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Eric Dier schoss England aus nationalem Trauma

Englands Eric Dier hob sich seinen Treffer für einen ganz wichtigen Moment auf.

England machte im WM-Achtelfinale gegen Kolumbien das scheinbar Unmögliche möglich: Die Three Lions gewannen mit 4:3 im Elfmeterschießen und stiegen ins Viertelfinale auf.

Es ist das erste Weiterkommen Englands nach einem Elfmeterschießen bei einem Großereignis seit 22 Jahren. Damals besiegten die Inselkicker Spanien im EM-Viertelfinale vom Punkt mit 4:2.

Bei einer Weltmeisterschaft ist es hingegen überhaupt ihr allererster Sieg nach einem Elfmeterschießen.

Dier traf trotz Nervosität

Zum umjubelten Helden wurde mit Eric Dier ausgerechnet ein Mann, von dem man dies mit am wenigsten erwarten durfte.

Der defensive Mittelfeldspieler von Tottenham Hotspur erzielte in 46 Bewerbsspielen für die Londoner keinen einzigen Treffer. Für England traf der 24-Jährige zuletzt im September 2017 gegen die Slowakei.

Dementsprechend aufgeregt schritt der Matchwinner in den Strafraum: "Ich war extrem nervös und zuvor noch nie in so einer Situation. Nach meinem vergebenen Kopfball kurz vor Schluss hatte ich das Gefühl, dass ich treffen muss."

Dier kam in der 115. Minute nach einem Eckball völlig frei zum Kopfball, brachte das Spielgerät aber nicht im Tor unter.

Ein sicherer Rückhalt

Ein weiterer Vater des Sieges trug an diesem historischen Abend im Gegensatz zu seinen Kollegen ein grünes Trikot und stand zwischen den Pfosten. Englands Nummer eins, Jordan Pickford, ließ sich trotz dreier Gegentreffer zu Beginn des Elferschießens nicht verunsichern, hatte beim vierten bei einem Lattenknaller von Uribe etwas Glück, parierte aber dann den letzten kolumbianischen von Bacca.

"Er ist ein fantastischer Torhüter, super im Elfmeterschießen. Auch im Training hält er großartig und er hat das im Spiel rübergebracht", schwärmte Dier von seinem Schlussmann.

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"Ich habe viel ins Elferschießen investiert. Der Schuss von Falcao war unhaltbar, aber ich war eigentlich ziemlich entspannt. Ich hatte noch Kraft, habe an mich geglaubt und das hat gut geklappt", meinte der überglückliche Pickford selbst zu seiner Performance.

"Heute sind wir belohnt worden"

Einer, dem ebenfalls ein Riesenstein vom Herzen gefallen ist, ist der Coach, Gareth Southgate. Dieser weiß schließlich selbst nur allzu gut, wie es sich anfühlt, in einem Elfmeterschießen zu versagen.

Darum überließen er und sein Betreuerteam vor dieser WM auch nichts dem Zufall, ließen die Spieler nach jeder Einheit Elfmeter trainieren und führten psychologische Tests durch, um zu sehen, wer der Situation am ehesten gewachsen ist.

"Elfmeterschießen ist hart, aber wir haben lange daüber diskutiert, wie wir es zu unserer Stärke machen können. Heute sind wir dafür belohnt worden", freute sich der 47-Jährige über die Überwindung des nationalen Traumas, durch das man den ersten Sieg in einer K.o.-Runde bei einem Großereignis seit zwölf Jahren einfahren konnte.

Southgate warnt vor den Schweden

Im Viertelfinale wartet am Samstag um 16:00 Uhr nun Schweden. Ein vermeintlich einfacher Gegner für die Runde der letzten acht, doch Southgate warnt bereits vor den Skandinaviern.

"Gegen Schweden haben wir eine schlechte Bilanz. Wir haben sie jahrelang unterschätzt, obwohl sie brillant in dem sind, was sie tun."

In bisher insgesamt 23 Aufeinandertreffen konnten beide Nationen jeweils sieben Siege einfahren, neunmal trennte man sich mit einem Unentschieden. Die letzte Partie ist allerdings schon knapp sechs Jahre her. Im November 2012 siegte Schweden in einem freundschaftlichen Kräftemessen mit 4:2.

Doch England scheint auch für diese Aufgabe gewappnet, sogar, wenn es in ein Elfmeterschießen gehen sollte.

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