Die Austria ist in der Gruppenphase der Europa League ausgeschieden. Die Veilchen vergeigen am 6. Spieltag bei Viktoria Pilsen in Überzahl eine 2:0-Führung und verlieren 2:3.
In der 19. Minute sieht Hedja nach einem Elfer-Foul an Pires Rot, Holzhauser verwandelt den Strafstoß zur FAK-Führung. Rotpuller erhöht in der 40. Minute nach einem Holzhauser-Corner per Kopf auf 2:0.
Doch die Hausherren drehen das Spiel in Unterzahl - Horava (44.) und Duris (72., 84.) treffen jeweils mit Kopfbällen.
Doppelt bitter: Das Ergebnis im Parallelspiel hätte den Violetten sogar in die Hände gespielt - Astra und die Roma trennen sich torlos.
Damit rächte sich auch die unnötige 1:2-Heimniederlage gegen Astra Giurgiu vor zwei Wochen bitter, das die Wiener den vorzeitigen Aufstieg gekostet hatte.
Viel Geld verloren
Die Austria ist neben Rapid und Salzburg, die schon nach fünf Spieltagen die Segel streichen hatten müssen, der letzte heimische Vertreter, der vom europäischen Parkett abtreten muss. Zudem verspielten die rund 70 Minuten mit einem Mann mehr agierenden Gäste auch 500.000 Euro für das Weiterkommen sowie eine 300.000 Euro schwere Sonderprämie für Platz zwei.
Die Gastgeber erwischten schon den besseren, weil äußerst aggressiveren, agileren Start. Sie verzeichneten nach einem Abspielfehler Holzhausers einen Stangenschuss, nur Austria-Goalie Osman Hadzikic verhinderte in der dritten Minute Schlimmeres. Kurz danach klopften die Tschechen bei einem harmlos wirkenden Bogen-Kopfball an die Latte an (4.).
Pilsens Herrlichkeit währte aber nur gut zehn Minuten. Dann wurde die Austria, bei der Dominik Prokop als Grünwald-Ersatz im Mittelfeld für eine noch jüngere, im Schnitt nicht ganz 23 Jahre alte, Elf sorgte, immer ballsicherer. Die "Veilchen" profitierten schließlich nicht nur von einer guten Balleroberung, sondern auch vom folgenschweren Trikotzupfer Lukas Hejdas an Felipe Pires. Hejda sah dafür Rot und hatte einen Elfer zu verantworten, den Holzhauser bombensicher verwertete.
Das dominierende Team war spätestens nach der Führung die Austria. Zwar scheiterte Jens Larsen nach schöner Holzhauser-Vorlage in hervorragender Position noch an Pilsen-Tormann Matus Kozacik (39.), schon in der nächsten Aktion aber war Rotpuller nach Eckball per Kopf zur Stelle.
Im Finish alles verspielt
Doch Pilsen war auch in Unterzahl nicht ungefährlich. Das hatte sich bei einem strammen Flachschuss von Krmencik gezeigt (34./Hadzikic hielt) und wurde nach einer einstudierten Eckballvariante sichtbar, die Tomas Horava kurz vor der Pause zum Anschlusstreffer verwertete (44.).
Und so blieb die Partie nach der Pause durchaus spannend. Die numerische Überlegenheit war der Austria kaum anzumerken, sie spielte lange Zeit auch keine guten Möglichkeiten heraus.
Erst als Prokop eine Vorlage von Olarenwaju Kayode nur knapp verpasste, lag kurz das 3:1 in der Luft (63.). Doch Pilsen gab sich nicht auf und schaffte tatsächlich noch die Wende. Erst machte Duris das 2:2 (72.) und zwölf Minuten später mit seinem Doppelpack den Sieg perfekt (84.). Die Austria hingegen wurde im Finish nicht mehr ernsthaft gefährlich.
FC Viktoria Pilsen - FK Austria Wien 3:2 (1:2)
Pilsen, Doosan Arena, 9.117, SR Bojko (UKR)
Tore: 0:1 (19.) Holzhauser (Foul-Elfmeter), 0:2 (40.) Rotpuller, 1:2 (44.) Horava, 2:2 (72.) Duris, 3:2 (84.) Duris
Rote Karte: Hejda (18./Torraub)
Gelbe Karten: Krmencik, Petrzela, Reznik bzw. Filipovic, Friesenbichler, Martschinko, Kayode
Pilsen: Kozacik - Petrzela, Reznik, Hejda, Kovarik - Hromada, Hrosovsky - Kopic (83. Bakos), Horava (90. Poznar), Zeman - Krmencik (58. Duris)
Austria: Hadzikic - Larsen, Rotpuller, Filipovic, Martschinko - Serbest, Holzhauser - Venuto (85. Kvasina), Prokop (70. Friesenbichler), Pires (77. Tajouri) - Kayode
Larry Kayode im Wordrap: