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Bonucci: "Titel Verdienst einer großen Nation"

Vor 3 Jahren lag Italien am Boden - nun ist die "Squadra Azzurra" am "Dach Europas":

Freud und Leid liegen im Fußball oftmals eng beieinander.

Bei der Weltmeisterschaft 2018 glänzte Italien noch als großer Abwesender, nachdem erstmals seit 1958 die sportliche Qualifikation für eine WM verpasst wurde.

Nun, drei Jahre später, steht Italien am "Dach Europas" (O-Ton Federico Bernardeschi). Die "Squadra Azzurra" konnte England im Endspiel der EURO 2020 im Londoner Wembley mit 3:2 im Elfmeterschießen bezwingen und sich damit zum zweiten Mal zum Europameister küren (Spielbericht>>>).

"Wir haben es wirklich geschafft. Unglaublich. Wenn ich daran denke, wo wir angefangen haben: Ganz unten. Dann kamen die richtigen Leute, um von dort wieder rauszukommen. Wir müssen uns beim Trainer bedanken, beim Präsidenten, bei der Mannschaft, bei der Mannschaft hinter der Mannschaft. Dieser Pokal ist der Verdienst von allen, Verdienst einer großen Nation", fasst ein emotionaler Leonardo Bonucci die letzten drei Jahre im italienischen Nationaltrikot zusammen.

Mancini brachte Italien zurück an die Spitze

Bonucci spricht damit ein wichtiges Puzzleteil im italienischen Erfolgsrezept an: Den Teamchef. Nachdem Italien im November 2017 das Playoff zur WM-Teilnahme gegen Schweden verlor, entspann sich eine langwierige Trainersuche. Erst nach sechs Monaten wurde diese beendet und Roberto Mancini, der damals noch vertraglich an Zenit St. Petersburg gebunden war, wurde als neuer Teamchef Italiens vorgestellt.

Ein Goldgriff, wie sich schnell herausstellen sollte. Mancini stellte die Mannschaft nach Jahren in der Dreierkette prompt auf ein 4-3-3 um, forcierte die Offensive und wurde sofort mit einer perfekten EM-Qualifikation belohnt. Mittlerweile ist Italien seit 34 (!) Spielen ungeschlagen, die letzten 15 Länderspiele wurden allesamt gewonnen - wenn auch nicht immer in regulärer Spielzeit.

"Die Jungs waren wunderbar, einfach wunderbar. Ein wichtiger, wichtiger Moment für alle Fans! Das haben wir geschafft - gut zu spielen und zu gewinnen. Ich hoffe, sie feiern uns", so Mancini nach dem größten Erfolg seiner Trainerkarriere. Als Spieler wurde der 56-Jährige immerhin Dritter bei der WM 1990, kam damals aber zu keinem Einsatz.

(Text wird unter VIDEO fortgesetzt)



Chiellini: "Wollen mit allen Italienern feiern"

Nun wird Mancini die Ehre zuteil, die ihm gebührt. Gemeinsam mit der gesamten italienischen Mannschaft wird er am Montag in Rom von Ministerpräsident Mario Draghi empfangen. Von Staatspräsident Sergio Mattarella, der die Partie im Wembley verfolgt hatte, heißt es: "Große Dankbarkeit für Roberto Mancini und unsere Spieler, die Italien gut vertreten haben und dem Sport Ehre gemacht haben."

Die "Squadra Azzurra" wird noch in der Nacht auf Montag zurück nach Italien reisen, um gemeinsam mit ihren Fans den Europameistertitel zu feiern. Einer, der sich schon besonders auf die EM-Party freut, ist Giorgio Chiellini. Der 36-jährige Innenverteidiger lief bei der paneuropäischen EM nochmal zur Hochform auf, nach Spielende sagt er:

"Wir haben gewonnen, wir haben gespürt, dass etwas Magisches in der Luft lag. Wir haben es verdient, ganz Italien hat es verdient. Es war ein unglaubliches Gefühl. Danke an alle, die Teil dieser Reise in den vergangenen drei Jahren waren. Genießen wir es einfach, es ist wunderschön. Wir haben Geschichte geschrieben. Morgen wollen wir mit allen Italienern feiern."

Italiens Weg zum EM-Titel:

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