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Freundschaftsspiele sind ein Auslaufmodell

Freundschaftsspiele mangels Zuschauerzuspruch als Auslaufmodell:

Freundschaftsspiele sind ein Auslaufmodell

Die Partie gegen die Niederlande (20:30 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) markiert für das ÖFB-Team den fünften Test in Folge. Zukünftig werden Spiele gänzlich ohne Wettkampf-Bedeutung durch die Einführung der Nations League Seltenheitswert besitzen.

"Wir hoffen, dass dadurch mehr Zuschauer kommen. Die Nations League bietet die Chance, dass solche Termine durch ein Pflichtspiel-Element aufgewertet werden", sagt Bernhard Neuhold, ÖFB-Direktor für Organisation und Finanzen.

Trotz der jüngsten Erfolge gab es bei Testspielen des ÖFB-Teams zuletzt nur bescheidenen Publikumszuspruch. Nach der Heim-EM 2008 und vor dem Niederlande-Match waren gerade einmal zwei Freundschaftsspiele ausverkauft - das 0:3 am 14. November 2012 vor nicht einmal 14.000 Zuschauern in Linz gegen die Elfenbeinküste und das Duell mit Rekordweltmeister Brasilien am 18. November 2014 im Happel-Stadion.

Selbst nach der erfolgreichen EM-Qualifikation wurde in den Partien gegen die Schweiz, Albanien, die Türkei und Malta nie die 30.000er-Grenze überschritten. "Wir sehen einen ganz klaren Unterschied zwischen Freundschafts- und Quali-Spielen. Wenn man sich anschaut, welche Nachfrage gegen Moldawien und Liechtenstein geherrscht hat und das mit den Spielen danach vergleicht, gibt es eine offensichtliche Diskrepanz, obwohl die Ticketpreise in der Quali zum Teil deutlich höher sind", so Neuhold.

Wien klar bevorzugt

Dieser Trend zeigt sich auch in den Bundesländern außerhalb Wiens. Ungeachtet der grassierenden EM-Euphorie fanden am Dienstag gegen Malta gerade einmal 20.200 Fans den Weg ins Klagenfurter Wörthersee-Stadion. "Wir werden den Länderspiel-Standort Klagenfurt aber sicher nicht leichtfertig aufgeben, sondern nach der EM seriös evaluieren", betont Neuhold.

Die Arena in Kärnten ist neben Salzburg das einzige Stadion, in dem das Nationalteam in absehbarer Zukunft außerhalb Wiens zu sehen sein wird. "Aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir zumindest in ein 30.000er-Stadion gehen."

Derzeit ist aber ohnehin kein Heim-Länderspiel abseits des Happel-Stadions geplant. Die beiden WM-Quali-Partien in diesem Jahr vor eigenem Publikum am 6. Oktober gegen Wales und am 12. November gegen Irland gehen im Wiener Prater über die Bühne, alles Weitere wird erst in den kommenden Wochen und Monaten entschieden.

"Es ist der Wunsch des Teamchefs, hauptsächlich in Wien zu spielen, und auch der ÖFB hat diesbezüglich aus wirtschaftlichen Gründen eine Präferenz", erklärt Neuhold.

 

UPDATE, 17:00 Uhr: Der ÖFB vermeldet auch für den Test gegen die Niederlande 48.000 verkaufte Tickets und somit ein volles Haus im Happel-Stadion.

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