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Positive Laax-Bilanz: "Der Zweck ist voll erfüllt"

ÖFB-Elf reist zurück nach Österreich. LAOLA1 zieht nach einer Woche Schweiz Bilanz:

Positive Laax-Bilanz:

Das ÖFB-Trainingslager in der Region Flims-Laax-Falera ist zu Ende, Teil eins des rot-weiß-roten Drei-Phasen-Plans im Hinblick auf die EURO 2016 ist damit abgeschlossen.

Bevor es zurück nach Österreich geht, wo mit den Testspielen gegen Malta und die Niederlande Teil zwei der Vorbereitung wartet, zieht Teamchef Marcel Koller eine zufriedene Bilanz des Trips in seine Schweizer Heimat.

Wenn man sich dabei mit der Frage konfrontiert sieht, ob es nicht vielleicht sogar zu gut läuft, kann diese wohl auch nur positiv ausfallen. LAOLA1 blickt auf die Woche im Kanton Graubünden zurück:

DIE KÖPFE SIND FREI: "Ich denke, der Zweck ist voll erfüllt", bringt Koller sein Fazit des Camps auf den Punkt. Dem 55-Jährigen war es neben der Arbeit auf dem Platz wichtig, auch andere Aktivitäten einzustreuen, um die Strapazen einer langen Saison vor allem mental abzufedern. Ob Fahrrad-Ausflug, Golf oder Klettergarten, für Abwechslung war gesorgt. "Ich glaube, den Jungs hat es sehr gut gefallen. Wir im Trainer-Team sind sehr zufrieden mit dem Einsatz. Wir konnten das umsetzen, was wir wollten. Die Spieler hatten auch ein bisschen Freiheit. Es ging darum, sich langsam wieder heranzutasten. So soll es weiter gehen", resümiert der Teamchef. Hervorzuheben ist zudem, wie sehr sich die Gastgeber ins Zeug hauten - und zwar nicht nur der US Schluein Ilanz bei der Organisation des Testspiels am Donnerstag. "Die Bedingungen hier sind überragend. Wir wurden die ganze Woche über vor Herzlichkeit und Gastfreundschaft fast erschlagen. Alle, die das Klischee im Kopf haben, dass die Schweizer ein bisschen reserviert sind, sollen mal hierherkommen. Es ist wunderbar, was die Leute für uns geleistet haben", streut Marc Janko Rosen.


KOLLER SCHÖPFT AUS DEM VOLLEN: Janko ist auch derjenige Spieler, der sich als Letzter wieder matchfit gemeldet hat. Aleksandar Dragovic sammelte nach seiner Verletzungspause gegen Schluein 90 Minuten Spielpraxis. Die Frage an Koller, ob es nicht zu gut laufen würde, bezog sich auf den Umstand, dass dem ÖFB-Kader nicht ein Stammmitglied verletzungsbedingt fehlt, während andere EURO-Teilnehmer durchaus von Absagen namhafter Akteure betroffen sind. "Wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen", meint Koller, der sich vor allem erfreut darüber zeigt, dass Dragovic und Janko wieder mit von der Partie sind, "und sich kein weiterer schwer verletzt hat. Wir können aus dem Vollen schöpfen." Nachdem der eine oder andere ÖFB-Kicker im Saisonverlauf eine Zwangspause einlegen musste, ist es jedoch dennoch bemerkenswert, dass Koller zum aktuellen Zeitpunkt jeder von ihm für die EM eingeplante Akteur zur Verfügung steht.

DIE NUMMER 24: Dass alle Spieler fit sind, dürfte wiederum das Pech von Valentino Lazaro sein. Bis Dienstagabend muss Koller seinen endgültigen 23-Mann-Kader für die EURO benennen, und es käme unerwartet, wenn es nicht den Salzburg-Youngster als den einen überzähligen Spieler erwischen würde. Dass der 20-Jährige im Test gegen Schluein Ilanz mit der Rückennummer 24 auflief, ist so gesehen fast schon sinnbildlich. Aber fix ist natürlich noch nichts, vielleicht sind die ÖFB-Coaches ja für eine Überraschung gut. Koller ließ naturgemäß keine Tendenz erkennen, will jedoch auch nicht von einer unangenehmen Entscheidung sprechen: "Das gehört dazu, wir wussten es ja vorher schon. Das haben wir selbst bestimmt, dass wir es so machen wollen."

"Wir brauchen die Spieler. Wir wollen sie nicht kaputt trainieren, sondern das Maximum aus ihnen herausholen."

Marcel Koller

ALLE AUF EIN LEVEL: Vor einigen Wochen galt Jakob Jantscher in der Öffentlichkeit noch als ein Wackelkandidat. Aber spätestens nach seinem überragenden Saison-Finish mit fünf Toren und drei Assists in den finalen fünf Matches, sollte der Luzern-Legionär save sein. Zudem ist kaum davon auszugehen, dass Koller den erst am Samstag eingerückten Steirer nur für drei Tage ins Camp holt und darüber philosophiert, wie auch der Flügelflitzer möglichst schnell wieder auf das Level der anderen kommt. Dass alle Spieler auf dem gleichen körperlichen Level sind, ist nämlich das große Ziel des Schweizers. "Mitte nächster Woche wird es so weit sein, dass jeder im Rhythmus drinnen ist", legt sich der Teamchef fest. Koller vertraut dabei der "sehr guten Ärzte- und Physioabteilung". Wenn bei einem Spieler die Belastung zu hoch sei, werde er sofort aus dem Training genommen. Dann steht individuelle Arbeit auf dem Programm. "Das ist wichtig, denn wir brauchen die Spieler. Wir wollen sie nicht kaputt trainieren, sondern das Maximum aus ihnen herausholen", verdeutlicht der 55-Jährige.

DAS DREIERKETTEN-THEMA: Sportlich hielt sich der News-Wert dieser Woche erwartungsgemäß in Grenzen. Dies ändert sich beginnend mit dem Test gegen Malta natürlich. Mit Phase zwei der Vorbereitung wird es auch diesbezüglich ernst. Für einen - durchaus unerwarteten - Akzent sorgte jedoch der Teamchef selbst, indem er seine Elf gegen Schluein Ilanz ungeprobt mit einer defensiven Dreierkette auf das Feld schickte. Am Sonntag betonte er abermals die Wichtigkeit von Flexibilität und verschiedener Möglichkeiten. Dem kann man natürlich nicht widersprechen. Ob und wann die sich hiermit im Hinterkopf befindliche Variante der Dreierkette auch im Ernstfall schlagend wird, sei jedoch dahingestellt. Denn dass Koller ausgerechnet kurz vor der EURO vom taktischen Plan A, an dem er viereinhalb Jahre gefeilt, ihn konsequent weiterentwickelt und im Detail variantenreicher gestaltet hat, abrückt, würde ihm nicht wirklich ähnlich sehen. Was auf jeden Fall gelungen sein sollte, ist, dass er den EM-Kontrahenten eine Denkaufgabe mit ins Gepäck nach Frankreich gegeben hat. Denn dieser System-Versuch wird den ÖFB-Gegnern nicht entgangen sein.

STARTSCHUSS FÜR PHASE ZWEI: War das 14:0 gegen Schluein Ilanz noch ein besseres Training, kommt den beiden Generalproben gegen Malta und die Niederlande logischerweise einen höhere Bedeutung zu. "Wir dürfen das nicht als Bewegungstherapie ansehen, sondern müssen den Fokus auf diese Spiele legen. Es ist für uns wichtig, zu sehen, wo die Spieler stehen", betont Koller. Die jeweilige Aufgabenstellung ist dabei unterschiedlich. Direkt nach dem Trainingslager wollte der ÖFB-Coach einen Sparring-Partner, gegen den seine Schützlinge definitiv das Spiel machen müssen. "Malta wird hinten drinnen stehen, da müssen wir geduldig sein und versuchen, unser Spiel aufzuziehen. Es braucht eine Offensiv-Idee, um solche Mauern einzureißen", weiß Koller, der gutes Passpiel, gute Technik und gute Schnelligkeit von seinen Schützlingen sehen will. Ein anderes Bild könnte sich am Samstag im Happel-Stadion ergeben: "Bei den Holländern wird es sicher so sein, dass sie frech aufspielen. Sie haben gute Fußball-Spieler und werden versuchen, uns ihr Spiel aufzuzwingen. Da wollen wir voll dagegenhalten."

DER TAG X RÜCKT NÄHER: Koller ist es recht gut gelungen, das eigentliche Haupt-Thema, um das sich alles dreht, in dieser Woche nicht zu präsent werden zu lassen. Dennoch rückt die EURO immer näher. Es dauert nur noch gut zwei Wochen, bis die ÖFB-Elf am 14. Juni gegen Ungarn ins Turnier-Geschehen eingreift. Alles, was seit einer Woche in der Vorbereitung passiert, mündet letztlich in diesem Tag X. Koller erwartet bei der EM enge Spiele, bei denen Kleinigkeiten entscheiden werden: "Wenn man bei einer Endrunde, wo alles auf einen schaut und man viel Erfahrung sammeln kann, die Ruhe und Gelassenheit hat, im entscheidenden Moment das Richtige zu tun, dann ist es für mich eine Reifeprüfung." Man darf erwarten, dass der Eidgenosse seine Spieler gewohnt akribisch auf die Gruppen-Gegner einstellen wird, schließlich hat er bereits über 60 Spiele auf Video analysiert. "Wir hoffen, dass noch ein paar dazukommen, wenn wir in Frankreich sind", wünscht er sich zusätzliche Arbeitsbelastung durch einen Aufstieg in die K.o.-Runde. Fest steht lediglich, dass Koller "im Juli" nach Laax, wo er eine Ferienwohnung besitzt, zurückkehren wird. Wann im Juli sein Urlaub startet, hängt natürlich vom ÖFB-Abschneiden in Frankreich ab.


Peter Altmann

Warum David Alaba Strapazen gerne in Kauf nimmt:


Das ÖFB-Team auf Wolke 7:



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