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Messi fühlt sich verantwortlich: "Es tut weh"

Lionel Messi nach vergebenem Elfer geknickt. Ist es dennoch ein gutes Omen?

Messi fühlt sich verantwortlich: Foto: © getty

Ausgerechnet Lionel Messi avancierte bei Argentiniens magerem 1:1 gegen Island zur tragischen Figur.

Der Superstar der "Albiceleste" scheiterte in der 64. Minute vom Elfer-Punkt und vergab damit wohl den Sieg für seine Mannschaft. "Es tut mir weh, den Elfer verschossen zu haben. Es ist ein bitteres Gefühl", gibt Messi zu.

"Ich fühle mich natürlich für dieses Ergebnis verantwortlich, auch wenn wir noch andere Gelegenheiten hatten", so der Barca-Star. "Wir sind traurig, nicht mit drei Punkten gestartet zu sein. Wir hätten es verdient, das Spiel zu gewinnen. Sie haben praktisch nichts gemacht außer zu verteidigen und Bälle einzuwerfen. Wir dürfen uns jetzt nicht verrückt machen."

"Messi zeigt im entscheidenden Moment Nerven"

Von Trainer Jorge Sampaoli und Teamkollege Sergio Aguero erhält der Barca-Star Rückendeckung. "Die Umstände des vergebenen Elfmeters und was zu Leo's Fehler geführt hat, ist nur eine weitere Statistik, es ist ein Teil der Vergangenheit", so Sampaoli.

Aguero sagt: "Messi ist menschlich, man muss für ihn da sein und ihm helfen. Manchmal passieren Dinge aus einem gewissen Grund, und heute war kein guter Tag."

Die argentinische Presse hingegen findet weniger aufmunternde Worte. "Leo verfiel in alte Muster", titelt die Zeitung "Ole". "Er gab sich Mühe, blieb aber meist an seinen Gegnern hängen, spielte keine guten Pässe und zeigte im entscheidenden Moment Nerven."

Messis Elfer-Misere setzt sich auch bei der WM fort. Der Barcelona-Profi hat von 103 Strafstößen für Argentinien und die Katalanen 24 vergeben, was eine enttäuschende Trefferquote von 76,69 Prozent bedeutet. Besonders weh tat das Versagen unter anderem im Champions-League-Semifinale 2012 gegen Chelsea oder beim Elferschießen im Copa-America-Finale 2016 gegen Chile. Von seinen jüngsten sieben Elfmetern vergab der bald 31-Jährige gleich vier.

Messi ereilt Ronaldo-Schicksal

Umso mehr Beachtung fand Messis Scheitern gegen Island, weil tags zuvor Dauerrivale Cristiano Ronaldo beim 3:3 gegen Spanien mit einem Hattrick glänzte - und dabei unter anderem einen Strafstoß souverän verwandelte. Die Bilanz des Portugiesen steht bei 104 verwandelten und 19 vergebenen Elfmetern.

Nur ein schwacher Trost blieb für Messi, der in Russland wohl seine letzte WM absolviert: Bei der EURO 2016 biss sich auch Ronaldo am isländischen Keeper Halldorsson die Zähne aus. Das Turnier-Auftaktspiel der Portugiesen endete 1:1, wenige Wochen später waren die Iberer Europameister.

Also ein gutes Omen für Messi und Co.? Bis zum Weltmeister-Titel ist es für Argentinien noch ein langer Weg. Am Donnerstag wartet mit dem Spiel gegen Kroatien die nächste schwere Aufgabe, zwei Tage nach Messis 31. Geburtstag am 24. Juni folgt das letzte Gruppenspiel gegen Nigeria.

Oberste Priorität hat jetzt aber, die Enttäuschung gegen Island zu verdauen. "Es herrscht Frust bei uns", sagt Sampaoli, fügt aber an: "Wir müssen weiter an uns glauben, müssen verstehen, dass wir alles haben, um egal wen zu schlagen."

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