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Austria-Coach Schmid: "Eigentlich gut gemacht"

Austria verpasste das "Wunder von Istanbul" deutlich, kann daraus aber viel lernen:

Austria-Coach Schmid: Foto: © GEPA

Im Vorfeld des Playoff-Rückspiels zur UEFA Europa League bei Fenerbahce hoffte Manfred Schmid noch auf das "Wunder von Istanbul."

Doch nach gerade einmal zwölf Spielminuten war das Schicksal der "Veilchen" besiegelt, als Matthias Braunöder einen Distanzschuss von Ismail Yüksek unhaltbar für Goalie Christian Früchtl ins eigene Tor abfälschte. Es war das erste von vier Gegentoren, am Ende verloren die Violetten deutlich mit 1:4 (Spielbericht >>>).

"Wenn da irgendwas gehen hätte sollen, dann darfst du nicht so ein unfassbar unglückliches Gegentor bekommen", ärgerte sich FAK-Coach Schmid nach dem Spiel. Auch er wusste, dass die Hoffnungen auf einen Einzug in die EL-Gruppenphase in Folge nur von ganz geringer Natur waren.

"Dann wird es natürlich schwierig. Das ist eine Mannschaft, die eine Riesen-Qualität hat, sehr guten Fußball spielt", zollte er dem türkischen Spitzenklub Respekt. "Trotzdem muss ich meiner Mannschaft gratulieren, sie hat 60 Minuten gut dagegen gehalten."

"Zwei dumme Gegentore"

Denn hoffnungslos unterlegen war die Austria im mit 35.350 Zuschauern gut gefüllten Ülker Stadyumu keineswegs. Zwar war man nach dem frühen Gegentor geschockt, danach entwickelte sich aber eine "Jetzt-erst-Recht"-Mentalität, gab sich die Austria nicht auf.

Mit dem 0:2 nach einem Eckball von Irfan Kahveci musste sich der Bundesligist aber endgültig mit der Conference League abfinden. Auch diesen Gegentreffer, bei dem die Abwehr schlecht aussah, wertete Schmid als "Dumm". "Das zeigt uns, dass auf diesem Niveau solche Fehler einfach bestraft werden. Da müssen wir noch einiges dazu lernen", stellte er fest.

Der schnelle Anschlusstreffer von Marvin Martins kurz vor der Halbzeitpause änderte ebenfalls nichts mehr am Gesamtergebnis, Kahveci mit seinem zweiten Tor sowie Mert Yandas machten mit einem Doppelschlag binnen neun Minuten alles klar.

Junge Truppe ließ sich von Stimmung nicht beeindrucken

Schmid gefiel, wie seine junge Truppe mit der heißblütigen Stimmung im Stadion umging. "Für uns war es wichtig, dass wir die Mannschaft auf die Stimmung hier vorbereiten. Das haben wir im Laufe der Woche getan, haben sehr viele Gespräche geführt.

"Wir haben ihnen auch mitgeteilt, dass sie dieses Erlebnis, dieses Stadion, die Euphorie und die Leidenschaft, die auf den Rängen stattfindet – das sieht man wahrscheinlich nicht sehr oft in Europa -, dass man diese Leidenschaft am Platz erwidert. Das habe ich am Beginn durchaus gesehen", freute sich der Austria-Trainer.

Die Gegentore eins und zwei liegen ihm trotzdem schwer im Magen, Vorwürfe will er seinem Team aber keine machen, denn: "Eigentlich haben sie es gut gemacht."

"Wir haben sechs internationale Top-Spiele"

Was man aus dem Spiel mitnehmen könne? "In erster Linie muss man konzentrierter sein, die Chancen, die man hat, nützen", meinte Schmid.

"Wenn man sieht, wieviele Chancen wir hatten, weil die Spieler von Fenerbahce sehr hoch gestanden sind, wir die Bälle durchgespielt haben und acht Mal im Abseits gestanden sind, oder die eine oder andere Halbchance hatten, dann musst du einfach konsequenter werden und hundertprozentig konzentriert sein. Dann kannst du auch in so einem Spiel bestehen", sagte der Coach weiter.

Nun gelte es, die Enttäuschung aufzuarbeiten. Diese wird laut dem 51-jährigen Wiener aber spätestens am Freitag, um 14:30 Uhr ohnehin verflogen sein. "Bei der Auslosung (Anm: der Conference League) wird diese Enttäuschung in Freude übergehen. Wir haben sechs internationale Top-Spiele vor uns und freuen uns auf eine schöne Gruppenphase."


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