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Gibt es einen "leichten" EURO-Weg ins Finale?

Die Tableau-Hälften gestalten sich unterschiedlich. Vergangenheit zeigt: "Einfach" gibt es nicht.

Gibt es einen Foto: © getty

Nach der Vorrunde geht die EURO 2020 mit dem am Wochenende beginnenden Achtelfinale richtig los.

Teams wie Deutschland haben im Vergleich etwa mit Österreichs Gegner am Samstag, Italien, den vermeintlich leichteren Weg zum Endspiel. Auch die Engländer wähnen sich schon auf einer "Traum"-Route Richtung Heim-Finale. Aber ist das wirklich ein Vorteil?

Die Topfavoriten Frankreich, Italien, Belgien sowie Spanien und Portugal eliminieren sich jedenfalls dank des vorbestimmten Turnierwegs vor dem Endspiel in Wembley gegenseitig. Auf Deutschland oder England könnten im Halbfinale allerdings noch die selbstbewussten Niederlande warten.

"Wir wollen ins Finale und dafür müssen wir dann auch stärkere Gegner schlagen", sagt Oranje-Trainer Frank de Boer. Wie die Niederländer waren auch die Italiener und Belgier mit jeweils drei Siegen souverän durch die Gruppenphase spaziert. Das Trio habe "große Spiele gezeigt. Aber ab dem Achtelfinale beginnt ein neues Turnier", sagt der französische Tormann Hugo Lloris.

Heimvorteil wird seltener

Der Sieger des Klassikers zwischen England und Deutschland, der dann im Viertelfinale in Rom gegen Schweden oder die Ukraine antritt, dürfte in jedem Fall in den engeren Kreis der zwei bis drei Topfavoriten aufrücken. Auf der anderen Seite des Turnierbaums könnte es in der Runde der acht besten Teams schon zu den Krachern Frankreich gegen Spanien und Belgien gegen Italien kommen.

Die Vergangenheit zeigte, dass der vermeintlich leichtere Finalweg nicht schienengleich bis in den Endbahnhof fährt. In diesem Jahr wird zudem entscheidend sein, wie die Mannschaften die Reisen und Corona-Sorgen wegstecken. Außer den Engländern hat kein Team mehr ein Heimspiel. Auch nicht die hochgehandelten Italiener, die ihr Viertelfinale gegen Belgien oder Portugal nicht in Rom, sondern in München spielen würden.

Belgiens Teamchef Roberto Martinez, der die Goldene Generation der Red Devils um Kevin De Bruyne endlich zum Titel führen will, nannte "Portugal, Frankreich und Spanien" als Teams, "die die EM schon gewonnen haben. Das hat psychologische Auswirkungen. Sie haben diese Gewinner-Mentalität. Die drei gehören ganz klar zu den acht Titelkandidaten."

Titelverteidiger Ronaldo äußerte sich nicht aktuell zu den Turnierfavoriten - sein Plan, die silberne Trophäe zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen, dürfte aber klar sein. Am Sonntag in Sevilla treffen die Portugiesen allerdings auf Belgien. "Das ist ein schwieriger Gegner", mahnte Nationaltrainer Fernando Santos. "Wir werden ihn gut studieren und dann sehen, was das Beste für die Mannschaft ist."

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