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Fans: Freude und Provokationen

Salzburgs Rekord-Reise und die Messages der Dortmund-Anhänger:

Fans: Freude und Provokationen Foto: © GEPA

So schnell kann es gehen: Am Mittwoch vor einer Woche spielte Salzburg im Cup gegen Austria Klagenfurt (7:0) zu Hause vor 1.535 Zuschauern - vor so wenigen wie noch nie in einem Heimspiel in der RB-Arena.

Acht Tage später waren bei einer Salzburg-Partie so viele Zuschauer wie noch nie in der RB-Ära dabei: 53.700 kamen am Donnerstagabend ins Dortmunder Stadion.

Darunter auch rund 2000 aus der Mozartstadt, wiederum so viele wie noch nie bei einem Auswärtsspiel. Eine Woche vor dem mit 29.520 Tickets ausverkauften Rückspiel im Europa-League-Achtelfinale in Salzburg - wo so viele wie noch nie in der RB-Arena dabei sein werden.

"Wir wünschen uns jedes Spiel so eine Kulisse und freuen uns auf unser ausverkauftes Haus", sagte Andre Ramalho nach dem sensationellen 2:1-Sieg in Dortmund (Spielbericht).

Die Salzburger dankten ihren Fans, während sich die Dortmunder mit wenigen Provokationen zurückhielten.

VIDEO: "Es wird ein interessanter Transfer-Sommer in Salzburg!"

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Dieses Mal keine Hemmungen

"Es war ein absolutes Highlight in meiner Karriere vor dieser Kulisse zu spielen, ich glaube für jeden von uns. Dafür trainiert man, dafür arbeitet man hart", blickte Stefan Lainer auf einen besonderen Arbeitstag zurück.

Aufgrund von früheren internationalen Auftritten lag die Befürchtung nahe, dass sich Salzburg von der Kulisse in der deutschen Fußball-Kathedrale beeindruckt zeigen würde.

Die Spieler meinten vor der Partie, dass dies kein großes Thema werden würde und sie hielten Wort, das war es nicht.

"Es hat uns vielmehr gepusht. Wir, die nicht immer von der Kulisse her verwöhnt sind, wollen dann das Maximum herausholen und uns von der besten Seite präsentieren. Vor allem, weil so viele von uns mitgekommen sind. Da möchten wir auch Danke sagen", hielt Lainer fest.

Über elf Stunden im Zug

1000 Salzburger Fans stiegen um 5:25 Uhr am Donnerstag in Salzburg in den Sonderzug ein und kamen elf Stunden später, um 16:38 Uhr, an.

Empfangen wurden sie von der Polizei, die bekannt RB-feindlichen Dortmund-Fans blieben der Ankunft fern. So blieb alles wie es sein soll - friedlich.

LAOLA1 war bei der Ankunft der Fans dabei:

Auch der Fan-Marsch Richtung Stadion verlief ohne besondere Vorkommnisse.

Die "Gelbe Wand" (Südtribüne) wurde dabei weitestmöglich umgangen, vor der Nordtribüne standen die Dortmund-Fans und sahen sich den Salzburger Weg aus der Distanz an - der eine oder andere süffisante Lächler war dabei nicht zu übersehen.

Ein Eklat wie beim ersten Duell gegen Leipzig in der Bundesliga, als die Aggressivität einiger "Fans" nicht einmal vor Kindern und Frauen Halt machte, blieb aber glücklicherweise aus.

Im Stadion selbst machten sich die Salzburg-Fans immer wieder lautstark bemerkbar, das entging auch der Mannschaft nicht.

"Sie haben uns heute toll unterstützt", dankte auch Valon Berisha, der sich mit einem Doppelpack doppelt vor den Fans feiern lassen durfte.

Und die Dortmund-Fans? Der harte Kern auf der Südtribüne hatte die eine oder andere Message parat, einen Spruchband-Skandal wie damals gegen RB Leipzig, als Ralf Rangnick zum Suizid aufgefordert wurde, gab es dieses Mal aber glücklicherweise auch nicht.

"RBS: 1535 weinen beim Heimspiel laut - aber euer Daddy f.... jetzt noch eine Braut", lautete ein Spruchband und war eine Anspielung auf die offenkundigen Konzern-Präferenzen.

"Einst Europas Spitze anvisiert - jetzt wird das Stadion minimiert? Red Bull verleiht Illusionen", bezieht sich auf eine Aussage von Geschäftsführer Stephan Reiter, der Mitte Februar erklärte, dass eine Schließung des Oberranges für die kommende Saison in Erwägung gezogen wird.

Gegen Dortmund ist er in jedem Fall offen und voll wie nie. Darauf freuen sich auch die Spieler, die keinen Hehl daraus machen, dass sie gerne öfter vor mehr Zuschauern spielen würden.

"Endlich viele Leute im Stadion. Es wird ein gutes Spiel, mit diesem Ergebnis gibt es noch mehr Hoffnung für die Fans", freut sich auch Berisha für die Anhänger.

Mit der Treue-Aktion, Dauerkarten-Besitzer hatten etwa ein exklusives Vorkaufsrecht auf Tickets für das Heimspiel, punkteten die Salzburger Verantwortlichen bei den Anhängern, die in jüngerer Vergangenheit auch ins Herz getroffen wurden - u.a. wegen des vorenthaltenen Meistersterns.

Sportlich machen die Salzburger ohnehin schon lange genug Werbung in eigener Sache. Selbst auswärts bei Borussia Dortmund. Die Fans, die mit dabei waren, werden das freilich nie vergessen.

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