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RB Salzburg: Zwischen Triumph und Tragödie

So sind die bisherigen Auftritte in der K.o.-Phase der Europa League gelaufen:

RB Salzburg: Zwischen Triumph und Tragödie Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg kennt das Gefühl, in der Europa League zu überwintern. Sechs Mal ist das den "Bullen" schon gelungen.

Diesmal wartet Real Sociedad San Sebastian im Sechzehntel-Finale - das Hinspiel am Donnerstag, ab 19 Uhr, im LAOLA1-LIVE-Ticker >>>

Die bisherige Bilanz der Salzburger Auftritte in der K.o.-Phase des Bewerbs ist eher bescheiden. LAOLA1 fasst zusammen:

2009/10 – Standard Lüttich (Sechzehntel-Finale)

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Nach dem Aus in der CL-Quali gegen Maccabi Haifa läuft es für die „Bullen“ beim ersten Auftritt in der Gruppenphase der Europa League exzellent – gegen Lazio Rom, Villarreal und Levski Sofia werden ausschließlich Siege eingefahren. Im Sechzehntel-Finale wartete dann mit Standard Lüttich der belgische Meister, der aus der Champions League in die Europa League umsteigt, auf die Mannschaft von Huub Stevens. Das Hinspiel in Belgien verlief denkbar bitter – Marc Janko sorgte mit einem Doppelpack (4., 45.) für die komfortable Pausenführung, doch Axel Witsel (66./Elfer, 82.) und Igor de Camargo (80.) drehten das Spiel doch noch und sorgten somit für die 2:3-Niederlage der Salzburger. Kurios: Stevens trug ebenso wie die Salzburger Mannschaft blaue Kleidung und musste deshalb das Spiel von der Tribüne aus ansehen. Im Rückspiel kamen die Mozartstädter gegen tiefstehende Belgier nicht über ein 0:0 hinaus. „Wir haben es im Hinspiel verloren“, ärgerte sich Janko.

Aufstellungen im Hinspiel:

Standard: Bolat; Goreux, Mangala, Victor Ramos, Pocognoli (85. Gershon); Nicaise, Defour, Witsel; De Camargo, Jovanovic (93. Dalmat); Mbokani (91. Traore)

Salzburg: Gustafsson; Schwegler, Sekagya, Afolabi, Ulmer; Schiemer; Tchoyi, Leitgeb, Svento (84. Wallner); Cziommer (74. Pokrivac); Janko (88. Nelisse)

Aufstellungen im Rückspiel:

Salzburg: Gustafsson; Dudic (74. Zickler), Sekagya, Afolabi, Ulmer; Opdam; Tchoyi, Leitgeb, Svento; Cziommer (64. Wallner); Janko

Standard: Bolat; Camozzato, Victor Ramos, Sarr, Pocognoli; Defour, Nicaise (81. Mangala); Witsel, De Camargo, Jovanovic (72. Garcela-Gonzalez); Mbokani (94. Traore)



2011/12 – Metalist Kharkiv (Sechzehntel-Finale)

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Als Zweiter der Gruppenphase hinter Athletic Bilbao und vor Paris Saint Germain sowie Slovan Bratislava überwinterte RB Salzburg 2011/12 zum zweiten Mal in der Europa League. Mit Metalist Kharkiv wartete im Sechzehntel-Finale ein unangenehmer Gegner, der schon der Austria in der Gruppenphase das Fürchten gelehrt hatte (2:1, 4:1), auf das Team von Ricardo Moniz. „Es hätte schlimmer kommen können“, meinte der Niederländer jedoch nach der Auslosung und bezifferte die Chancen mit 50:50. Im Hinspiel schlitterte Salzburg gegen die Ukrainer daheim allerdings in ein 0:4-Debakel. Bereits nach 20 Sekunden sorgte Taison für die Führung der Gäste, Jonathan Cristaldo legte noch vor der Pause einen Doppelpack nach (37., 40.), Marko Devic setzte den Schlusspunkt (90.). „Es war ein Katastrophe, was wir gezeigt haben“, so ein geknickter Moniz nach der Pleite. Das Rückspiel lief nicht besser, wurde mit 1:4 verloren. Martin Hinteregger traf ins eigene Tor (28.), Cristaldo (62.), Sebastian Blanco (63.) und Marlos (87.) stellten nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Jakob Jantscher klare Verhältnisse her. „Es war eine Lektion für uns“, meinte Moniz.

Aufstellungen im Hinspiel:

Salzburg: Walke; Hierländer, Douglas (26. Maierhofer), Hinteregger, Svento; Mendes (46. Pasanen), Cziommer; Jantscher, Leonardo, Zarate (63. Lindgren); Soriano

Kharkiv: Gorjainow; Villagra, Gueye, Torsiglieri, Fininho; Edmar, Xavier (87. Torres); Sosa, Blanco, Taison (75. Devic); Cristaldo (66. Marlos)

Aufstellungen im Rückspiel:

Kharkiv: Gorjainow; Villagra (21. Obradovic), Beresowtschuk, Gueye, Pschenitschnich; Torres, Xavier; Sosa, Blanco, Taison (57. Marlos); Cristaldo (63. Devic)

Salzburg: Walke; Schiemer, Pasanen, Hinteregger, Ulmer; Lindgren (78. Sekagya), Svento; Jantscher, Leonardo (82. Savic), Zarate (65. Teigl; Soriano


2013/14 – Ajax Amsterdam (Sechzehntel-Finale)

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Sechs Spiele, sechs Siege – die Gruppe mit Elfsborg, Esbjerg und Standard Lüttich stellte für die „Bullen“ keine Probleme dar. Mit Ajax wartete im Sechzehntel-Finale dann aber ein echter Kracher, der in der Champions-League-Gruppe mit dem FC Barcelona, dem AC Milan und Celtic Dritter geworden war. „Wir haben unsere Chancen“, war sich Trainer Roger Schmidt nach der Auslosung sicher. Was am 20. Februar 2014 folgte, war das wohl denkwürdigste Spiel in der Red-Bull-Ära. Groß aufspielende Salzburger überrumpelten Ajax in Amsterdam und feierten einen hochverdienten 3:0-Sieg. Jonatan Soriano (14./Elfer, 35.) und Sadio Mane (21.) trafen bereits vor der Pause. „Wir haben es nicht geschafft, unseren eigenen Rhythmus zu finden. Nicht weil wir so schlecht waren, sondern Salzburg einfach zu gut war für uns“, gab Ajax-Coach Frank de Boer zu. „De Telegraaf“ schrieb am Morgen danach: „Salzburg macht Ajax zum Narren.“ Im Rückspiel stellten Kevin Kampl und Co. mit einem 3:1-Sieg klar, dass der sensationelle Erfolg in den Niederlanden kein Zufall gewesen war. Mike van der Hoorn (56./Eigentor), Mane (66.) und Soriano (77.) erzielten die RBS-Tor, Davy Klaassen betrieb ein klein wenig Ergebniskosmetik (82.). „Die Mannschaft entwickelt sich perfekt“, jubelte Dietrich Mateschitz.

Aufstellungen im Hinspiel:

Ajax: Cillessen; Van Rhijn, Veltman, Moisander, Duarte (60. Poulsen); Klaassen (81. Andersen), Blind, S. de Jong; Bojan Krkic, Sigthorsson (60. Kishna), Fischer

Salzburg: Gulacsi; Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer; Ilsanker; Kampl (88. Svento), Leitgeb (83. Berisha), Mane; Alan, Soriano (77. R. Zulj)

Aufstellungen im Rückspiel:

Salzburg: Gulacsi; Schwegler (89. Klein), Ramalho, Hinteregger, Ulmer (78. Svento); Ilsanker; Kampl, Leitgeb, Mane; Alan (73. R. Zulj), Soriano

Ajax: Cillessen; Van Rhijn, Van der Hoorn, Denswil, Blind; Klaassen, Poulsen (63. Riedewald), De Jong (63. Krkic); De Sa, Sigthorsson, Duarte (78. Andersen)


2013/14 – FC Basel (Achtelfinale)

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Nach den Gala-Vorstellungen gegen Ajax bekam es Salzburg mit dem Schweizer Serienmeister FC Basel zu tun. Die Eidgenossen waren nach Platz drei in einer CL-Gruppe mit Chelsea, Schalke und Steaua Bukarest in die Europa League umgestiegen und hatten dort Maccabi Tel Aviv ausgeschalten. Das heiß umkämpfte Hinspiel in der Schweiz gegen ersatzgeschwächte Gastgeber endete mit einem 0:0. „Wir hätten uns den Sieg verdient gehabt“, fand Trainer Schmidt. Das Rückspiel vor fast 30.000 Fans in Salzburg wurde zu einem ganz bitteren Abend aus Sicht der „Bullen“. Basels Marek Suchy musste bereits in der neunten Minute mit Rot vom Feld, Soriano sorgte in der 22. Minute für die Führung. Nach einer halben Stunde sorgten die Fans des FC Basel für eine 13-minütige Spielunterbrechung, indem sie Gegenstände auf das Spielfeld warfen. In weiterer Folge vergaben die „Bullen“ Chance um Chance und Basel drehte in Unterzahl durch Tore von Marco Streller (51.) und Gaston Sauro (60.) das Spiel. In der Schlussphase sah Alan gelb-Rot. „Ich bin megaenttäuscht! Wir hatten Chancen für drei Spiele“, so ein fassungsloser Schmidt.

Aufstellungen im Hinspiel:

Basel: Sommer; P. Degen, Sauro, Suchy, Ar. Ajeti; Serey Die (90. Embolo), Frei, Stocker, D. Degen; Delgado (71. Elneny), Sio (93. Al. Arjeti)

Salzburg: Gulacsi; Schwegler (46. Klein), Ramalho, Hinteregger, Svento; Kampl (91. Lazaro), Leitgeb, Ilsanker, Mane; R. Zulj (85. Berisha), Soriano

Aufstellungen im Rückspiel:

Salzburg: Gulacsi; Klein, Rodnei, Ramalho, Svento (83. Meilinger); Ilsanker (72. Zulj); Kampl, Leitgeb, Mane; Alan, Soriano (78. Berisha)

Basel: Sommer; Sauro, Ar. Ajeti (87. Embolo), Suchy, Sauro; F. Frei, Elneny; Ph. Degen, Stocker, D. Degen (41. Aliji); Sio (58. Xhaka), Streller


2014/15 – Villarreal (Sechzehntel-Finale)

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Mit einem Remis und fünf Siegen setzten sich die Mozartstädter in der Gruppenphase in souveräner Manier gegen Celtic, Astra Giurgiu und Dinamo Zagreb durch. Im Sechzehntel-Finale bekam die Mannschaft von Trainer Adi Hütter Villarreal zugelost – die Spanier waren in ihrer Gruppe hinter Mönchengladbach und vor dem FC Zürich sowie Apollon Limassol aufgestiegen. „Eine sehr schwere Aufgabe. Sehr wichtig wird sein, dass wir im Auswärtsspiel eine gute Performance abliefern“, war Hütter nach der Auslosung bewusst. Tatsächlich war das Auftreten der „Bullen“ in Spanien durchaus in Ordnung, das Spiel ging 1:2 verloren, die Aufstiegschance wurde vor allem dank des Elfertores von Soriano (48.) gewahrt, für die Gastgeber jubelten Ikechukwu Uche (32.) und Denis Cheryshev (54.). Im Rückspiel erwies sich Villarreal als das weitaus cleverere Team. Zwar brachte Marco Djuricin die Salzburger in Führung (18.), doch Luciano Vietto (33., 76.) und Giovani dos Santos (79.) fixierten den letztlich souveränen Aufstieg der Iberer. „Villarreal war immer eine Fußspitze weiter vorne“, ärgerte sich Martin Hinteregger.

Aufstellungen im Hinspiel:

Villarreal: Asenjo; Gaspar, Musacchio, Ruiz, Jaume Costa; Jonathan dos Santos (67. Campbell), Trigueros, Pina, Cheryshev; Uche (70. Giovani dos Santos), Vietto

Salzburg: Gulacsi; Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer; Sabitzer, Ilsanker, Leitgeb (63. Keita), Bruno (64. Pires); Djuricin (76. Berisha), Soriano

Aufstellungen im Rückspiel:

Salzburg: Gulacsi; Schwegler, Ramalho, Hinteregger, Ulmer; Sabitzer, Keita, Laimer (70. Bruno), Minamino (46. Pires); Soriano, Djuricin (84. Berisha)

Villarreal: Asenjo; Gaspar, Musacchio, Ruiz, Jaume Costa; Jonathan dos Santos, Trigueros, Pina (86. Campbell), Cheryshev; Vietto (81. Gomez), Uche (69. Giovani dos Santos)

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