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Austria will "nicht vor Ehrfurcht erstarren"

Austria-Coach Manfred Schmid will sich nicht vor Fenerbahce verstecken.

Austria will Foto: © GEPA

Die Austria nimmt gegen Fenerbahce vor ausverkauftem Haus die Rolle des Underdogs an.

Mit dem türkischen Großklub baut sich im Playoff zur Europa League ein vermeintlich übermächtiger Gegner auf. Die Wiener sind jedoch erpicht, das Duell nach dem Hinspiel am Donnerstagabend (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker) offen zu halten.

"Wir sind zwar Außenseiter, aber wir werden ein Außenseiter sein, der sich etwas zutraut", betont Trainer Manfred Schmid.

"Wir dürfen vor dem großen Namen nicht vor Ehrfurcht erstarren, müssen die Nervosität so schnell wie möglich ablegen", fordert der Austria-Trainer einen Tag vor der Partie.

Schmid: "Müssen am oberen Limit spielen"

Schmid spricht von einem Plan, den man sich zurechtgelegt habe. "Wir müssen aber am oberen Limit spielen, um gegen so eine Mannschaft eine Chance zu haben." Im Rückspiel in Istanbul eine Woche später soll für die Austria noch alles möglich sein.

Fenerbahce kommt mit einem Kantersieg in der Meisterschaft im Gepäck, nach einem 3:3 und 6:0 in den ersten beiden Runden der Süperlig ist der Vizemeister Dritter.

 

Das Abschlusstraining absolvieren die Türken Mittwoch noch in Istanbul, ehe es nach Wien geht. Trainer Jorge Jesus hat mit seinem Team das große Ziel Champions League verpasst, die Europa League ist quasi das Trostpflaster.

Die Austria will ohne Zwänge aufspielen. "Es gehen wahrscheinlich nicht so viele davon aus, dass wir dieses Duell gewinnen können. Der Druck ist nicht auf unserer Seite", stellt Schmid fest.

Im Fall des Scheiterns in der Europa League steigen die Wiener in die Conference League um. Sechs Gruppenspiele sind im Herbst damit fix.

"Bisher größtes internationales Spiel" für viele Austrianer

Monetär hält sich der Unterschied zwischen zweit- und dritthöchstem Bewerb auch in Grenzen. 3,63 Mio. Euro gibt es als Startgeld in der Europa League, 2,94 Mio. in der Conference League. Ein Sieg in der Europa League ist 630.000, einer in der Conference League 500.000 Euro wert.

Das Heimspiel gegen Fenerbahce ist für die Austria ein Vorgeschmack auf den Herbst. 14.000 Fans fasst die international "Viola Park" titulierte Arena am Donnerstag, wegen Sicherheitsvorkehrungen kann der Verein die Europacup-Maximalgrenze (15.000) nicht voll auslasten. Fenerbahce erhielt von der Austria 1.400 Tickets, einige hundert mehr dürften über Umwege an Fans der Gäste gelangt sein.

Geht es nach Schmid, sollen seine Schützlinge die Stimmung einsaugen. "Für viele meiner Spieler ist es das größte internationale Spiel ihrer bisherigen Karriere."

Mühl: "Wird ein hitziges Spiel"

Einer davon ist Lukas Mühl. Auf den Kapitän kommt in der Innenverteidigung wohl Schwerstarbeit zu. "Es wird ein hitziges Spiel, mit geiler Atmosphäre", sagt der 25-Jährige. "Wir wollen giftig sein. Sie haben gute Einzelspieler, aber wir wollen dagegenhalten."

Eines scheint klar: So viele Chancen wie die WSG Tirol beim 2:1 der Austria am Wochenende vorgefunden hat, sollte man den Stars aus der Türkei nicht zugestehen.

"Ein Fehler wird bei solchen Jungs wie von Fenerbahce ein bisschen öfter bestraft werden", sagt Mühl. Eine Abwehrschlacht will die Austria aber nicht abliefern.

Einsätze von Holland und Gruber offen

Personell lässt sich Schmid nicht in die Karten blicken. Ob die zuletzt verletzten James Holland oder Andreas Gruber im Hinspiel wieder dabei sind, bleibt offen. Für 90 Minuten sei keiner der möglichen Rückkehrer bereit, verrät der Austria-Coach.

Bei Fenerbahce fehlt der brasilianische Stürmer Joao Pedro. Von Norwegens Teamstürmer Joshua King oder Ecuadors Internationalem Enner Valencia droht der Austria dennoch Gefahr.

In der Abwehr setzt Fener auf zwei baumlange Innenverteidiger. Einer davon ist Attila Szalai. Der bei Rapid ausgebildete Verteidiger ging 2017 wieder nach Ungarn, schaffte aber über Zypern den Sprung zum Spitzenverein vom Bosporus.

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