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WHO kritisiert EURO-Massenfeiern

Die Bilder von feierwütigen Italienern würden die falschen Signale senden, so die WHO:

WHO kritisiert EURO-Massenfeiern Foto: © getty

Die Bilder von Fan-Massen rund um das Finale der Fußball-EM behindern aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Kampf gegen die Pandemie.

Während in Europa schon relativ viele Menschen gegen Covid-19 geimpft seien, seien Hunderte Millionen in anderen Regionen noch nicht geschützt, erklärt WHO-Notfallkoordinator Mike Ryan am Montag in Genf. Die Menschen dort würden den EM-Trubel sehen und denken, "Wow, die in Europa haben viel Spaß", sagt er bei einer Pressekonferenz.

"Die Welt sollte gemeinsam kämpfen"

Dies mache es schwieriger, Menschen in ärmeren Regionen ohne Impfstoff-Zugang dazu zu bewegen, sich weiterhin an Corona-Maßnahmen zu halten. "Die Realität ist, dass der Großteil der Welt noch nicht zur Normalität zurückkehren kann. Es ist wirklich wichtig, dass wir Solidarität zeigen", sagt er. Die führende Corona-Expertin der WHO, Maria Van Kerkhove, weist zudem auf die ansteckendere Delta-Variante hin, die sich auch bei Massenveranstaltungen ausbreiten kann.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus fordert die Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer auf, noch keine Auffrischungs-Impfungen an reiche Länder liefern. Dosen sollten zuerst an ärmere Länder gehen, die noch nicht einmal ihr Gesundheitspersonal und Risikogruppen impfen konnten. "Die Welt sollte gemeinsam kämpfen, um das Inferno der Covid-19-Pandemie überall zu löschen."

Laut Tedros sind in der Vorwoche die weltweiten Sterbefälle zum ersten Mal nach zehn Wochen mit fallenden Zahlen wieder angestiegen. Die Infektionszahlen stiegen in fast allen Regionen. "Die Delta-Variante breitet sich in rasendem Tempo auf der Welt aus", sagt er. Bald werde dies die dominante Variante sein.

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