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England will nach Aufstieg "Geschichte schreiben"

"Three Lions" reiten nach Sieg über Deutschland auf Welle der Euphorie.

25 Jahre nachdem Englands heutiger Teamchef Gareth Southgate im EM-Halbfinale gegen Deutschland den entscheidenden Elfmeter für den Aufstieg ins Finale vergeben hat, kann der heute 50-Jährige diese Scharte endlich auswetzen.

Seine "Three Lions" konnten Deutschland mit einem 2:0-Sieg im EM-Achtelfinale eliminieren und eine lange Durststrecke gegen die DFB-Elf beenden.

"Natürlich ist das ein großes Ergebnis. England hat es seit 1966 nicht mehr geschafft, Deutschland in einem K.o.-Spiel zu besiegen", sagt Southgate nach dem Spiel. "Diese Spieler sind dabei, Geschichte zu schreiben. Wir waren noch nie in einem EM-Finale. Sie haben immer noch die Chance, etwas Spezielles zu erreichen."

Sterling "hat die Kritiker Lügen gestraft"

Torschütze Raheem Sterling ist in der Öffentlichkeit nicht immer unumstritten. Der Flügelspieler von Manchester City erzielte den Führungstreffer für die Engländer und stellte seinen Wert erneut unter Beweis. Für Southgate war Letzteres allerdings nicht notwendig, er wusste um die Qualität seines Angreifers.

"Raheem (Sterling, Anm.) hat die Kritiker Lügen gestraft. Er ist seit drei, vier Jahren eine immense Stütze für uns. Er weiß, dass wir den Glauben an ihn haben, dieses Vertrauen in ihn. Sein Auftritt war elektrisierend", so der Teamchef.

Der angesprochene 26-Jährige hebt nach der Partie seinen Stolz hervor: "Das für dein Land zu machen wird immer speziell sein und ist ein spezieller Moment für mich."

Gegen Deutschland hätte sein Team eine gute Leistung liefern müssen, um zu gewinnen, meint Sterling. Dies sieht er erfüllt. Beim Führungstreffer kamen allerdings kurz Zweifel auf, gibt der Engländer zu.

"Ich habe gejubelt und für eine halbe Sekunde dachte ich 'lass es nicht Abseits sein'. Ich bin wirklich froh, dass er rein ging und wir gewonnen haben", so Sterling, der schon auf das Viertelfinale blickt.

Kane: "Wir haben eine Vision"

Ähnlich euphorisiert zeigt sich Tottenham-Stürmer Harry Kane, der mit dem Treffer zum 2:0 sein erstes Tor bei dieser EM markieren konnte.

"Es ist ein großartiger Tag und es war ein großartiges Spiel. Das Wembley in diesem Moment so zu hören, war ein Moment, den niemand von uns jemals vergessen wird. Es ist der perfekte Nachmittag. Wir werden das genießen, am Samstag steht aber wieder ein großes Spiel an", richtet auch Kane den Blick bereits auf das kommende Spiel.

Der Sieg im Wembley Stadion über Deutschland war aber etwas Besonderes, weiß der 27-Jährige. "Es gibt nichts Größeres, als wenn Erwartungen da sind und wir sie erfüllen. Wir sollten stolz auf uns sein, können aber hier nicht aufhören. Wir haben eine Vision, wo wir hinwollen. Hoffentlich sind wir hier wieder im Halbfinale und Finale."

Die Konkurrenz sollte jedenfalls vor England gewarnt sein. "Jedes Team wird uns anschauen und wissen, dass wir gefährlich sind. Natürlich wollen wir Tore schießen und weiße Westen wahren. Wir müssen es jetzt am Samstag richtig machen. Wir können nicht abschalten. Wir wollen bis zum Ende dabei bleiben und müssen jetzt dranbleiben".

Harry Maguire, Verteidiger von Manchester United, wurde für seine Leistung zum Spieler des Spiels gekürt. "Es ist ein prächtiger Moment für mich, das Team, die Fans, jeden im Land", resümiert der 28-Jährige.

"Wir mussten mutig mit und gegen den Ball sein, wir mussten ihn unter Druck annehmen. Wir durften ihnen den Ball nicht leichtfertig geben, da sie gerne ein Ballbesitzspiel aufziehen. Die ersten zehn Minuten waren wir ein bisschen nervös. Wir haben den Ball zu oft hergeschenkt, aber damit muss man rechnen, wenn du hier spielst. Ich bin mir sicher, dass alle die Erfahrung genießen und auch von ihr lernen", sagt Maguire zum Spiel gegen Deutschland.

Seinen Teamchef lobt der Verteidiger indes ausgiebig. Ihm sei es zu verdanken, dass England sich in dieser Form präsentiere: "Ich denke, dass wir exzellente Spieler haben. Wir sind eine Einheit, das kommt von Gareth mit der Art, wie er uns vorbereitet und dann natürlich die Angreifer. Es beginnt ganz vorne und endet mit uns, kein Gegentor zu kassieren ist schön, aber das Wichtigste ist es, Fußballspiele zu gewinnen."

"Leute haben uns abgeschrieben"

Mittelfeldspieler Declan Rice freut sich, dass der Eindruck der mäßig absolvierten Gruppenphase weggeblasen werden konnte.

"Viele Leute haben uns nach der Gruppenphase abgeschrieben, sich über die Leistungen beschwert, weil wir nicht viele Tore geschossen haben. Aber wir wollen sie eines Besseren belehren, mit einem vollen Haus hatten wir alle das Feuer in uns, Deutschland rauszuschmeißen und weiterzukommen", so Rice.

Auch der 22-Jährige hebt die Mannschaft hervor und hofft, dass die Reise der Engländer noch weitergeht. "Wir wollen nicht zu weit nach vorne schauen, aber es ist ein massives Spiel am Samstag in Rom. Für diesen Moment, waren die Fans und wir voll da. Ich war noch nie Teil einer Mannschaft mit diesem Zusammenhalt. Wir glauben wirklich daran, vor allem weil das Turnier im Wembley stattfindet", blickt Rice voraus.

Nun muss England erstmals das Wembley-Stadion verlassen. Für das Viertelfinale müssen die "Three Lions" nach Rom übersiedeln. Auch dort wird die Mannschaft von Gareth Southgate Favorit sein, das Wembley lockt für Halbfinale und Endspiel.

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