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Trondheim: Von Rushfeldt bis Geisterspiel

Rosenborg Trondheim hatte schon viele Berührungspunkte mit Österreich.

Trondheim: Von Rushfeldt bis Geisterspiel Foto: © GEPA

Der LASK bestreitet am Donnerstag gegen Rosenborg Trondheim sein erstes Europa-League-Match in der Gruppenphase (18:55 Uhr LIVE auf DAZN und im LAOLA1-Ticker).

So wie die Linzer (2:0 bei Sturm) konnten auch die Norweger die Generalprobe gewinnen.

Gegen Lilleström, jenen Klub, gegen den Michorl und Co.  in der Vorsaison mit einem 4:0 daheim und einem 2:1 auswärts  ein eindrucksvolles Europacup-Comeback nach 19-jähriger Wartezeit feierten, gab es im eigenen Stadion ein 3:1.

In den jüngsten neun Ligaspielen holte die Elf von Trainer Eirik Horneland sechs Siege sowie drei Remis und liegt in der Ganzjahresmeisterschaft auf Rang vier.

Austrias Publikums-Liebling

Rosenborg ist in Österreich jedenfalls alles andere als ein Unbekannter. Sigurd Rushfeldt, mit 73 Pflichtspiel-Treffern der acht-erfolgreichste Torschütze der RBK-Vereinsgeschichte, stellte zum Anfang des neuen Millenniums  seine Torqualität bei der Wiener Austria unter Beweis und wurde schnell ein violetter Publikums-Liebling.

Bei den Veilchen traf der Mittelstürmer in seiner Ära von 2001 bis 2006 in 172 Pflichtspielen 79 Mal, mit zwei Meistertiteln und drei Cupsiegen wurde er Jahre später in den „Austria-Legenden-Klub“ aufgenommen.

Noch heute hallen manchmal die „Sig-urd“-Sprechchöre durch die Generali-Arena.

Doch auch in der jüngeren Vergangenheit gab es für Trondheim immer wieder Berührungspunkte mit Österreich, da sich die Wege im Europacup mit Vereinen aus der Bundesliga kreuzten.

Es gab unter anderem jeweils vier Spiele gegen die Austria und Rapid. 1993/94 schieden die Skandinavier nach einem 3:1-Heimsieg durch ein 1:4 im Rückspiel in der 1. Runde der Champions League gegen die Veilchen aus.

In der Saison 16/17 war im Playoff zur Europa-League nach zwei 1:2-Niederlagen ebenfalls gegen Violett Schluss.

Geisterspiel gegen Rapid

Etwas besser liest sich die Bilanz gegen Grün-Weiß: Zog man in der Saison 1968/69 in der ersten Runde der Landesmeister im K.o-Duell mit 1:3 daheim und 3:3 auswärts noch den Kürzen, wurden 2012/13 in der Europa-League-Gruppenphase beide Spiele gewonnen (3:2 daheim, 2:1 auswärts).

Das Match im Happel-Stadion am 20. September 2012 ging damals unter Ausschluss der Fans über die Bühne, da Rapid nach den Ausschreitungen im Playoff-Duell in Saloniki gegen PAOK von der UEFA zu einem Geisterspiel verurteilt wurde.

Im letzten Kräftemessen mit einem rot-weiß-roten Klub war RBK, das von 1995 bis 2003 durchgehend in der Champions League vertreten war, jedoch chancenlos.

Erst im letzten Herbst setzte es für den norwegischen Serienmeister (26 Mal, von 1992 bis 2004 13-mal hintereinander) gegen Salzburg zwei heftige Niederlage.

Nach einem 0:3 in der Mozartstadt, gab es daheim beim 2:5 ebenfalls nichts zu holen. Viele der damaligen Akteure stehen auch heute noch im Kader der Norweger – und speziell in der Offensive werden wohl dieselben gegen die Oberösterreicher zum Einsatz kommen.

Die Aufstellung vom Rückspiel am 8. November lautete: Hansen - Reitan, Serbecic, Hovland, Meling - Konradsen, Jensen, Denic (85. Vilhjalmsson) - Adegbenro (75. Levi), Söderlund (46. Lundemo), Bendtner.

Kein "Lord" mehr

Den letztgenannten „Lord Bendtner“ bekommen die LASK- Fans allerdings nicht zu sehen. Der Däne wechselte vor knapp zwei Wochen in seine Heimat zum FC Kopenhagen.

Bendtner sorgte Anfang des Jahres für negative Schlagzeigen, als  der Stürmer ab dem 3. Jänner eine Fußfessel tragen musste, weil er nach einem Angriff auf einen Taxifahrer zu einer Freiheitsstrafe von 50 Tagen verurteilt wurde.

Der ehemalige Arsenal- und Juventus-Profi soll den Mann so hart geschlagen und getreten haben, dass dieser unter anderem einen Kieferbruch erlitt.

Bendtner hatte auf eine Berufung verzichtet.  Rosenborg distanzierte sich aber von den Vorfällen.

Der LASK geht so oder so mit der richtigen Mischung aus Optimismus und Respekt in die Begegnung.

"Es wird einen Riesenkraftakt benötigen, aber wir sind in der Lage, den zu leisten. Zu Hause auf der Gugl trauen wir uns einiges zu", erklärt LASK-Kapitän Gernot Trauner.

Und Abwehrspieler Philipp Wiesinger meint: „Wir haben in der Champions-League-Quali gesehen, dass wir in Europa mithalten können wenn wir unsere Basics abrufen. Rosenborg war oft in der Champions League und Europa League vertreten, wir nehmen die Außenseiterrolle gerne an.“

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