste sich die Truppe von Irene Fuhrmann aber doch 0:2 geschlagen geben (Spielbericht >>>). 

"Die Enttäuschung ist natürlich groß, weil wir weiter in diesem Turnier bleiben wollten", erklärt ÖFB-Teamchefin Furmann nach der Begegnung vor dem ORF-Mikrofon.

Was den ÖFB-Frauen am Ende gefehlt hat? "Das Tor", lacht Fuhrmann, die genau weiß, dass ihr Team einige Male kurz vor dem Torjubel war, allerdings nie mehr als das Gehäuse des gegnerischen Kastens traf - sowohl Marina Georgieva, Barbara Dunst als auch Sarah Puntigam machten mit dem Aluminium Bekanntschaft.

Dunst: "Das Glück hat gefehlt"

"Mein Team hat ein Riesenspiel gemacht gegen eine starke deutsche Mannschaft. Wir haben bewiesen, dass wir den nächsten Schritt gegangen sind. Wir haben uns Torchancen erarbeitet, haben dreimal alleine Aluminium getroffen", so Fuhrmann. Aber: "Der Ball wollte nicht rein."

"Das Glück hat tatsächlich gefehlt, wenn sie (Anm. Stangen- und Lattenschüsse) reingehen, schaut es anders aus", weiß auch Barbara Dunst, dass nicht viel gefehlt hat.

Aber natürlich muss auch auch das Defensivverhalten erwähnt werden, bis auf den Stangen-Kopfball von Georgieva passierten die anderen beiden Aluminium-Treffer nämlich erst nach dem Führungstor der deutschen Frauen durch Lina Magull in der 25. Minute.

Österreich macht sich Leben mit "blöden Toren" selbst schwer

"Wir haben in der ersten Halbzeit einen Fehler gemacht, der zum 0:1 führt, den so ein Klasseteam ausnutzt", spricht Fuhrmann das unsaubere Herausspielen ihrer Mannschaft an. Genau das wurde Österreich auch beim 0:2 zum Verhängnis, als Manuela Zinsberger DFB-Stürmerin Alexandra Popp mit verheerenden Folgen anschoss.

Wir haben leider zwei blöde Tore bekommen, da kann man nichts machen", so Dunst, die aber trotzdem den österreichischen Kampfgeist hervorhob: "Wir haben über weite Strecken ein gutes Spiel gemacht, ihnen richtig Paroli geboten."

"Man hat gesehen, dass wir präsent waren, dass wir uns gegenseitig gesichert haben, am Ende des Tages auch nicht zu viel zugelassen haben", zeigte sich Fuhrmann mit dem Abwehrverhalten ihres Teams - die zwei Gegentore mal ausgenommen - doch zufrieden.

"Ich kann dem Team nichts vorwerfen, sie haben alles reingeworfen", erklärte die ÖFB-Teamchefin. "Es hat einfach nicht zum Torerfolg gereicht, das macht auch einfach den Unterschied aus."

Fuhrmann: "Können auf die gesamte EM sehr, sehr stolz sein"

"Wir haben gezeigt, dass wir gegen so einen Gegner Chancen haben und voll mithalten können - leider haben wir das Glück nicht auf unserer Seite gehabt", fiel auch Dunsts Fazit der EM-Viertelfinal-Pleite ähnlich aus.

Natürlich ist es schwer, so kurz nach einer bitteren Niederlage das Geschehene Revue passieren zu lassen. Die ÖFB-Frauen wissen die Leistungen bei dieser Europameisterschaft aber dennoch gut einzuschätzen.

"Jetzt ist der Moment bitter, aber wir können auf diese Reise, die gesamte Europameisterschaft sehr, sehr stolz sein. Auch heute haben meine Spielerinnen über weite Phasen begeistert", war sich Fuhrmann sicher, dass ihr Team einige neue Fans dazugewonnen hat.

ÖFB-Frauen wollen nicht von Bildfläche verschwinden

"Natürlich sind wir sehr enttäuscht, wir können trotzdem stolz auf unsere Leistung sein", wusste auch Dunst. "Wir haben uns in dem Turnier super gezeigt, auch diesmal wieder richtig Gas gegeben. Das werden wir mitnehmen in die Zukunft. Ich glaube auch, dass ganz Österreich wieder voll dabei war. Wir haben ein Zeichen für Frauen-Fußball in Österreich gezeigt."

Und um dieses Feuer, das die ÖFB-Frauen bei den heimischen Fußballfans wieder neu entfacht haben, nicht erlöschen zu lassen, will das ÖFB-Team erst gar nicht von der Bildfläche verschwinden - das große Ziel: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland.

"Wir können auf dieser Leistung aufbauen. Ich denke, wenn wir diese Performance schaffen im Herbst in den Playoffs zur Weltmeisterschaft, dann können wir auch jeden Gegner fordern", zeigte sich Fuhrmann zuversichtlich, was die Zukunft anbelangt.


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